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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für würdig befunden hatte, sein Vertrauter zu sein. Im Grunde genommen aber rührte seine Ergebenheit Nachor gegenüber da her, daß dieser ihm Gelegenheit gegeben, hatte, ungestört seinem eigentlichen Lebenszweck nachzugehen: der Erforschung der geheimen Kräfte der Natur. Der Dienst im Auftrag des Prinzen nahm nur einen geringen Teil seiner Zeit in Anspruch. Den Rest verbrachte er in der Felsenhalle. Seit einigen Wochen beschäftigte sich Dibbu mit der Theorie der überlappenden Wirklichkeitsebenen. Er hatte errechnet, daß eine gegebene Realität durch Zufuhr psionischer Energie in eine Parallelrealität verwandelt werden konnte und daß die beiden Realitätsebenen stabil nebeneinander zu existieren vermochten, so daß ein denkendes, empfindendes Wesen sie gleichzeitig oder doch wenigstens in rasch wechseln der Abfolge wahrnahm. Er hatte einen entsprechenden Versuch vorbereitet. In kleinem Maßstab wollte er zwei nebeneinander liegende Wirklichkeitsebenen erzeugen und somit einen Nachweis für die Richtigkeit gewisser Grundzüge seiner Theorie führen. Als Versuchsobjekt diente ihm ein Insekt, an dessen Körper zahlreiche Mikrosensoren befestigt waren. An den Reaktionen des Insektenkörpers, in der Hauptsache des Nervensystems, gedachte Dibbu zu erkennen, wann sein Testobjekt von einer Realitätsebene in die andere überwechselte. Das Versuchsfeld befand sich unter einer transparenten Energiekuppel.
    Dibbu rückte sich sein Sitzmöbel, das einem hochbeinigen Diwan glich, so zurecht, daß er die Kuppel und die Kontrollkonsole in gleicher Weise im Auge behalten konnte. Er überzeugte sich zuerst, daß sein Versuchsobjekt noch bei bester Gesundheit war. Er selbst war sich ‚über das Ungewöhnliche seiner Handlungsweise nicht im klaren. Während Billionen Wesen an Bord von nahezu einer Milliarde Raumschiffen dem historischen Augenblick entgegenfieberten, in dem TRIICLE-9 seinen ursprünglichen Standort wieder ein nehmen würde, während in der Halle der Sterne der Armadaprinz vergebens um das Verständnis der unbegreiflichen Dinge kämpfte, die sich rings um ihn abspielten, hatte der Aihnoul nichts anderes im Sinn als sein Experiment. Er hatte mit den Belangen der Endlosen Armada nichts zu tun. Ihn kümmerten weder Kosmokraten noch der Moralische Kode des Universums. Nur eins zählte: die geheimen Kräfte der Natur. Er würde in der Tat Si kitus Zwecken vortrefflich dienen. Er nahm eine Anzahl Schaltung vor. Aus einem Reservoir wurde den Experimentierraum ein reichlich bemessenes Quantum psionischer Energie zugeführt. Im Innern der Kuppel entstand eine matte, linienförmige Leuchterscheinung. Dibbus Erregung wuchs. Die leuchtende Linie markierte die Grenze, an der die beiden Realitätsebenen aneinander stießen. Er führte mehr Psi-Energie zu. Das Leuchten wurde intensiver. Es lockte das Insekt an. Auf sechs Beinen krabbelnd, näherte es sich der leuchtenden Linie. Gebannt wanderte Dibbus Blick zwischen der Kuppel und, den Nachweisgeräten hin und her. Das Insekt hatte die Linie erreicht. Lichtzeiger begannen zu flackern, die Farben verändern. Der Käfer überquerte die Trennlinie...Und verschwand. Dibbu erstarrte vor Schreck. Fassungslos musterte er die Lichtzeiger die wieder zum Nullzustand zurück gekehrt waren. Es gab mehrere Arten, und Weisen wie sein Versuch hätte mißlingen können. Ein Verschwinden des Versuchsobjekts war jedoch völlig unerklärlich. Er hatte etwas falsch gemacht! Angst ergriff von ihm Besitz, als er daran dachte, wie die Natur sich dafür rächen mochte, daß er versucht hatte, in ihre letzten Geheimnisse einzudringen. Denn an die Geister, von denen er Nachor gegenüber oft sprach, glaubte er wirklich. Es wurde finster. Er sah die Kuppel nicht mehr, und die Leuchtanzeigen der Konsole waren erloschen. Zuerst hielt er die Dunkelheit für ein Produkt seiner überreizten Nerven. Aber dann hörte er die Stimme, die aus der Finsternis zu ihm sprach. „Kitisho - ich spreche zu dir." Seltsam. Er wußte genau, daß er gemeint war. Die Worte materialisierten in seinem Bewußtsein. Aber sein Name war nicht Kitisho. „Ich bin nicht Kitisho", sagte er. „So?" Spöttisch klang die Stimme. „Wer bist du sonst?"
    „Ich bin."
    Krampfhaft suchte er nach seinem Namen. Dem, den Nachor ihm gegeben hatte, oder dem, unter dem er früher bekannt gewesen war. Seine Erinnerung versagte. Er wußte nicht, wo er sich befand. Er schwebte in der Leere. Er wußte nicht, wer er war. „Doch", sagte die Stimme,

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