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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war gekommen, und er hatte seine Pistole bestimmt nicht freiwillig weggeworfen. Zudem war er nicht zu sehen. Wir brauchten keine großen Hellseher zu sein, um zu wissen, dass sich eine bestimmte Person dem Haus genähert und auch ihr Zeichen gesetzt hatte.
    »Er ist hier, John«, sagte Suko, als ich mit ihm zusammentraf. »Fragt sich nur, wo?«
    »Weit kann er nicht sein.«
    »Stimmt. Es ist noch nicht lange her, seit wir den Schuss gehört haben.«
    Ich deutete auf die Pistole. »Und eine Schusswaffe braucht er nicht, um zu töten.«
    Die Zeit drängte. Weit war er bestimmt nicht. Wir griffen zu unseren Lampen. Die kleinen Leuchten gaben recht fiel Licht ab. Wenn wir die Umgebung abstrahlten, dann…
    Es kam nicht mehr dazu. Aus der Dunkelheit hörten wir ein schreckliches Geräusch. Es klang, als kämpfte jemand mit dem Tod…
    ***
    Donald Harris wusste nicht, wo ihm der Sinn stand. Er war immer ein Mensch gewesen, der es verstanden hatte, sich zu wehren. In diesem Fall aber kam er nicht durch. Sein Zwillingsbruder war ihm an Kräften überlegen. Außerdem brannte die Wunde am rechten Handgelenk. Aus ihr strömte noch immer Blut hervor.
    Alec hielt ihn gepackt und schleifte ihn mit. Sein Kopf befand sich dicht neben dem des normalen Menschen. Ab und zu hörte Donald die scharfen Atemstöße oder Keuchlaute, und er merkte, dass der warme Atem an seinem rechten Ohr vorbeistrich.
    Eine Pranke hatte sich in seinen Nacken gegraben. Die andere war gegen den Rücken des Captains gedrückt und hielt zudem noch den linken, nach hinten gebogenen Arm fest. Aus dieser Klammer würde sich der Captain nicht befreien können. Das war einfach unmöglich, und er musste wieder daran denken, wie stark sein mutierter Bruder war.
    Er stolperte mehr als er ging. Das dunkle Buschwerk rückte immer näher. Die Zweige waren gefroren und hart wie Stöcke. Harris bekam einen heftigen Stoß in den Rücken. Zugleich wurde er losgelassen.
    Er versuchte zwar, sich auf den Beinen zu halten, aber ein Fuß zwischen ihnen brachte ihn ins Stolpern.
    So fiel er nach vorn, fand keinen Halt mehr und landete in dem starren Buschwerk. Er spürte, dass einige Zweige brachen. Kalte Totenhände schienen sein Gesicht zu streifen. Dabei war es nur das Eis auf den harten Zweigen.
    Auf dem Bauch blieb Harris liegen. Er hatte noch nicht aufgegeben. Er wollte kämpfen, auch wenn die Schmerzen an seiner rechten Hand so stark waren, dass er sie nicht mehr gebrauchen konnte. Da gab es den Willen in ihm, der so stark wie eine Flamme war. Er wollte überleben. Er wollte nicht aufgeben. Seine Frau sollte nicht allein auf der Welt zurückbleiben. Sie war viel zu jung. Und er wollte auch nicht, dass Alec sich anschließend sie vornahm, um seinen verfluchten Trieb zu stillen.
    Er bäumte sich auf. Die starren Zweige behinderten ihn, aber er schaffte es trotzdem, auf die Knie zu kommen. Die Bewegung nach links, um sich zu erheben. Die schaffte er nur halb, denn plötzlich traf ihn der Tritt mit mörderischer Wucht.
    Seine untere Gesichtshälfte war getroffen worden. Er hatte das Gefühl, als wären alle Zähne aus dem Mund geflogen. Sein Kopf war zwar noch da, doch in ihm bündelten sich die Schmerzen. Er stöhnte auf. Er schmeckte Blut im Mund.
    Er war wieder nach hinten gekippt, aber Harris hatte dabei den Eindruck gehabt, seicht zu fallen, abzuheben, wegzutreiben, allem Irdischen zu entweichen - bis ihn der brutale Griff der Pranken erwischte, deren Druck er dicht unter seinem Hals spürte.
    Donald Harris war schwer angeschlagen, aber seine Sehkraft funktionierte noch. So riss er die Augen weit auf, um zu schauen, was vor und über ihm geschah.
    Sein Blick fiel in das Gesicht seines Zwillingsbruders. Nein, das war sein Bruder nicht mehr. Das war eine Bestie. Das war jemand, den ein unerklärlicher Fluch getroffen hatte, damit er sein Menschsein verlor. Er würde nur seinem Trieb folgen, und er würde alles töten, was sich ihm in den Weg stellte.
    Das war kein Mund mehr, das war ein Maul, das weit aufgerissen über Donalds Gesicht schwebte.
    Der schwere Körper lastete auf seinem Brustkorb und drückte ihn zu Boden. Donald Harris hatte keine Chance, sich aus dieser Klammer zu befreien.
    Das kalte Licht der Augen kam ihm wie ein Todesgruß aus dem Jenseits vor. Die Gier seines Bruders war unbeschreiblich, und nur mühsam hielt er sich zurück.
    Letzte Worte wollte er noch loswerden. »Ich habe dir eine Chance gegeben. Ich habe alles getan. Du hättest dich retten können.

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