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1268 - Die Tiermeister von Nagath

Titel: 1268 - Die Tiermeister von Nagath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleiche Richtung.
    Vaichath flöste ihm mit weiteren Lauten Vertrauen ein. Gleichzeitig lockte sie den Sechsbeiner mit weiteren Versprechungen im Hinblick auf Beerenausstoßer.
    Dann folgte sie dem kleinen Kerl durch das Unterholz des Dschungels, durch das Dickicht der nagathischen Flora. Wenn sie verharrte, reckte sich der bepelzte Kopf des Sechsbeiners in die Höhe, und vier Tatzen winkten in die gleiche Richtung.
    „Lieber Sechsy", stieß Vaichath zwischen ihren Zähnen hervor. Sie machte ein paar Zischlaute, die den Sechsbeiner noch mehr anstachelten.
    Achtzehn Monde beleuchteten die freie Fläche mit dem See.
    Vaichath kannte diesen Ort. Die Helligkeit des reflektierten Lichtes der vielen Monde machte ihr es leicht. Cailibis breite Fußstapfen waren deutlich zu erkennen. Die dreigliedrigen Abdrücke zeigten in eine einzige Richtung. Sie waren verwaschen, weil der Regen die Spuren weitgehend verwischt hatte. Aber sie waren für ein naturverbundenes Wesen, wie es die Nagatherin war, deutlich zu erkennen.
    Der Sechsbeiner japste auf, als er das Ufer des Sees erreicht hatte. Für Vaichath bedeutete das, daß er hier umgekehrt war, weil er sechs Monde gesehen hatte. Sein Verhalten bewies aber auch, daß der kleine Bursche jetzt auf seine Belohnung wartete.
    Die Nagatherin brachte jetzt Laute hervor, die dem Tier Dank und Anerkennung vermittelten.
    Der Sechsbeiner zitterte vor Freude.
    Vaichath öffnete ihre linke Hand. Mit ihren drei Fingern konnte sie eine ganze Menge halten. Diesmal waren es Happlerkapp-Nüsse, die der Sechsbeiner fast ebenso liebte wie die Beerenausstoßer.
    Symbiose. Ein bißchen guter Wille von beiden Seiten. Ein wenig Dank. Auch an ein Tier.
    Gerade an ein Tier!
    War sie besser oder anders als ein Tier? Vielleicht ja, denn sie besaß den Willen, Cailibi zu übertrumpfen. Vielleicht nein, denn Sieg oder Niederlage, beides würde sie verändern.
    Da war plötzlich ein kurzer Gedanke: Warum bekämpfen sich selbst die Symbiose-Nagather, wenn es um den Ersten Dompteur ging? Warum?
    Warum?
    Warum bekriegten sich Symbionten und Parasiten? Warum nahmen die Parasiten die Synöziten nach Strich und Faden aus?
    Hatte das alles einen vernünftigen Sinn?
    Vaichaths Gedanken konzentrierten sich wieder auf wesentliche Dinge.
    Cailibi hatte den See vor dem Regen aufgesucht. Er hatte seine Bemalung hier abgewaschen. Diese Lockung des Waddeldars war also Täuschung gewesen. Er hatte ihr das nur vorgemacht.
    Täuschung!
    Vaichath jubelte. Cailibi hatte ihr eine Schwäche bewiesen!
    Hah! Sie war noch nicht verloren. Sie besaß noch eine Chance.
    In ihrer Euphorie pfiff sie, bis ein Beerenausstoßer die Oberfläche durchbrach und von dem Sechsbeiner verschlungen wurde. Die Natur besaß ihre ureigenen Gesetze. Der Sechsbeiner und sie waren diesen gefolgt. Ein Kreis der Ernährung, der Erhaltung der Art, hatte sich wieder geschlossen.
    „So, Cailibi", grollte Vaichath laut und voller Energie. „Oghols Logik besagt, daß ich verlieren werde. Oder die flammenden Monde helfen mir."
    (Zu diesem Zeitpunkt konnte die Tiermeisterin aus Oghols Stamm sich nicht vorstellen, daß die Lichtkaskaden, die sie in eine gewisse Euphorie versetzt hatten, nichts anderes gewesen waren, als die verglühenden Trümmer des Beiboots APTUT des Virenschiffs LASHAT. Sie rätselte über ihr eigenes Verhalten und über das aller Nagather. Sie konnte sich aber auch nichts unter etwas vorstellen, das völlig Andersartige „Kodexmoleküle" nannten, denn in ihrer Naturverbundenheit war es unmöglich, allein dem Wort „Molekül" einen Sinn zu geben. Sie hatte auch noch nie etwas vom Ewigen Krieger Kalmer gehört.
    Der Name wäre für sie weniger gewesen als ein ungehorsames Tier. Sie sah ihr Ziel mit aller Bescheidenheit und Energie. Aber sie fragte sich, woher dieser EWIGE KAMPF rührte! Gegen Cailibi, gegen die parasitären Nagather, gegen das Unwissen, das selbst der weise Oghol nicht beseitigen konnte. Sie fragte sich, ob die Körperbemalung Cailibis nicht doch wahr war. Sie grübelte über die Frage nach, ob nicht ihr Widersacher selbst ein Waddeldar in sich trug. Der KAMPF! Woher stammt er? Irgendwann, nach einer unbestimmbaren Zeit, fragte sie sich nichts mehr). Aber sie dachte weiter. Und sie erkannte immer deutlicher, daß sie kämpfen würde.
     
    2.
     
    Erster Tag: Die ersten Minuten nach dem heftigen Aufprall der LASHAT auf der Oberfläche des Planeten Nagath waren vorüber. Das Virenschiff hatte eine Bruchlandung gebaut, wie sie im

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