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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, wie er Atlan und Jen Salik gesagt hatte, ein Gefäß voller Mentalsubstanz. Er hatte nur eine Aufgabe: den Inhalt des Gefäßes in die silberne Wolke hinein zu entleeren. Die Wolke senkte sich auf den Gipfel des Berges herab. Es war unmöglich, ihre Ausmaße abzuschätzen. Sie war riesig, ebenso wie der Berg riesig war. Aber Menschenverstand begriff nicht, was riesig im finsteren Abgrund der Tiefe bedeutete. Der silberne Nebel enthüllte seine innere Struktur. Aus konturlosen Schwaden wurde eine sinnverwirrende Fülle leuchtender Bänder, silberglänzender Ströme, die mit Informationen gefüllt waren. Der Verstand des Identitätslosen begriff. Der Inhalt der Ströme, das waren die Daten, die in TRIICLE-9 gespeichert lagen und an denen die Tendenzen der kosmischen Entwicklung sich orientierten. Die Ströme - sie enthielten das Programm für die weitere Entwicklung des Universums. In den silbernen Flüssen manifestierten sich die Gedanken der Natur, ausgegorene ebenso wie unausgegorene. Solche, die irgendwann einmal kosmische Wirklichkeit werden, und solche, denen bestimmt war, für immer im Schoß der Irrealität zu verbleiben. Das Wesen, das sich für ein Gefäß hielt, wurde von der Wolke absorbiert. Es hörte auf, körperlich zu existieren. Sein Bewußtsein allein, ein Verbund von Psi-Quanten, trieb durch die wirbelnden Bänder aus glänzendem Silber. Die Informationsströme begannen, sich in ihre Bestandteile aufzulösen. Je weiter der Körperlose vordrang, desto deutlicher sah er die Bilder, aus denen sie sich zusammensetzten. Sie huschten an seinem geistigen Auge vorbei wie Visionen. Es waren ihrer zu viele, und ihre Bewegung war zu rasch, als daß er einen zusammenhängenden Einblick in die Entwicklung des Kosmos hätte gewinnen können. Aber vieles von dem, was er sah, blieb ihm in der Erinnerung haften.
    Immer höher trieb er. Er spürte, wie er mit der Wolke eins wurde. Sein Inneres teilte sich ihr mit. Das Gefäß leerte sich. Irgendwo im Hintergrund seines Bewußtseins bewahrte er das Wissen um sein wahres Ich. Er verstand: Perry Rhodan teilte die auf gespeicherte Mentalsubstanz dem Frostrubin mit. Er nahm die Feinjustierung des Moralischen Kodes vor.
    Dann, während das Gefäß sich leerte, nahm er ein neues Bild wahr. Die silbernen Bahnen der Informationsströme teilten sich. Er blickte hinaus in die Unendlichkeit. Er sah eine Kette sich formen, eine doppelte Kette. Er begriff, daß er die Doppelhelix sah, die Gesamtheit aller Kosmonukleotide, die das Universum von Pol zu Pol durchzog. Er sah, daß sie nicht statisch, sondern in fort währende Bewegung eingebettet war. Er sah psionische Felder, die die Form von Spindeln, Zylindern oder Quadern hatten, aus der Tiefe des Kosmos auf die Psi-Nukleotide zu steuern. Er sah sie an den Nukleotiden anlegen, eine Zeitlang verharren und sich dann wieder entfernen. Allmählich dämmerte im, wie der große Plan der Natur verwirklicht wurde.
     
    *
     
    „Keine Spur mehr von TRIICLE neun", sagte die Hamiller-Tube. „Die gesamte Substanz des Psi-Nukleotids ist durch die Grube hindurchdiffundiert und befindet sich jetzt, so weit wir uns das auszumalen vermögen, im Bereich der Tiefe." Waylon Javier hatte den Kopf in die Hände gestützt und blickte starr vor sich hin. Eine Frage lag ihm auf der Zunge: „Noch immer keine Nachricht von Perry Rhodan?" Er sprach sie nicht aus. Es hatte keinen Sinn, so zu fragen. Wenn Rhodan sich meldete, wäre er selbst automatisch der erste, der davon erfuhr. „Die Fragmente treiben auf die Grube zu", fuhr die Hamiller-Tube fort. „Sie schließen sich zu einem Konglomerat zusammen, das in Kürze aufgrund der ihm innewohnenden Gravitation von selbst kollabieren wird. Seit kurzem bemerkt man aber, daß weitere Fragmente aus der Tiefe im Normalraum materialisieren. An ihnen wird intensive energetische Aktivität festgestellt. Sie sind von Schutzschirmen umgeben, und innerhalb der Schutzschirme herrschen Bedingungen, die sich mit der Existenz organischen Lebens vertragen."
    „Welche Meldungen liegen uns darüber von der Endlosen Armada vor?" fragte Waylon Javier mit müder Stimme. „Identische Daten, Sir, aber keine Deutung."
    „Mit der Auswertung ist Fortzufahren. Ergebnisse sind mir mitzuteilen. Wie lange ist es her, seit Perry Rhodan von Bord ging?"
    „Einhundertzweiundsiebzig Standardstunden, Sir." Und dann rutschte die Frage doch heraus. „Noch immer keine Nachrichten von ihm?"
    „Nein, Sir."
     
    *
     
    Er wußte den

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