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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abdeckplatte, durch die sie Srimavo sehen konnten.
    „Alles ist unverändert", sagte Susa. „Und doch habe ich das Gefühl, daß etwas geschehen ist."
    „Was sollte das sein?" entgegnete er, während er langsam über die Abdeckplatte schritt und Srimavo ins Gesicht sah. „Nein, du irrst dich. Hier hat sich nichts getan."
    Er blieb neben einer Schaltleiste mit mehreren Knöpfen und Tasten stehen.
    „Was kann das sein?" fragte er und musterte die verschiedenen Symbole, die neben der Leiste angebracht waren.
    „Irgendein Bedienungselement. Aber welches?"
    Sie knieten sich hin, betrachteten die Symbole und diskutierten nahezu eine halbe Stunde lang darüber, wobei sie sich klar darüber waren, daß sie nichts tun durften, was das Leben Srimavos gefährdete. Sie durften sie nicht aus dem Kälteschlaf wecken, weil sie nicht wußten, was dabei zu beachten war. Der geringste Fehler konnte bereits katastrophale Folgen haben.
    „Bloß keine Experimente", sagte Susa Ail. „Wir wollen nicht vergessen, daß es uns einzig und allein darum geht, mit Sri zu sprechen."
    „Völlig klar", entgegnete Luzian. „Aber das scheint mir schon schwierig genug zu sein."
    Eine Tür öffnete sich, und Licht fiel in den Saal. Die beiden Siganesen warfen sich auf den Bauch und preßten sich an die Abdeckplatte. Sie sahen, daß ein doppelter Schlangenkörper in den Saal glitt. Die beiden Körper waren durch leiterähnliche Streben miteinander verbunden.
    Zunächst schien es so, als wolle das Schlangenwesen sich dem GBL-Tank nähern, doch dann glitt es raschelnd und leise zischend zu einer anderen Tür hinüber, die sich vor ihm öffnete und es hinausließ.
    Susa Ail atmete hörbar auf.
    „Was für ein scheußliches Wesen", stöhnte sie. „Es sieht aus wie gleich zwei Schlangen auf einmal. Dabei hätte ich schon vor einer Angst."
    „Die Doppelschlange ist weg. Vergiß es", sagte Luzian. „Wir müssen endlich weiterkommen. Ich bin dafür, daß wir diese Taste betätigen."
    Er zeigte auf eine Taste, von der sie annahmen, daß sich mit ihr das Kommunikationssystem einschalten ließ.
    „Also gut. Versuchen wir es", stimmte sie zu.
    Luzian Bidpott stieg auf die Taste, konnte sie durch sein Gewicht jedoch nicht hinunterdrücken. Sie kam zu ihm. Sie faßten sich an den Händen und prangen gemeinsam hoch. Klickend glitt die Taste nach unten, und ein Schalter rastete ein.
    Ein leises Seufzen klang aus einem Lautsprecher.
    „Srimanov hörst du uns?" rief Susa.
    Eine geraume Zeit verging, bis eine matte Stimme fragte: „Wer seid ihr?"
    „Susa Ail und Luzian Bidpott, zwei Siganesen."
    Mehrere Minuten verstrichen, bis Srimavo darauf antwortete. Es schien, als könne ihr Gehirn in diesem Zustand nur sehr langsam denken, als erfasse es gar nicht richtig, was das Kommunikationssystem ihm vermittelt hatte.
    „Siganesen! Freunde also."
    „Genau das", rief Susa. „Wir möchten dir helfen, Sri."
    „Vielleicht brauche ich Hilfe", klang es Minuten später aus dem Lautsprecher. „Ich leide und habe manchmal auch Angst."
    Die Stimme klang so, als ob Srimavo unendlich müde sei.
    „Wir helfen dir", versprach Luzian.
    „Wo bin ich?"
    „Im Palast von Ijarkor, dem Ewigen Krieger."
    Fast zehn Minuten vergingen, bis Srimavo sich wieder meldete. In dieser Zeit versuchten die beiden Siganesen mehrmals, sie anzusprechen, bis sie schließlich einsahen, daß sie eine Ruhepause benötigte.
    „Im Palast von Ijarkor. Ich habe damit gerechnet. Dennoch beunruhigt es mich. Helft mir, wenn ich euch brauche."
    „Wir sind nicht allein. Ronald Tekener, Roi Danton, Jennifer und Demeter sind auch hier.
    Sie werden alles tun, um dir zu helfen."
    „Das ist gut."
    „Wir gehen jetzt, aber wir kommen wieder."
    Die beiden Siganesen warteten mehrere Minuten darauf, daß Sri sich noch einmal meldete. Doch sie schwieg. Schließlich stiegen sie wieder auf die Taste und sprangen in die Höhe, um die nötige Wucht beim Aufprall zu haben. Sie mußten mehrere Male springen, bis die Taste endlich nach oben schnellte. Das geschah so heftig, daß Susa auf die Abdeckplatte stürzte, während Luzian zur anderen Seite geschleudert wurde. Er überschlug sich einmal in der Luft, korrigierte dann geschickt und landete mit beiden Füßen auf dem Fußboden.
    „Für diesen Salto kann das Kampfgericht leider nur eine mittlere Note geben", spottete die Siganesin von oben herunter. „Der Kandidat hatte erhebliche Haltungsfehler und hat nach dem Aufprall einen Ausfallschritt gemacht."
    Sie

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