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13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter

Titel: 13 Tante Dimity und die Jagd nach dem Vampir (Aunt Dimity: Vampire Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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»Kein Krankenhaus. Dafür ist es längst zu spät, und ich sterbe lieber hier als auf irgendeiner Station.«
    »Sind Sie Rory Tanner?«, fragte Kit.
    »Nein, ich bin Winston Churchill.« Der Alte verdrehte seine trüben Augen. »Natürlich bin ich Rory Tanner. Wer sonst sollte in Rory Tanners Cottage leben? Und wieso stehen Sie beide herum wie Ölgötzen in dieser Müllhalde von einem Zimmer? Außerdem bin ich hungrig.«
    Kit und ich verstanden den heftigen Wink mit dem Zaunpfahl und machten uns an die Arbeit. Während Kit Tee aufsetzte und einen Topf mit Henriettas nahrhafter Haferschleimsuppe auf dem Herd in der erstaunlich gut eingerichteten Küche erwärmte, spülte ich das schmutzige Geschirr, leerte den Inhalt des Mülleimers in eine große Mülltüte, die ich in einer Schublade in der Küche gefunden hatte, und wischte den Nachttisch ab.
    Kit gönnte sich ein paar der Marmeladenkekse, die Henrietta für uns mitgegeben hatte, aber der bloße Anblick der »blutenden« Kekse reichte mir schon, und ich lehnte dankend ab. Zu unserer Überraschung enthielt einer der beiden Beutel mehrere luftdicht verschlossene Behälter mit Körnern, Nüssen, rohem Gemüse, getrocknetem Obst und Vogelfutter. Hier hatte Henrietta also doch eine Möglichkeit gefunden, ein Büfett auszurichten.
    Ich ging nach draußen und füllte die Schüsseln und die Futterspender auf, während Kit an Mr Tanners Bett saß und ihm mit dem Löffel Suppe einflößte. Nachdem er Suppe und Tee zu sich genommen hatte, sah der alte Mann etwas kräftiger aus, und sein Husten ließ etwas nach, nachdem einer seiner Inhalierapparate zum Einsatz gekommen war. Nun hielt es Kit offenbar für an der Zeit, das zu tun, wozu er gekommen war. Er zog zwei gemütliche Stühle aus Nussbaum an das Bett, bot mir den einen an und setzte sich auf den anderen.
    »Mr Tanner«, begann Kit.
    »Rory«, korrigierte der alte Mann. »Und wie nennt man Sie zu Hause, mein Junge?«
    »Mein Name ist Christopher Anscombe-Smith«, sagte Kit. »Smith wurde dem Namen unserer Familie hinzugefügt, als mein Vater ein zweites Mal heiratete. Mein Vater war Sir Miles Anscombe, und seine erste Frau – meine Mutter – hieß mit ihrem Mädchennamen Amy Sutherland. Leo Sutherland ist mein Onkel.«
    Rorys rasselnder Atem schien auszusetzen. Er streckte den Kopf wie eine Schildröte hervor und betrachtete blinzelnd Kits Gesicht. Dann schloss er die Augen und ließ den Kopf wieder auf das Kissen fallen. Als er sprach, hatte seine Stimme jede Barschheit verloren. »Ich bin froh, dass du gekommen bist.« Der alte Mann klang unendlich müde. »Ich wollte nicht, dass die Wahrheit mit mir stirbt.«
    »Welche Wahrheit, Rory?«, fragte Kit leise.
    Rory öffnete die Augen und schaute zur Decke empor. »Maurice konnte den Griff eines Gewehrs nicht vom Lauf unterscheiden. Oh, er hat ein Vermögen für zwei Purdeys ausgegeben, aber er hat nie gelernt, sie richtig zu bedienen. Ich kriegte jedes Mal das große Zittern, wenn ich mit ihm jagen ging. Der sicherste Platz war direkt neben dem Vogel, auf den er zielte.«
    Ich musste kichern, und Kit sah mich missbilligend an, aber Rory wandte mir lächelnd das Gesicht zu.
    »Ich hätte ihn auch so manches Mal auslachen mögen«, sagte er. »Aber der Mann zahlte mir ein ordentliches Gehalt und ließ mir alle Freiheiten bei meiner Arbeit, also behandelte ich ihn mit Respekt. Außerdem tat mir der arme Bursche leid. Wisst ihr, er war weder Fisch noch Fleisch. Er konnte nicht mehr dorthin zurück, von wo er hergekommen war, und gehörte nicht dorthin, wo er war. Er hoffte, dass seine Kinder ihren Platz finden würden. Er setzte all seine Hoffnungen in die Kinder.«
    »Es muss schwer für ihn gewesen sein, als er erfuhr, dass sich seine Tochter in jemanden wie Leo verliebt hatte«, sagte Kit.
    »Es hat ihn fast umgebracht. Seine Prinzessin und Leo, dieser Taugenichts?« Rorys trübe Augen richteten sich auf Kit. »Tut mir leid, mein Junge, aber damals war dein Onkel eine Nummer für sich.«
    »Sie müssen sich nicht entschuldigen«, sagte Kit. »Erzählen Sie mir nur die Wahrheit. Wie hat Maurice herausgefunden, dass die beiden durchbrennen wollten?«
    »Miss Charlottes Zimmermädchen hat sie verpfiffen«, sagte Rory. »Als sich Miss Charlotte aus dem Haus geschlichen hatte, schnappte sich Maurice ein Gewehr und folgte ihr, um der Sache ein Ende zu bereiten. Und ich folgte ihm, um zu verhindern, dass er womöglich seine eigene Tochter erschoss.«
    Rory musste innehalten,

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