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1291 - Die Verblendeten

Titel: 1291 - Die Verblendeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheit brachte.
    Schräg über mir lag Hibiskus Hainu auf seinem Plateau. Er hatte anscheinend Mühe, sich bei den fortwährenden Erschütterungen zu halten. Bei der nächsten Explosion rutschte er denn auch endgültig ab. Ich fing ihn mit einer Hand auf und schob ihn hastig in eine Brusttasche meines Shants, denn ich hatte etwas gesehen, was meine bisherige Vermutung, die Angreifer wären Roboter der Tschomolungma und nur zu meiner Befreiung eingesetzt, ins Wanken brachte.
    Es waren drei lang gestreckte, tiefschwarze Gebilde, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Cruise Missiles des Barbarenzeitalters aufwiesen. Sie schwebten leise summend und mit eingeschalteten Scheinwerfern aus der Schlucht heraus und in die unterirdische Höhle hinein. Ihre schwarzen Außenhüllen waren sowohl links und rechts als auch oben und unten mit gespaltenen und auf Spitzen stehenden, gleichschenkligen roten Dreiecken gekennzeichnet, die mich entfernt an die ersten Erkennungssymbole unserer Dritten Macht erinnerten, die teilweise auch während der Ära des Solaren Imperiums beibehalten worden waren.
    Doch das ist nicht das wichtigste für mich, jedenfalls nicht in diesen Sekunden. Wichtiger war, daß sie sich relativ gemächlich bewegten, so, als könnten sie durch nichts und niemanden aufgehalten werden. Das würden sie sich aber bestimmt nicht erlauben, müßten sie die Gegenwehr DERDAS fürchten. Folglich existierte der PALADIN-Roboter nicht mehr.
    Es waren Roboter, hochmoderne Roboter; daran zweifelte ich keinen Augenblick. Außerdem handelte es sich nicht um Servo-, sondern um Kampfmaschinen. Das bewiesen die zahlreichen Sensoren an ihren Oberflächen ebenso wie die Abschuß- und Abstrahlöffnungen an ihren Bug- und anderen Sektionen.
    Nur hätten sie als Werkzeuge der Panisha die Symbole des Dritten Weges getragen und nicht die Kennzeichen der aufstrebenden expansiven Macht der Menschheit, die gerade erst ihr kosmisches Erbe entdeckt hatte.
    Die drei Kampfmaschinen schwebten in die Höhle und verharrten dicht über dem geborstenen Eis. Zwei weitere Maschinen folgten ihnen, aber sie sahen ziemlich ramponiert aus. DERDA war also keineswegs kampflos untergegangen.
    Dann hielt ich unwillkürlich den Atem an, denn hinter diesen Maschinen flogen ein Dutzend humanoide Gestalten in lindgrünen Kampfanzügen und mit hochmodernen Waffen aller Art in die Höhle ein. Sie trugen Helme, die SERUN-Helme hatten sein können - und auch sie waren mit den gleichen Symbolen gekennzeichnet wie die Kampfmaschinen.
    Fast lautlos, blitzschnell und selbstsicher verteilten sie sich in der Höhle, ihre Waffen teils auf mich, teils in dunkle Ecken gerichtet. Dieses Sichern erinnerte mich an die alten Grundsätze der Ausbildung in der Raumakademie von Terrania während der Anfangszeit des Solaren Imperiums Ende des 20. Jahrhunderts alter Zeitrechnung.
    Irgendwie fühlte ich mich bei ihnen sicher. Ich wußte, daß sie mein Leben nicht bedrohten.
    Gleichzeitig wußte ich aber auch, daß sie weder Shana noch Angehörige des terranischen Ordnungsdienstes waren.
    Den letzten Beweis dafür lieferte mir einer von ihnen, als er sich so drehte, daß ich das Ärmelschild an seinem linken Oberarm gut genug sehen konnte, um darin die stilisierten Abbildungen der Milchstraßengalaxie, eines goldenen Lorbeerkranzes und eines Adlers erkennen zu können. Darüber wölbte sich in strahlendblauen Interkosmo-Buchstaben das Wort STAR WARRIORS.
    Mein Gefühl der Sicherheit verstärkte sich.
    Diese Leute waren keine Feinde, sondern wohl eher Sympathisanten unserer Upanishad-Lehre.
    Ich winkte ihnen zu.
    Daraufhin klappten sie ihre Helme zurück. Ich blickte in überwiegend junge, sympathische Gesichter, deren Augen in jenem Feuer leuchteten, in dem einst auch unsere Augen geleuchtet hatten, wenn wir in Einsätze gingen, die über das Wohl und Wehe der Menschheit entschieden hatten.
    Eines der Gesichter war älter. Der Mann, dem es gehörte, schwebte auf mich zu und hielt zirka fünf Meter vor mir an. Ich schätzte sein Alter auf 40 Jahre. Er trug einen ordentlich gestutzten Schnauzbart im schmalen, hellbraunen Gesicht.
    Nachdem seine dunklen Augen mich prüfend gemustert hatten, öffnete er den Mund zu einem freundlichen Lächeln, dann schloß er ihn rasch wieder, als wäre er sich seiner Respektlosigkeit bewußt geworden.
    Und dann salutierte er!
    „Gestatten, Sir, ich bin Major Hanafan Suttek!" stellte er sich vor. „Sie sind Shan Julian Tifflor, Sir?"
    Ich schwieg

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