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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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er.
    „Auf dem Hof der alfar ist etwas vorgefallen."
    „Du willst schon wieder weg?" fragte Coco enttäuscht.
    Sie hatte gehofft, wenigstens ein paar Tage mit Dorian auf dem Castillo verbringen zu können.
    „Was ist mit den Meldungen, die du sichten wolltest?" fragte Burkhard Kramer.
    „Das hat alles Zeit. Später. Kümmert ihr euch darum! Wo ist Don Chapman?"
    Der Zwergmann kam zur Tür hereingeflitzt. Mit einem Satz sprang er auf Dorians Schulter.
    „Ich habe alles mitgehört!" rief er. „Dorian, dieses Ungeheuer wird sie töten! Es ist entsetzlich!"
    Don Chapman zitterte vor Aufregung und Angst um Dula am ganzen Körper.
    „Das wollen wir mal sehen", sagte Dorian grimmig. „Hoffentlich können wir über das Magnetfeld in den Gewölben nach Island springen."
    Er schilderte kurz, was er gehört hatte. Die fröhliche Stimmung verflog sofort. Entsetzt starrten alle Dorian an.
    „Vielleicht ist es eine Falle", vermutete Coco.
    „Ich muß es riskieren", sagte Dorian. „Aber ich glaube es nicht. Unga und Don - ihr begleitet mich!" „Ich komme mit Unga", sagte Reena und preßte sich an den schwarzhaarigen Cro-Magnon-Hünen. Dorian schaute Unga an, und dieser nickte.
    „Also gut", stimmte der Dämonenkiller zu. „Wir wollen nur das Allernotwendigste mitnehmen und uns in den Keller begeben. Hoffentlich können wir auf der magischen Route reisen. Sonst sehe ich keine Hoffnung für Dula."

    Eine einsame Insel im Bermuda-Dreieck war der Schauplatz des Dämonensabbats. Das Schwarze Atoll, so hieß sie, war auf keiner Seekarte verzeichnet und normalen Menschen auch nicht zugänglich, es sei denn, Dämonen brachten sie her. Bizarr ragte die Insel in der Mitte des Atolls aus dem Wasser, das brandend gegen die Felsen schlug. Hoch war sie, ein abgeplatteter Kegel mit Felsen, die wie versteinerte Menschenköpfe aussahen. Mächtige Menhire standen auf dieser Insel, und es gab zerklüftete Hänge. Kein Baum und kein Strauch wuchsen hier. Dennoch nisteten Kreaturen in Höhlen in den Hängen, Wesen, die wie eine Kreuzung zwischen Fledermaus und Vogel aussahen und lange, gebogene Schnäbel mit Sägezähnen und große Klauen hatten. Harpyien hießen sie. Sie nisteten hier zu Tausenden und lebten von Abfällen, die auf magische Weise von vielen Dämonenhaushaltungen auf die schwarze Insel geleitet wurden, und von den Leichen in der Kadaverschlucht. Mancher, der spurlos verschwunden war, war durch Magie auf die Insel transportiert worden; nichts blieb von ihm übrig. Die Sägezahnvögel fraßen sogar die Knochen der Opfer. Sie fraßen überhaupt alles. Manchmal transportierte Luguri auch lebende Feinde auf die Insel, wo die Sägezahnvögel ihnen den Garaus machten.
    Die Insel war einer der geheimen Orte, die dem Erzdämon zur Verfügung standen. Diesmal wollte er einen Triumph-Sabbat hier inszenieren, den ersten seit langem.
    Ein bleicher Mond stand am Himmel. Die Sterne leuchteten. Aber es flammte nicht das Kreuz des Südens am Himmel, sondern eine dämonische Fratze. Das war ein Trick von Luguri.
    Sägezahnvögel kreisten kreischend am Himmel. Von den Dämonen durften sie keinen anfallen. Luguri, ihr Herr und Meister, hatte sie mit einem Bann belegt. So durften sie nur als Illumination für den Sabbat dienen.
    Tausende von Dämonen waren versammelt. Jede Familie und jede Sippe hatte wenigstens ein Mitglied entsandt, denn Luguri war sehr hart, mißtrauisch und nachtragend. Hätte eine Familie keinen Vertreter ausgeschickt, um ihm zu huldigen, wäre das von ihm sofort als Schmähung und Widerstand ausgelegt worden; und so etwas konnte sehr schlimm werden für die betroffene Dämonensippe.
    Aus allen Teilen der Welt waren sie gekommen. Werwölfe, Vampire, Leichenfresser, Leopardenmenschen - selbst die Nebelwesen, die in sumpfigen Mooren lebten oder im Schilf bei brackigen Tümpeln, und Hunderte von Irrwischen. Dschungel- und Schneegeister und Wasserdämonen gaben sich ein Stelldichein. Selbst ein paar Tiefseemonster, die man so gut wie nie oberhalb dreitausend Meter Wassertiefe sah, waren erschienen. Diese riesigen, krakenhaften Monster mit Fangarmen von dreißig Metern Länge mußten viel Energie aufbieten, um nicht zu zerplatzen, denn der enorme Wasserdruck, in dem sie sich wohl fühlten, fehlte ihnen; nur durch Magie konnten sie es überhaupt ein paar Stunden auf dem Festland aushalten. Die Dämonen betrachteten die im Hintergrund auf ihren Fangarmen hin und her schwankenden Monster ehrerbietig. Nicht einmal Asmodi hatten

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