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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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zufrieden von oben.
    Nur wenige gingen trotzig weiter, zogen Nachschub aus ihren Taschen und warfen, weit vom Ort des letzten Rüffels entfernt, nach dem Genuss die Verpackung weg. Doch zu früh wähnten sie sich in Sicherheit.
    Abermals meldete sich eine metallische Stimme, recht ungehalten diesmal.
    „Sie heben das sofort wieder auf! Umweltverschmutzer!“ Da ergriff mancher im Laufschritt die Flucht. Einer ballte die Fäuste und rief herauf: „Verdammt noch mal! Kann man denn hier nicht in Ruhe Spazieren gehen?“
    „Nur wenn man schon stuben- und landschaftsrein ist!“ kam die metallische Antwort, die keine persönliche Stimme erkennen ließ.
    Ottokar hatte an alles gedacht. Die aus dem väterlichen Elektrogeschäft entliehenen Megaphone waren in zwei Teile zerlegt und diese durch lange Kabel miteinander verbunden. Der Beobachter saß sozusagen von seiner Stimme getrennt mit Sprungseilen gesichert in einem anderen Baum. Am frühen Nachmittag zogen Wolken auf. Es kamen keine Wegwerfwanderer mehr. Ein metallischer Pfiff gellte durch den Wald und pflanzte sich wie ein Echo fort. Die Ritter kletterten von den Bäumen, das Gerät blieb oben. Aus den künstlichen Dickichten kamen die Mädchen mit ihren Fotoapparaten.
    „War eine riesige Sache!“ freuten sich Beatrix und Martina, und Andi sprach aus, was alle dachten: „Das wünsch ich mir für immer, dass die Erwachsenen so nach unserer Pfeife tanzen!“
     
     
     

Zwei ziemlich dicke Hunde
     
    In der alten Kirche von Wampoldsreute herrschte an diesem Abend eine merkwürdige Stimmung. Werner verglich sie mit einem Bild aus seinem Lieblingsgebiet, der Fernmeldetechnik:
    „Es ist, wie wenn du einen Sender eingestellt hast und genau da liegt ein Störsender drüber.“ Vorn in den Bänken saßen die Sommergäste vom Campingplatz. Dahinter die Lehrer der beiden Schulen.
    Fräulein Dr. Horn zwischen dem Rex und dem von ihr so verehrten Burgherrn Mauersäge, der sich einmal wieder blicken ließ. Auch Rolle war aus dem Krankenhaus zurück. Noch etwas blass, aber sonst unverändert.
    „Haben Sie Ihren Blinddarm auch schön in Spiritus aufbewahrt?“ fragte ihn Mücke lachend. „Damit Sie als Organspender auftreten können, falls einer von uns mal einen braucht.“ Hinter den Lehrern hatten einige Ortseinwohner Platz genommen, darunter Schreinermeister Schrimpf mit Frau, und Friseurmeister Bächle mit seiner verheirateten Tochter Bärbel, kurz Bäbä genannt, eine Ex-Rosenfelserin, die in dieser Kirche getraut worden war. Dahinter folgten Ritter und Mädchen. Die meisten standen jedoch an den Wänden, bis vor zum Altar, und fingen von den Campern giftige Blicke auf. Nicht von allen, aber von den Wanderern, die sie zwei Tage lang im Wald gemaßregelt hatten.
    Ungerührt, als wären alle ein Herz und eine Seele, verteilte Mücke Programme an die Gäste. Die Redaktion der Schulzeitung hatte sie verfasst und vervielfältigt. Auch Bürgermeister Kress bekam eines. Seinem Gesichtsausdruck nach hätte er es dem kleinen Chefredakteur am liebsten um die Ohren gehauen. Schon den ganzen Tag kochte er. Nicht nur wegen der Ritter. Randvoll durch die vielen Beschwerden, war er beim Rex, an dem er seine Wut auslassen wollte, abgeblitzt. Die Unterredung hatte sich am Vormittag telefonisch abgespielt.
    „Sehen Sie sich den Wald selber an, bevor Sie Schuld verteilen, Herr Kress!“ hatte der Rex erklärt. Da war der Alte erst richtig hochgegangen.
    „Die Kerle vergraulen mir die Gäste! Ich behalte mir vor, Anzeige wegen Geschäftsschädigung zu erstatten!“
    „Hier werden keine Gäste vergrault, Herr Kress. Hier werden Urlauber, die sich gehen lassen, auf witzige Weise daran erinnert, dass sie auch Verpflichtungen haben. Wir schützen die Natur, was eigentlich Ihre Aufgabe wäre als Bürgermeister!“
    Auf der Fahrt im Bus hatte der Rex das Telefongespräch mit verteilten Rollen vorgespielt und den Kress’schen Polterton sehr gut nachgeahmt. Von den Rosenfelserinnen war überhaupt nicht die Rede gewesen. Das fanden alle gut, denn deren Beitrag war als weitere Überraschung gedacht.
    Auf der Empore, wo der Chor sich um Sonja drängte und Strehlau neben der dicken Böcklmeier auf der knarzenden Orgelbank saß, gab es keinen Störsender. Hier bestimmte Lampenfieber die Atmosphäre.
    Lampenfieber, das alle erfasste, selbst die beiden Minis Egon und Herbert, die den Blasebalg für die Orgel treten mussten, wie vor hundert Jahren. Sie alle wussten, worauf es ankam. Sie waren das

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