1288 - Das Barbarentor
Unsterbliche das Gespräch. „Ich bin gekommen, um mit dir über die Gorim-Station zu reden." Er setzte sich auf einen der Steine, und der Mlironer ließ sich einige Schritte von ihm entfernt auf einen anderen Stein sinken. Bully erzählte ihm einiges über die kosmischen Zusammenhänge, so wie er sie kennengelernt hatte. „Wir haben mit einigen Mlironern gesprochen, die in der Station keinen Tempel sehen, sondern eine technische Einrichtung aus vergangener Zeit. Sie haben sich dafür entschieden, sich von der Station zu trennen und sie aus der Kalmenzone herauszubringen. Sie hoffen, dass dann die Gorims zurückkehren werden. Mit der Rückkehr der Gorims würde eine neue und bessere Zeit für die Mlironer anbrechen."
„Davon bin ich auch überzeugt", erwiderte der Priester. Er blickte zur Gorim-Station hinüber. „Ich habe das alles noch nicht verdaut. Ich muss erst begreifen, was geschieht, aber ich gebe zu, dass sich alles recht vernünftig anhört. Gib mir ein wenig Zeit."
„Selbstverständlich", stimmte Bully zu. „Aber die solltest du nicht hier draußen verbringen, sondern bei den anderen Mlironern in der Station.
Inzwischen könnte ich dir auch etwas zeigen, was du vielleicht für ein Tempelwunder halten wirst. Wir haben einen Raum gefunden, der nach unseren Eindrücken zu einem Wallfahrtsort umfunktioniert worden ist. Er befindet sich im linken Fingergebäude der Station. Oder bist du schon dort gewesen?"
„Nein. Noch nie."
Ropha Kherthrai begleitete Reginald Bull zur Gorim-Station. Die beiden Siganesen blieben auf der Schulter des Terraners sitzen. Wenig später betraten sie den Schaltraum, der als Wallfahrtsraum gedient hatte. Der Priester wunderte sich, dass man ihm diesen Raum bei seinem ersten Besuch nicht gezeigt hatte. Reginald Bull drückte eine Taste an einem Pult, und das holographische Bild eines humanoiden Wesens erschien. Es war das Bild eines kleinen, mageren und blassen Mannes, der voller Trauer zu sein schien. „Es ist ein Querione", erläuterte Bully. „Er ist von derselben Art wie Laymonen, von dem ich dir erzählt habe." Der holographische Querione sagte dasselbe über die schädigende Wirkung der künstlich errichteten Kalmenzone auf den Moralischen Kode und speziell auf das Kosmonukleotid DORIFER aus wie Laymonen. Und er wurde noch deutlicher. „Die Ewigen Krieger stören den Moralischen Kode absichtlich, um eine Reaktion bei DORIFER auszulösen und das Kosmonukleotid zur Abgabe von ganz bestimmten Messengers zu bringen. Ich weiß selbst nicht, welcher Art Wirkung damit erzielt werden soll. Aber ich bin ganz sicher, dass diese Manipulation für einen Teil dieses Universums katastrophale Folgen haben wird. Ein Vergleich mit TRIICLE-9 ist ganz sicher nicht übertrieben."
Bully schaltete ab, als Ropha Kherthrai einige Fragen stellte. Er musste dem Priester die Zusammenhänge erklären, und darüber vergingen mehr als zwei Stunden. Danach schaltete er die Holographie wieder ein, und der Querione begann von vom. Abschließend warnte er die Mlironer davor, sich von den Ewigen Kriegern in den Permanenten Konflikt zwingen zu lassen. „Es würde ganz sicher Krieg bedeuten, wenn ihr euch in den Permanenten Konflikt zwingen Lasst", rief er. „Die Vermutung liegt nahe, dass die Somer die Mlironer nur zu Gegnern für die Ewigen Krieger aufbauen wollen" um sie zu Trainingspartnern zu machen, an denen die Kodextreuen ihre Kräfte für den Kampf messen können."
Ropha Kherthrai ballte empört die Fäuste. „Sie wollen uns missbrauchen", erkannte er. „Schlimmer könnten sie ihre Verachtung für uns kaum ausdrücken."
„Der von ESTARTU eingeschlagene Weg ist falsch", fuhr das Holo des Querionen fort. „Er führt in den Abgrund. Wir, die Querionen, sind die wahren Vertreter des dritten Weges zwischen den Kosmokraten und Chaotarchen. „ „Was sollen wir Mlironer tun?" fragte der Priester. Es schien, als habe die Holographie diese Worte gehört. „Die Mlironer sollen gewaltlos um ihre Freiheit kämpfen", erklärte sie. „Die Mlironer sollen sich an die Lehren Desothos halten." Danach erlosch die Holographie. „In den vergangenen zweitausend Jahren haben die Somer es immer wieder geschafft, dass wir Mlironer zu den Waffen greifen", sagte Ropha Kherthrai verbittert. „Und immer wieder tauchte ein Kriegertross auf, um den vermeintlichen Aufstand niederzuschlagen. Jetzt begreife ich, warum das geschehen ist. Es war nichts weiter als eine Übung für den Kriegertross, für uns aber
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