Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1289 - Sterntagebuch

Titel: 1289 - Sterntagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Basis eine ovale Plattform, 100 Meter lang, 80 Meter breit und 10 Meter dick.
    Darauf finden sich einige Dutzend bungalowähnliche Aufbauten als Unterkunft für die Zöglinge. Neben einem größeren Komplex, dem zur Kommandozentrale umfunktionierten Verwaltungsgebäude, wird die Fläche von einem Park aus Xenoforming-Pflanzen beherrscht - eine Erinnerung an die sieben Plagen der Vishna... alles aus der Masse des einstigen Virenimperiums gebildet.
    Darüber spannt sich ein transparenter Schutzschirm, der die Illusion eines blauen Himmels zeigen kann oder die Schwärze des Alls durchblicken läßt... oder auch das kosmische Kaleidoskop während des psionautischen Fluges.
    Wie die meisten der im Solsystem während der Aktivierung des Chronofossils Terra anwesenden Intelligenzen haben auch die Insassen von „Leos Kindergarten" ein unstillbares Fernweh zu spüren bekommen. Das Virenimperium hat das registriert und ihnen aus seiner Masse ein Fernraumschiff mit Enerpsi-Antrieb zur Verfügung gestellt.
    Stalkers Werbekampagne hat die Wahl eines Zieles erleichtert, und so war es beinahe selbstverständlich, daß man die „Wunder von ESTARTU" auserkor.
    Auch mich hatte das Sternweh gepackt, aber ich hätte den Anschluß an die Vironauten beinahe verpaßt. Sozusagen in letzter Sekunde kam ich an Bord und wurde von Leonard Frood und seiner Gefährtin Anne Piaget freundschaftlich aufgenommen.
    Und dann ging es auf die phantastische Reise über 40 Millionen Lichtjahre zum Virgo-Haufen...
     
     
     
    1.
     
    Srimavo: März - April 429 NGZ Für die Junior-Vironauten wurde der Flug entlang der psionischen Feldlinien zu einem überwältigenden Erlebnis.
    Kaum daß das Virenschiff von Gravo- auf Enerpsi-Antrieb geschaltet und sich in das psionische Netz eingefädelt hatte, verwandelte sich die monotone Schwärze des Alls in ein Meer aus Licht und Farben.
    Die Milchstraße bot sich als gewaltiges, sichtbar rotierendes Flammenrad dar, von deren westlicher Randzone wir uns entfernten. Die Grenzen von Raum und Zeit wurden auf optisch eindrucksvolle Weise gesprengt. Es schien, als würde sich in diesem Bereich das Licht der Sterne aus der Vergangenheit mit jenem der Gegenwart paaren.
    Die Milchstraße pulsierte und leuchtete wie ein lebender Organismus, präsentierte sich in jeder Sekunde in einem anderen Spektrum elektromagnetischer Wellen.
    Thermostrahlung und Magnetfelder wurden aus dieser Perspektive ebenso wahrnehmbar wie die fünfdimensionalen psionischen Linien, entlang derer sich das Virenschiff bewegte.
    Die LEOS KINDERGARTEN hatte sich in einen dicken, hellgrünen Strang eingefädelt, der sich hinter dem Virenschiff in einem großen Bogen zur Peripherie der Milchstraße schwang, immer blasser und dunkler wurde, je weiter er sich entfernte. Vor uns aber reichte die grüne Lichtbahn bis in die Unendlichkeit, verlor sich in dem Netz aus psionischen Linien. Und jedes Mal wenn das Virenschiff einen Kreuzpunkt passierte, explodierte eine Kaskade grünen Feuers.
    Der Enerpsi-Flug war mit keiner der bisher bekannten Methoden des Überlichtflugs vergleichbar. Hyperraum, Linearraum, Dimesextaspur... wie trostlos sie gegenüber diesem Bereich der 5. Dimension waren. Der Flug entlang der psionischen Kraftfeldlinien glich einer Wanderung durch das Reich psychedelischer Träume, und es war nicht schwer, bei diesem phantastischen Anblick ins Schwärmen zu kommen.
    Das Virenschiff kam dem Wunsch der Zöglinge gerne nach, alle Galaxien der Lokalen Gruppe anzusteuern und durch die Milchstraße zu kreuzen und alle bekannten Örter und Sonnensysteme aus den verschiedensten Perspektiven zu zeigen.
    Wir alle meinten, uns daran nicht sattsehen zu können. Aber wie es mit Wundern eben so ist, in Permanenz werden auch sie zum Alltag.
    Und so erging es auch uns. Es kam der Tag, da schenkten die Zöglinge den psionischen Kaskadeuren der 5. Dimension kaum mehr Beachtung. Noch dazu hatte das Virenschiff sie einer Illusion beraubt und ihnen auf eine Anfrage erklärt, daß das, was ihnen optisch dargeboten wurde, nicht die Realität sei, sondern daß es sich dabei um eine Täuschung der menschlichen Sinne handle.
    Inzwischen war eine Woche seit unserem Start vergangen, und wir besannen uns auf unsere ursprüngliche Absicht, die Mächtigkeitsballung ESTARTU aufzusuchen.
    Es war in der Nähe des alliptischen Leo-Systems I, 750.000 Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, daß Anne, Leo und ich den Kommandostand aufsuchten und vom Virenschiff verlangten, daß

Weitere Kostenlose Bücher