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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Koloß in den Schnittpunkt zweier Scheinwerferkegel trat. Zum ersten Mal sah ich ihn aus einer gewissen Distanz und total ausgeleuchtet.
    Erst dadurch wurden die Unterschiede deutlich, die zwischen ihm und anderen Halutern bestanden - beziehungsweise zwischen ihm und echten Halutern.
    Denn der hier war kein echter Haluter, sondern ein Spezialroboter vom PALADIN-Typ.
    Eigentlich hätte ich es gleich bemerken müssen. Nicht nur wegen der Größe des Paladins, die die normaler Haluter bei weitem übertraf, sondern auch dadurch, daß dieses Modell keinen der Kampfanzüge trug, wie sie von echten Halutern und den mir bisher bekannten PALADIN-Modellen benutzt wurden. Nein, diese Figur hier war im Grunde nackt, denn sie trug nur ihre tiefschwarze Kunststoffhaut, was das Schamgefühl eines jeden echten Haluters zutiefst verletzt hätte.
    Ich sah Hibiskus Hainu mitleidig an.
    Er war das Opfer einer Organisation, die er wahrscheinlich gar nicht richtig kannte, allerdings einer sehr mächtigen Organisation mit weitreichenden Verbindungen, wie schon ihre Kenntnis der streng geheimen Transmitterdaten der MUTOGHMANN SCERP, des ehemaligen GAVÖK-Forums und der jetzigen Zentrale des im Aufbau befindlichen Galaktikums, bewies.
    Die Existenz des illegalen PALADlN-Roboters erhärtete diesen Beweis noch, denn eine kleine und isolierte Organisation hätte sich niemals in den Besitz einer solchen Kampf maschine bringen können, die nur in streng überwachter Einzelfertigung und in Gemeinschaftsarbeit zwischen Posbis und Siganesen konstruiert und gebaut wurden.
    „Was weißt du über die so genannte Außerparlamentarische Wissenschafts-Lobby?" wandte ich mich an den Siganesen.
    „Wovon sprichst du?" gab Hainu zurück - und aus seinem Tonfall hörte ich heraus, daß er den Begriff „Außerparlamentarische Wissenschafts-Lobby" nie vorher gehört hatte.
    „Wie nannten deine Auftraggeber ihre Organisation?" formulierte ich meine Frage deshalb um.
    „Ich habe keine Auftraggeber", erwiderte Hainu gekränkt „Ich selbst bin Erster Vorsitzender des Weißen Einhorns, einer interstellaren Bewegung gegen Militarisierung und Konfrontation im Kosmos. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Auflösung der bisher bestehenden Upanishada zu bewirken und zu verhindern, daß weitere Kriegsschulen gegründet werden. Aber wir wollen das mit friedlichen Mitteln bewerkstelligen, vor allem durch die Kraft der Überzeugung."
    „Oh, ja!" gab ich sarkastisch zurück. „Ihr habt mich ja sehr friedlich davon überzeugt, mich entführen zu lassen!"
    „Es tut mir leid, das DERDA Gewalt anwenden mußte", erklärte der daumengroße Siganese, dessen Namen mich immer wieder an den legendären marsianischen Mutanten erinnerte, der in ES aufgegangen sein sollte. „Aber alle unsere vorherigen Versuche, Kontakt mit dir aufzunehmen, wurden von deinen Ausbildern vereitelt - und ich durfte nicht riskieren, von dir bei der einzigen Möglichkeit auf lange Sicht abgewiesen zu werden. DERDA hatte übrigens strikte Anweisung von mir erhalten, dich nicht zu verletzen und nur das unbedingt notwendige Maß an physischer Gewalt anzuwenden."
    „DERDA?" wiederholte ich und musterte abermals den PALADIN-Roboter. „Heißt so der Kommandant des PALADIN-Teams?"
    „Es ist der Name des Roboters", antwortete Hibiskus. „Er braucht als erstes Modell kein organisch lebendes Team, das ihn steuert, sondern agiert mit Hilfe einer neuartigen Biopositronik."
    Ich wurde noch nachdenklicher, als ich vorher schon gewesen war.
    Bisher hatte es als unlösbares Problem gegolten, eine so komplexe Konstruktion, wie es ein PALADIN-Roboter war, ohne Hilfe eines siganesischen Spezialisten-Teams hundertprozentig zu beherrschen. Falls DERDA tatsächlich völlig selbständig agieren konnte, stellte er ein Novum auf dem Gebiet der PALADIN-Entwicklung dar.
    Das brachte meine Gedanken notwendigerweise wieder zu der Außerparlamentarischen Wissenschafts-Lobby zurück, denn wenn ihr Name nicht nur ein Bluff war, dann mußten zu ihr tatsächlich hochkarätige Wissenschaftler von Rang und Namen gehören.
    In diesem Fall aber stellte die AWL eine Gefahr für das ganze Galaktikum dar.
    Es war ungeheuerlich.
    „Hör zu, Hibiskus!" versuchte ich zu einer Verständigung mit dem Siganesen zu kommen. „Du siehst die Dinge ganz falsch. Ich will dir gern glauben, daß du gegen Militarisierung und Konfrontation im Kosmos bist. Aber das sind wir Shana ja auch. Wir verschleiern nur die bestehenden Konflikte nicht und

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