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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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    Prolog
    C herod Mash war ein Mann, der bekannt war für seine Derbheit und seinen Hang zu Gewalttätigkeiten. Er wollte im Sylphental etwas trinken, kämpfen und Sex haben, egal, in welcher Reihenfolge. Aber hauptsächlich kam er als einer der Wagenlenker einer Handelskarawane, die dem neuen Königreich eine Chance geben wollte.
    Es hieß, das Königreich hätte Geld – Edelsteine und Metalle, die von Sylphen aus dem Herzen der Erde geschürft wurden. Aber keine Sylphe konnte diese Materialien in etwas Nützliches verwandeln. Dafür brauchte es Handwerker, und Cherod fuhr einen Wagen, der mit Webteppichen und anderen handgefertigten Handelswaren aus dem südlichen Königreich Yed beladen war. Sie waren im Austausch für eine gute Menge dieser Edelsteine bestellt worden, von denen er gehört hatte. Sobald der Handel vollendet war, würde die Karawane durch die Berge weiterziehen nach Para Dubh, um zu sehen, ob sie dort noch weitere wertvolle Waren kaufen konnten, die über das Meer aus Meridal gekommen waren. Und diese würden sie dann nach Hause bringen und dort mit riesigem Profit verkaufen.
    Nicht, dass die Logistik für Cherod eine große Rolle spielte. Diese Art von Gedanken überließ er seinem Arbeitgeber. Er konzentrierte sich darauf, sein Ochsengespann zu fahren – zumindest, bis sie eine Stadt erreicht hatten, in der es Bier zu trinken, Kämpfe anzuzetteln und Frauen fürs Bett gab. Er war noch nie in Sylphental gewesen, aber so weit er gehört hatte, war es gerammelt voll mit Huren. Er hatte sogar gehört, dass sie mit ihren Sylphen schliefen, was für Cherod überhaupt keinen Sinn ergab. Diese verdammten Dinger hatten die meisten Zeit ja nicht mal eine feste Form.
    Der Konvoi erreichte das Tal am Nachmittag. Die Ochsen schnaubten, und Männer schrien gegen das Knarren der Wagen an. Auch Cherod brüllte seine Tiere an, während er sie durch die Straßen in die Richtung lenkte, die ein Einheimischer seinem Chef gezeigt hatte – auf ein riesiges Gebäude zu, das am Ende der Straße stand. Es ähnelte keinem Lagerhaus, das Cherod jemals gesehen hatte, denn es bestand aus einem einzigen massiven Felsen, durch den sich Metalladern zogen wie eine Krankheit. Es ragte weit über ihnen auf, und der gesamte vordere Bereich war eine massive, offen stehende Tür.
    Die Gebäude, an denen sie vorbeifuhren, ähnelten einander nur darin, dass jedes Einzelne absolut einzigartig war. Cherod sah Läden, deren Wände durchsichtig oder die ein Dutzend oder mehr Stockwerke hoch waren. Die Straßen bestanden aus glattem Stein, mit höher liegenden Gehwegen. Jeder Häuserblock hatte eine Treppe, die unter die Erde führte. Zu sehen, wie Leute auf diesen Treppen hinauf- oder hinabstiegen, war bizarr. Welche Art von Menschen lebte unterirdisch oder in einem Gebäude, das aussah, als würde schon der erste Windstoß es umwerfen? Alle Gebäude erschienen fast unheimlich zerbrechlich. Die gesamte Stadt konnte jederzeit in sich zusammenfallen! Ein richtiges Haus aus Holz oder Stein mit einem normalen, gedeckten Dach war besser.
    Trotzdem, dachte er, war es hier vielleicht nicht so schlecht. Er beobachtete drei Frauen, die vor seinem Wagen über die Straßen eilten. Sie lachten gut gelaunt. Eine von ihnen trug Hosen wie ein Mann, und Cherod betrachtete anerkennend die Stelle, wo ihre Beine auf ihren Körper trafen. Wenn sie sich so kleideten, mussten sie Huren sein.
    Eine Erdsylphe trudelte vorbei, in der Form eines kleinen, aus Ton geformten Mädchens. Cherod warf ihr einen kurzen Blick zu, beobachtete dann aber wieder die Frauen. Er pfiff ihnen zu. Sie warfen Blicke zurück, gingen aber kichernd weiter. Er grinste. Das würde eine gute Nacht werden.
    Vor ihm bogen die Wagen durch das große Tor in das Lagerhaus ab. Neben der Tür stand ein fetter Mann mit vor Schweiß glänzendem Gesicht, der ihnen bedeutete, hineinzufahren, und ihnen zurief, sich, um Himmels willen, rechts zu halten, rechts, sonst gäbe es keinen Platz mehr, die Wagen auch wieder hinauszubekommen.
    Cherod bog mit den anderen ab und wäre fast gegen eine Wand gefahren, weil er in Gedanken immer noch bei den Frauen war. Der dicke Vorarbeiter schrie, und Cherod fluchte, während er die Zügel seiner Ochsen zur Seite riss. Sie brüllten protestierend und drehten ab, wobei die Räder des Wagens kurz an der Wand entlangschrammten, bevor sie wieder frei waren. Nach dieser Szene vergaß Cherod die Frauen; der Boss würde ihm das Fell gerben, sollte er die Farbe

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