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1290 - Meisterwerk des Teufels

1290 - Meisterwerk des Teufels

Titel: 1290 - Meisterwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieses Lachen klang, als hätte ich ins Schwarze getroffen. »Nenne ihn wie du willst, Sinclair. Ob Teufel, Satan, Asmodis oder der Meister, wobei mir der letzte Name am allerbesten gefällt. Er ist für mich der Meister. Er ist der wahre Lenker. Er hat mir die Kraft gegeben und meinen Astralleib aufgefangen. Ich bin so etwas wie ein Vasall, und das bin ich gern.«
    »Und dein Auto?«
    »Ist zu einem Meisterwerk der Hölle geworden. Denn ihre Kraft steckt in ihm. Der Teufel hat ihn manipuliert. Er hat ihm das gegeben, was er brauchte. Nicht nur seine Kraft steckt in ihm, auch die meinige, denn ich bin ebenfalls ein Teil des Cadillacs. Mein Geist hat ihn beflügelt. Mein Geist ist der Motor. Er ist ich, und ich bin er. Der Körper wird verfaulen, aber der Geist wird als Wächter auf meinem Grab bleiben. So habe ich es vorgesehen, und so ist es eingetreten, und so wird er mein Grab und mein besonderer Grabstein auch an dem Ort, an dem du sterben wirst, das bin ich meinem Meister schuldig. Es war leicht, dich auf die Spur zu bringen, denn als das Bild in der Zeitung verschwand, bist du sofort darauf angesprungen. Es war der perfekte Trick, der perfekte Plan, bei dem mich der Meister unterstützt hat. Ich weiß einiges über dich. Er hat mich gewarnt, und ich kenne auch seinen Respekt vor deiner Waffe. Sie aber ist ausgeschaltet, denn sie wird dir nicht helfen, Sinclair. Wenn du sie einsetzt und die Gegenkräfte rufst, wird sie reagieren. Sie kann den Wagen zerstören, aber sie zerstört auch dich, denn mein Fahrzeug wird sich in Sekundenschnelle in eine Flammenhölle verwandeln und dich verbrennen. Auch wenn du Flügel hättest, würde es dir nicht gelingen, rechtzeitig genug aus dem Fahrzeug zu fliehen. Du siehst, ich habe gewonnen. Selbst die Macht des Kreuzes bringt dich nicht weiter.«
    Ich hatte genau zugehört und auch jedes Wort von ihm verstanden. Spurlos war dies nicht an mir vorbeigegangen, obwohl ich mir äußerlich nichts anmerken ließ, denn mein Gesicht blieb unbewegt.
    In meinem Leben hatte ich schon in einigen bedrohlichen Situationen gesteckt. Oft hatte es so ausgesehen, als käme ich lebend da nicht wieder heraus. Das sah hier nicht so aus. Ich saß einfach nur in einem Oldtimer, dessen Türen verschlossen waren. Aber ich war trotzdem gefangen. Man konnte es mit einem finsteren mittelalterlichen Kerker vergleichen, obwohl es hier keine dicken Steinwände gab, sondern Fenster, durch die ich schauen konnte und einen normalen Friedhof sah, auf dem die Gräber in Reih und Glied standen.
    Wie kam ich da wieder raus?
    Es war mir unmöglich, ohne Hilfsmittel die Scheiben einzuschlagen. Ich hätte gegen das Glas getrommelt und mich lächerlich gemacht. Das wollte ich dem unsichtbaren Beobachter nicht gönnen. Es musste einen anderen Weg geben.
    Auch dachte ich an Finch, der im Kofferraum steckte. Ich dachte auch daran, dass ich Zeit gewinnen musste, denn meine Freunde würden mich suchen und auch finden. Wie Ferrano darüber dachte, wusste ich nicht, erwähnt hatte er jedenfalls nichts davon, und so wollte ich, wenn eben möglich, die Zeit noch in die Länge ziehen.
    »Du hast es auf mich abgesehen, nicht wahr?«, sprach ich in die Leere hinein.
    »Das stimmt.«
    »Dann frage ich mich, warum hast du jemand in den Kofferraum gesteckt? Was hat dir der Mann getan?«
    »Nichts. Er war zu neugierig. Er sollte den Wagen nur bewachen, nicht mehr. Das hat er nicht getan, und deshalb wird er dafür die Konsequenzen tragen müssen. Der Teufel freut sich über jede Seele, die er bekommt.«
    »Lass ihn frei.«
    »Nein!«
    »Du hast mich!«
    Ich hörte das scharfe Lachen. »Es kann sein, dass ich ihn frei lasse. Nur wirst du das nicht mehr erleben. Dieses Auto steht unter dem Schutz der Hölle. Wer es als Unbefugter berührt, der wird sterben. Das hast du erlebt. Ich habe Finch noch nicht sterben lassen, denn ich wollte nicht, dass man ihn findet und gewisse Rückschlüsse zieht. Also habe ich ihn mitgenommen.«
    »Aha«, sagte ich, »dann wäre der Cadillac auch mit einem Toten im Kofferraum zur Versteigerung gekommen?«
    »Nein, das wäre nie geschehen. Dafür hatte ich gesorgt, darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich glaubte es ihm. Ich stellte mir nur die Frage, wie er mich ausschalten wollte. Das Kreuz lag auch weiterhin auf meiner rechten Handfläche, und ich musste es einfach anschauen. Dabei wollte mir noch immer nicht in den Kopf, dass es mich in dieser gar nicht mal so gefährlich aussehenden Lage nicht retten

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