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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumabschnitt bevölkerten. Es handelte sich um flache, scheibenförmige Gebilde annähernd ‘planetarischen Ausmaßes. Es gab sie zu Tausenden. Mehr noch. An dem Punkt, an dem die Rematerialisierung des Psi-Nukleotids erwartet wurde, befand sieh ein unwirkliches Gebilde. Es war, soweit sich erkennen ließ, halb Materie und halb Energie, Es ging hyperdimensionale Strahlung von ihm aus, die von den Sensoren als gefährlich eingestuft wurde.
    Er fühlte sich hilflos. Er wußte, daß TRIICLE-9 nicht ohne Begleiterscheinung materialisieren würde. Es mußte geheime Kräfte geben, die dem Nukleotid den Weg wiesen. Er begriff das, aber er war zornig darüber, daß die Stunde der Weihe durch fremde Einflüsse gestört wurde.
    Er hatte sich dem Anblick des heimkehrenden TRIICLE-9 hingeben wollen. Statt dessen mußte er sich um die Sicherheit der Armada kümmern. Schon hatte er den Befehl gegeben, daß kein Schiff sich dem geheimnisvollen Gebilde bis auf weniger als eine Lichtstunde nähern dürfe. Inzwischen hatte die Hyperdim - Strahlung an Intensität zugenommen, und in Kürze würde er die am weitesten vorgeschobenen Einheiten noch weiter zurückziehen müssen. Schon jetzt meldeten einzelne Schiffe schwere Erschütterungen des Raumzeitgefüges, die selbst mit voll aktivierten Feldschirmen nicht absorbiert werden konnten. Über Hunderte von Mentalsensoren stand Nachor mit Ordobans Bewußtseinsfragmenten in Verbindung. Durch Dutzende psionischer Kanäle floß ihm ein steter Strom von Informationen zu. Auf konventionell - technischem Wege hielt er Kontakt mit dem Steuermodul, das aus der Geistessubstanz früherer Anhänger des Terraners Weidenburn bestand. Niemals in der Äonen langen Geschichte intelligenter Wesen hatte ein einzelnes Geschöpf einen derart gewaltigen Machtbereich so fest im Griff gehabt wie Nachor die Endlose Armada. Keine Macht des Universums schien dem riesigen Heerwurm etwas anhaben zu können. Und dennoch fürchtete sich der Armadaprinz. Er empfand Furcht vor dem geheimnisvollen Gebilde, das vor kurzem zu pulsieren begonnen hatte. „Zieht euch weiter zurück", erging seine Anweisung an die Einheiten. die bisher den minimalen Sicherheitsabstand gewahrt hatten. „Haltet eine Distanz von mindestens zwei Lichtstunden ein." Ordobans Bewußtseinsfragmente leiteten den Befehl an die Kommandanten der betroffenen Einheiten weiter. Minutenlang war der Armadaprinz damit beschäftigt, die Rückmeldungen entgegenzunehmen. Seine Anweisung -wurde widerspruchslos befolgt. Während er damit beschäftigt war, hatte das Tor des Saddreykaren in - seinem Rücken sich geräuschlos geöffnet und wieder geschlossen. Er schrak auf, als er hinter sich die vertraute, knarrende Stimme hörte, die zu ihm sprach: „Nach allem Anschein ist der Augenblick nicht mehr fern, mein Prinz."
     
    *
     
    Er wandte sich um. „Wie oft habe ich dich schon gebeten, mich nicht auf diese Weise zu erschrecken?" sagte er tadelnd. Das Wesen, das vor ihm am Fuß der Stufen stand, war humanoid, je doch kaum anderthalb Meter groß. Es senkte die Augen, als es dem vor wurfsvollen Blick des Prinzen begegnete. „Verzeih, mein Prinz", sagte es. „Die Erwartung des heiligen Augenblicks erregt auch mich. In meinem Eifer vergaß ich deine Anweisungen."
    Ein Lächeln flog über das Gesicht des Prinzen. „Gut schon, Dibbu", sagte er. „Dir ist verziehen."
    Dankbar leuchteten die Augen im faltigen Gesicht des Kleinen. Dibbu war seinem Herrn treu ergeben. Dabei zeigte er keineswegs eine sklavische Unterwürfigkeit; vielmehr hatte er durchaus seine eigene Meinung und verstand es, diese auch Nachor gegenüber zu vertreten. Der Kleine war von bedeutender Beredsamkeit. Er verfügte über ein erstaunlich um fangreiches Vokabular, das er bei je der Gelegenheit zur Schau stellte. Deswegen hatte der Prinz ihn Dibbu genannt. In der Sprache der Saddreykaren bedeutete das soviel wie die Rede. Dibbu entstammte dem Volk der Aihnoul. Die Aihnoul kamen aus der Galaxis Behaynien. Sie waren eines der Hunderttausenden von Völkern, die vor Jahrmillionen Ordobans Ruf gefolgt waren und sich der großen Wachflotte angeschlossen hatten, deren Aufgabe es war, TRIICLE-9 zu behüten. Im Lauf von mehr als ein- hunderttausend Generationen waren aus den ursprünglich hochwüchsigen Aihnoul durch genetische Modifikation Zwerge geworden. Dibbu hatte große, ausdrucksvolle Augen. Die breite, plattgedrückte Nase verlieh ihm einen Anblick, den ein Terraner womöglich mit dem eines Affen

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