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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flucht zu tun hat.«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Godwin. Wir müssen abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Ich habe nur nicht vor, die Segel zu streichen. Das auf keinen Fall. Nur muss man manchmal nachgeben, um später doppelt so stark zurückkehren zu können.«
    »Sehr gut. Leider ohne mich.«
    »Du wirst auf mich warten.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich schaue mich um.«
    Godwin lachte und sagte mit leiser Stimme: »Ich kann mir schon vorstellen, wie sich dieses Umschauen gestalten wird. Du willst wieder zurück, nicht wahr?«
    »Klar.«
    »Ins Dorf oder…?«
    Ich winkte ab. »Du kannst mich immer wieder fragen, Godwin, ich weiß es noch nicht. Es kommt einfach auf die Situation an. Dann werde ich mich entscheiden.«
    »Gut…«
    Ich war sehr langsam gefahren. Nicht weil ich es wollte, sondern weil ich es wegen der Enge musste. Die Gassen waren einfach zu schmal, und in diesem Teil des Ortes ging es auch leicht bergauf. Da waren die Kurven noch enger. Wir erreichten einen kleinen Platz, auf dem vier Frauen zusammenstanden. Es waren keine aus dem Ort, sondern welche, die zu Konstanza gehörten.
    Auf dem Platz kamen sie mir deplaziert vor. Sie sahen aus, als wollten sie Wache halten, und sie waren auch über uns bereits informiert, denn ihre Münder verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als wir an ihnen vorbeifuhren.
    Godwin schimpfte vor sich hin. »Wenn ich gesund und fit wäre, dann würde ich sie…«
    »Lass es ein. Wir kommen auch so ans Ziel.«
    »Du vielleicht.«
    Ich sagte nichts mehr und konzentrierte mich auf den weiteren Weg. Die Sicht war besser geworden, und ich sah bereits auf die Straße, die außerhalb des Dorfes entlangführte.
    Als der Blick noch freier wurde, musste ich lächeln.
    Ich hielt den Seat an. Ein kurzer Blick reichte mir aus, um erkennen zu können, dass sich die Dämmerung allmählich heranschlich.
    Leider war es noch zu hell. Man würde uns sehen können. In diesem letzten Licht des Tages malte sich alles sehr konturenscharf ab.
    »Was machen wir?«
    Ich drehte das Lenkrad nach links.
    »He, wo willst du hin? Das ist die gleiche Richtung, aus der wir gekommen sind.«
    »Ich weiß.«
    »Und?«
    Ich gab Godwin keine Antwort. Recht flott fuhr ich am Rand der Straße entlang und hielt nach dem Bau Ausschau, der mir schon bei der Herfahrt aufgefallen war.
    Es war eine Kirche mit dem typischen, oben offenen spanischen Glockenturm. Man sah die Glocke, die dort hing, und sogar ein Stück des Klöppels war zu erkennen.
    Ich ging mit dem Tempo wieder herunter, als wir uns der Kirche näherten. Es war die Rückseite. Um den Bau herum hatte man eine weiße Mauer gezogen, die an einer Stelle durch ein Tor unterbrochen war. Es war nicht geschlossen, und das kam mir noch mehr entgegen. Ich hatte vorgehabt, den Seat an der Kirchenmauer zu parken, jetzt lag ein besseres Versteck vor mir, denn hinter dem Tor breitete sich ein kleiner Friedhof aus, über den der Schatten der Kirche hinwegfiel. Sehr bald schon knirschte unter den Reifen der helle Kies. Vor den ersten Gräbern hielt ich den Wagen an.
    »Das war’s«, sagte ich.
    »Was?« Godwin lachte auf »Das… das glaube ich nicht. Du willst hier raus?«
    »Sicher.«
    »Und dann?«
    »Werde ich wieder zurückgehen und verdammt gut Acht geben, dass man mich nicht entdeckt.«
    Godwin sagte nichts. Er verdrehte nur die Augen.
    »Also denn«, sagte ich und öffnete die Wagentür.
    »Augenblick noch.« Godwin de Salier schaute mich sehr ernst an.
    Er sagte mit leiser Stimme, in der auch die Besorgnis mitschwang:
    »Nimm sie nicht auf die leichte Schulter. Du darfst sie auf keinen Fall unterschätzen.«
    Ich lächelte ihn an und nickte. »Keine Sorge, Alter, das passt schon.«
    Er hob beide Daumen an. Sie blieben in die Höhe gestellt, als er sprach. »Dann mach sie fertig, John, und versuche, den verdammten Kreuzzug zu verhindern.«
    »Versprochen.«
    Ich stieg endgültig aus. Diesmal drückte ich die Tür zu. Ich warf auch keinen Blick mehr zurück, denn ich ahnte, wie es in meinem Templer-Freund aussah.
    Das Betäubungsmittel hatte ihn nicht getötet, aber fertig gemacht.
    Es hatte ihm die Kraft genommen, und wer von uns konnte schon sagen, wann sie wieder zurückkehrte.
    Einen Weg hatte ich mir schon ausgesucht. In diesem Fall würde er mich quer über den Friedhof führen, und ich hoffte, dass die Frauen ihn nicht bewachten…
    ***
    Es war selbstverständlich nicht nach dem Geschmack des Templer-Führers,

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