13 schlägt's auf Schreckenstein
wieder ab.
„Der hat’s nicht weg!“ meinte Eugen draußen.
Pummel zögerte. „Oder er lässt sich nichts anmerken. Manche können das.“
„Und die Mädchen? Wir haben sie verjagt...“, überlegte Eugen, „ich will aber niemand verdächtigen.“ Auf der Burg wurden sie schon erwartet. Der halbe Ritterrat saß auf der Bank vor dem Prinzengarten, und über den See kam ein Boot voller Mädchen. Die fehlten gerade noch.
„Fehlanzeige“, meldete Pummel und schaute in betretene Gesichter.
„Lasst uns runtergehen, bevor sich die Hühner hier ausbreiten“, schlug Ottokar vor. Auf dem Weg zum Steg schilderten die beiden alle Einzelheiten.
„Also wieder mal der große Unbekannte!“ meinte Stephan.
Das Boot legte an. Beatrix, Sophie, Ingrid und Martina machten große Augen und gleich drauf noch größere.
Nein, sie konnten es nicht gewesen sein, ihre Enttäuschung war zu offensichtlich. Am schnellsten fasste sich Ingrid. „Das ist der Fluch der bösen Tat!“ sagte sie. „Wir helfen euch beim Drecksammeln und ihr macht dann den Streich allein.“
Da war was dran. Die Ritter sahen das ein. Sie setzten sich mit den Mädchen auf den Steg und berieten gemeinsam, was zu tun sei.
Aus dem Wohnzimmer schallte Klavierspiel. Strehlau übte mit Fräulein Böcklmeier. Die übrige Ritterschaft befand sich beim Bauerndienst.
„Wir müssen uns doch mehr um den großen Unbekannten kümmern! Ich hab ihn unterschätzt“, gab Andi freimütig zu und machte sogleich einen Vorschlag. „Dampfwalze und ich werden die nächsten Abende mal nach Neustadt fahren.“
„Eure Rennfahrerkondition in Ehren, aber da ist eine Rallyefahrerin besser“, widersprach Pummel. Und Eugen musste den Mädchen erklären, wer damit gemeint war.
„Toll! Richtig so eine, die sich schon hundert Meter vor der Kurve querstellt?“ ereiferte sich Beatrix.
Sophie blieb unbeeindruckt. „Und was ist mit der Hauptsache?“ fragte sie. „Die Camper wissen ja noch nicht einmal, dass wir ihren Dreck weggeräumt haben.“
Genau“, bestätigte Ottokar und legte wieder die Richtung fest.
Wir haben dreierlei: Den Unbekannten, das Kulturprogramm und den Umweltschutz.“ Den ersten Punkt bestritten Pummel und Eugen zusammen mit den Tanten, falls die dazu bereit sein sollten.
Den zweiten Strehlau mit Fräulein Böcklmeier. Für den dritten standen ganz Rosenfels und nahezu die gesamte Ritterschaft bereit. Allein die Hauptsache fehlte noch — der Einfall.
Der Ausfall mehrerer Töne war schuld daran, dass das Orgelkonzert verschoben werden musste, sehr zum Freudwesen Strehlaus, dessen Finger noch Konditionsschwächen aufwiesen.
„Bei Bach sind die dauernd unterwegs. Der lässt dir keine Pause, und richtig treffen musst du auch“, erklärte er. Der Vorfall mit dem Denkmal tat den Tanten so leid, dass sie sich sofort bereit erklärten, mit Pummel und Eugen nach Neustadt zu fahren. An drei Abenden hintereinander zwitscherten die vier vom Campingplatz aus los. Mit Astrid hinter dem Lenkrad gab’s keine langweilige Minute. Sie fuhr mehr Slalom als Auto. In Neustadt betankten Pummel und Eugen erst einmal den Wagen von ihrem Taschengeld. Darauf bestanden sie mit den Worten: „Ihr tut uns einen Gefallen, da sollt ihr nicht auch noch Unkosten haben.“ Ziel war jedes mal das Haus von Udos Eltern in der Heinrich-Heine-Straße, dem Treffpunkt der drei Langen.
Dort warteten sie, um die Ecke in der Ludwig-Börne-Straße.
Sie kamen auch, jeden Abend, Jerry und Andreas mit ihren Mofas. Sigrid ging zu Fuß am Anwesen vorbei und konnte sie in dem Zimmer über der Garage deutlich hören. Vor allem die Musik. Am zweiten Abend lud Astrid die Ritter in die Weinstube „Zum guten Tropfen“ ein, die Dampfwalzes Mutter gehörte. Die beiden stopften sich mit Spaghetti voll. An den Weingläsern der Tanten nippten sie nicht einmal.
„Finde das toll, eure Haltung!“ lobte Sigrid.
Anschließend fuhren sie wieder zur Heinrich-Heine-Straße. Es war schon halb elf, aber noch immer standen die Mofas da, und die Musik bollerte noch lauter. Als die beiden in der dritten Nacht zur Burg zurückkehrten, öffnete Ralph auf das Kennwort „Mauersäge“. In der Folterkammer beriet sich der Ritterrat. Die beiden stiegen die Treppe hinunter.
„Wieder Fehlanzeige!“ meldete Pummel. „Sie hocken zusammen, paffen, dass der Rauch wie bei einem Schwelbrand aus dem Fenster quillt, und hören Musik. So um elf rum fahren Jerry und Andreas dann nach Hause.“
„Das stimmt. Wir sind
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