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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatten, stand
ihm vor Augen.
     
    *
     
    Er ließ nichts unversucht, um sich zu
befreien.
    Er drückte mit aller Kraft gegen die Bretter.
Aber sein Bewegungsspielraum war eingeschränkt. Die gewaltige unsichtbare Macht
preßte ihn gegen den Sargboden, und jede Bewegung fiel Larry schwer. Er meinte,
ein Nachtmahr hocke auf seiner Brust und presse sie zusammen.
    Der Druck war so intensiv, daß .auch seine
Atmung litt.
    Vor seinen Augen flimmerte die Dunkelheit,
und ein Gefühl der Benommenheit bohrte sich in sein Hirn.
    Ich muß X-RAY-1 verständigen, grellte der
Gedanke noch durch Larrys Bewußtsein. Es fiel ihm entsetzlich schwer, den Arm
so weit herumzuziehen, daß er ihn in Brusthöhe brachte. Mit der anderen Hand
konnte er noch den winzigen Kontaktknopf erwischen, der den Miniatursender in
dem Ring aktivierte.
    Das war seine letzte Aktion.
    X-RAY-3 fiel der Kopf zur Seite, und der
letzte Gedanke, der Larry Brent durchs Bewußtsein ging, war der, daß er sich
fragte, wieso die Luftknappheit schon jetzt eintrat.
    Hatte der Sarg sich schon wieder in kühle,
feuchte Friedhofserde gewühlt?
    Alle Sinne Larry Brents erloschen.
     
    *
     
    Aus unendlicher Ferne vernahm er eine Stimme.
    »Na, nun kommen Sie schon zu sich. Sie waren
doch so versessen darauf, mich kennenzulernen. Nun, bevor Sie sterben, haben
Sie dazu die Gelegenheit .«
    Er lebte! Noch! Und es war etwas eingetreten,
was er nicht voraussehen konnte.
    Larry kämpfte gegen die Benommenheit, die ihn
noch immer einlullte.
    Dann schlug er die Augen auf.
    Nicht mehr die tiefe Dunkelheit des Sarges,
in den er geraten war, umgab ihn. Angenehmes Halbdunkel herrschte.
    X-RAY-3 lag noch immer auf dem Rücken. Also
doch noch im Sarg. Aber mit zunehmender Klarheit seiner Sinne und Gedanken
erkannte er, daß er auf einer Bahre lag. Von dem Sarg war weit und breit nichts
mehr zu sehen.
    Der Raum, der ihn umgab, war kahl und
fensterlos. In der Ecke brannte eine Lampe, deren Schirm mit einem braunen Tuch
umwickelt war.
    Larry Brent wollte sich instinktiv
aufrichten, aber es ging nicht. Er war gefesselt.
    Er hörte ein leises Lachen, dann berührte ihn
ein Schatten. Ein Mann in weißem Kittel trat in sein Blickfeld.
    »Herzlich willkommen in meinem Haus, Mister
Brent! So ist doch Ihr Name, nicht wahr ?«
    »Sie sind offenbar bestens über mich
unterrichtet«, entgegnete Larry. Seine Stimme klang noch belegt. »Da ich Sie
nicht kenne, nehme ich an, daß Sie sich mir noch vorstellen .«
    »Aber mit dem größten Vergnügen.
    Ich bin Dr. Floyd Carol .«
    »Fast habe ich es mir gedacht. Ich hätte
Ihnen über kurz oder lang auf alle Fälle einen Besuch abgestattet .«
    »Nun, da Sie schon hier sind, Brent, erübrigt
sich das. Ich habe Ihnen eine Mühe abgenommen, wie Sie sehen .«
    Dr. Floyd Carol lachte erneut leise. Es klang
nicht sehr erfreulich.
    Der Mann sah in Wirklichkeit älter aus als
auf dem Paßfoto, das X-RAY-3 in der Brieftasche des Unfalltaxis gefunden hatte.
    Carlos Haut war grau, das Antlitz zerfurcht
wie zerknittertes Papier, und unter den Augen hingen dicke Tränensäcke.
    Dr. Floyd Carol sah übernächtigt, bleich und
krank aus.
    »Wie haben Sie mich in Ihre Gewalt gebracht,
und was haben Sie mit mir vor ?« wollte Larry Brent
wissen.
    »Sie sind gewissermaßen schicksalhaft in
meine Kreise geraten, Brent. Es hätte ebenso gut jeder andere sein können.
Insgesamt sieben Menschen mußten es sein, die dem Ritual die Stütze geben. Ohne
die Zahl sieben wäre nichts gegangen. Und dann mußten die Schicksale dieser
sieben durch ein geheimes, unsichtbares Band miteinander verknüpft sein.
    Seit Monaten arbeite ich daran, den
umgekehrten Weg zu gehen wie damals Varox, der Dämon. Im Jahr 1906, genau
genommen zwischen dem 18. und 22. April 1906 erschütterte eines der größten
Erdbeben der Geschichte San Franzisko. Fast alles wurde zerstört. Was die
Naturgewalten nicht schafften, besorgte das anschließende Großfeuer, das die
ganze Stadt heimsuchte. Das alles ist bekannt. Nicht bekannt ist, daß sich in
jener Nacht des Schreckens, als tausende von Menschen erschlagen wurden oder im
Feuer umkamen, jemand in der Stadt befand, auf den die Bezeichnung
>Mensch< nicht zutraf. Ein leibhaftiger Dämon war anwesend. Das ist
übrigens nichts Besonderes, um es gleich vorauszuschicken. Dämonen, unsichtbare
Geister und Teufel bewegen sich oft zwischen uns, ohne daß wir etwas davon
wissen oder ahnen.
    Varox, der Dämon, war also da und weidete
sich an dem Leid, dem Unglück

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