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128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko

Titel: 128 - Die fliegenden Särge von San Franzisko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und dem Tod, der über die Stadt und die Menschen
kam.
    Er hätte zufrieden sein können, wenn er in
dieser Nacht nicht dem Mädchen Melissa begegnet wäre.
    Sie irrte durch die brennenden Straßen und
war von einer solchen Schönheit, daß er ihr fasziniert folgte. Etwas ging in
ihm vor. Er entbrannte in Liebe zu ihr. Für einen Dämon etwas Unerhörtes. Er
wollte sie besitzen, sie immer bei sich haben. Er hätte es erzwingen können,
dazu hatte er die Macht. Aber er wollte etwas erleben, was einem Dämon
normalerweise sonst nicht ansteht: er wollte freiwillig geliebt werden.
    Er rettete sie, und sie blieb bei ihm und
verliebte sich in ihn.
    Das hatte weitreichende Folgen. Er wußte, daß
er zum Menschen werden und bei den Menschen bleiben würde. Er nannte sich
O’Neill, als Melissa ihn nach seinem Namen fragte.
    In dieser Nacht liebten sie sich, und
vierundzwanzig Stunden später gebar Melissa - noch nach Dämonenart - ein Kind.
Es war ein Junge. Er wurde Brian getauft .«
    »Brian O’Neill !« Larry schluckte trocken. Die Geschichte, die ihm Dr. Floyd Carol
genußvoll erzählte, war in höchstem Maße ungeheuerlich und außergewöhnlich.
    »Brian O’Neill, richtig. Die O’Neills wurden
also eine richtige Familie und Varox, der Dämon, durch die Liebe zu Melissa zu
einem richtigen Menschen. Er war ausgestoßen aus den Reihen seiner Artgenossen
und hatte die Unsterblichkeit verwirkt. Er starb als Mensch. Sein Geist aber
fand keine Ruhe, und nach dem Tod kam die große Reue
und der Wunsch, rückgängig zu machen, was er eingefädelt hatte.
    Er hatte keinen Körper mehr, hatte seine
Kräfte und Fähigkeiten eingebüßt und mußte sie sich folglich mühsam neu
erarbeiten. Wie ein Dämon zum Mensch werden konnte, sollte ein Mensch wieder
zum Dämon werden.
    Im Traum erschien mir Varox’ Geist. Er
unterbreitete mir einen verlockenden Vorschlag. Ich gewann Einblick in Kräfte
und Fähigkeiten, die mich reizten.
    Ich war bereit, Varox’ Identität anzunehmen.
    Doch das ging nicht so einfach von heute auf
morgen. Die Barrieren, die Varox zwischen sich und der Welt der Finsternis
errichtet hatte, mußten wieder aufgebaut werden. Zuerst mußte sein Sohn
sterben. So verlangte es das Ritual. Und zwar am Tag, an dem er Geburtstag
hatte. Das war das kleinste Problem. Ich war schon Leiter dieser Klinik und
konnte meine Kunst an Brian O’Neill ausüben. Sein Tod kam schnell und
schmerzlos. Auch der Ort seiner Bestattung war durch Varox genau festgelegt. Es
mußte die gleiche Stelle sein, an der vor über hundertfünfzig Jahren heimlich
ein alter Sarg, der die Gebeine eines als Hexers verbrannten Menschen enthielt,
in großer Tiefe beigesetzt worden war, ohne daß ein Mensch etwas davon wußte.
Damit war ein weiterer Grundstein gelegt: Die Gebeine eines Hexers im gleichen
Grab wie Varox’ Menschensohn Brian O’Neill.
    Mindestens sieben Jahre mußten vergehen, ehe
ich wieder tätig werden konnte.
    Vor wenigen Tagen erhielt ich das Signal. Es
konnte weitergehen. Der letzte Teil des Rituals konnte durchgeführt werden.
    Ich brauchte Menschen, die mir als willenlose
Sklaven ergeben sein würden. Mit Varox’ dämonischem Geist hatte ich inzwischen
einen Weg gefunden, den Bewußtseinsinhalt aus einem Hirn auszulöschen und mit
einer völlig neuen Gedankenwelt zu versehen.
    Erfolgreiche Experimente lagen hinter mir.
Doch konnte ich die Menschen, mit denen ich diese Experimente gewissermaßen
versuchsweise durchgeführt hatte, nicht in das offizielle Ritual mit einbeziehen.
    Das Schicksalsspiel, wie Varox es nannte,
mußte in Gang gesetzt werden. Wie ein Ereignis das nächste nach sich zieht, so
mußte es sein.
    Ich fuhr also los und provozierte in der Nähe
der Klinik einen Unfall. Daran beteiligt war ein ahnungsloser Fußgänger, der
die Straße überqueren wollte. Dieser Mann war - wie sich später herausstellte -
Harm Shuster, der Privatdetektiv. Er war nur leicht verletzt. Ich versorgte ihn
ärztlich. Auf meine Weise. Ich schloß ihn an die Maschine an, die das Hirn
leerpumpt, um es völlig aufnahmefähig für das Neue zu machen. Sieben Diener
mußten mir zur Verfügung stehen, um wieder Eingang zu finden in die Welt, aus
der Varox einst gekommen war, um den Herrn seines Reiches wieder zu
besänftigen. Er verlangte dafür sieben ergebene Seelen.
    Harm Shuster wurde verändert, aber Reste
seines Bewußtseins waren noch vorhanden, als er aus dem Vorgang erwachte. In
einem unbewachten Augenblick konnte er sich zum Telefon in

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