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1301 - Kreuzzug des Bösen

1301 - Kreuzzug des Bösen

Titel: 1301 - Kreuzzug des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine zurückkehrende Kraft, als er die Tür zum zweiten Mal aufzog. Diesmal wurde er nicht gestört. Er sah keine dunkle fremde Gestalt in der kleinen Spiegelfläche. Das gab ihm Hoffnung und machte auch Mut.
    Godwin stieg aus und richtete sich auf. Langsam, und das war gut, denn der Schwindel ließ ihn auch jetzt nicht los. Aber er hielt sich in Grenzen und war für ihn kontrollierbar.
    Mit dem Knie drückte er die Tür wieder zu. Dabei huschte ein erstes Lächeln über seine Lippen. Er war froh, es geschafft zu haben und blieb auch stehen, ohne sich abstützen zu müssen. Er war sicher, die größten Folgen des Anschlags überstanden zu haben. Der Kampf würde weitergehen. Ausruhen wollte er sich nicht.
    Tief saugte er die Luft ein.
    Der erste Rundblick hatte ihn zufrieden gestellt. Jetzt musste er nur noch sehen, wie es weiterging.
    Er überlegte, welchen Weg er nehmen sollte.
    Nur nicht den normalen. Er konnte sich vorstellen, dass die Gassen und schmalen Straßen von den Frauen überwacht wurden.
    Da war es besser, wenn er Schleichwege und möglichst auch Abkürzungen nahm. Wie die über den Friedhof.
    Den Weg hatte sein Freund auch genommen.
    Es gab in seiner Umgebung keine Bewegung mehr. Es war auch nichts zu hören. Keine Schritte, nicht die leisen Rollgeräusche irgendwelcher Steine, keine geflüsterten Befehle.
    Er hätte beruhigt sein können oder müssen. Godwin war es trotzdem nicht, denn er hatte die Bewegung im Außenspiegel nicht vergessen. Da war etwas gewesen, und darauf hätte er sein gesamtes Hab und Gut verwettet.
    Das Tor war das Ende der ersten Etappe. Und genau das erreichte er. Er hielt sich daran fest.
    Ich schaffe es! Ich packe es! Ich bin okay! Ich werde mich auch weiterhin durchschlagen können. Ich gebe nicht auf. Ich mache weiter, immer weiter…
    Er stemmte sich gegen das Tor, und es schwang in die Friedhofseite hinein. Er hörte das hässlich klingende Quietschen, hielt sich dabei am Metall fest und war froh, nicht zu Boden zu fallen. Erst jetzt merkte er, wie weich seine Beine noch immer waren. Einige Sekunden ruhte er sich aus.
    Ein Geräusch schreckte ihn auf. Es klang, als hätte jemand gegen einen Stein getreten, der dann gegen ein Grabkreuz aus Metall geprallt war.
    Die eigenen Gedanken vergaß der Templer. Jetzt war es wichtig, dass er die Nerven behielt. Er hatte einen guten Blick über den kleinen Friedhof hinweg und entdeckte auch das kleine Tor an der gegenüberliegenden Seite.
    Das war sein nächstes Ziel. Wenn er es durchschritt, hatte er praktisch das Dorf erreicht.
    Die Schatten der Dämmerung nahmen zu, breiteten sich aus. Der Himmel über Godwins Kopf zog sich zusammen. Erste Sterne malten sich schwach ab. Er sah sie nicht. Sein Sinnen und Trachten galt dem zweiten Tor.
    Der Weg dorthin war doch anstrengender in seiner Verfassung, als er es sich vorgestellt hatte. Das verdammte Betäubungsmittel hatte er leider nicht ausschwitzen können, wieder brach ihm der Schweiß aus. Er musste die Zähne zusammenbeißen, aber er wollte nicht wieder zurück.
    Und so wankte oder schwankte er weiterhin über den kleinen Friedhof. Wer ihn nicht kannte, hätte die Gestalt in der Dämmerung für einen Zombie halten können, der vor kurzem aus dem Grab gekrochen war und sich jetzt in seiner neuen Umgebung erst zurechtfinden musste. Doch ein Zombie brauchte nicht zu atmen. Das war bei ihm anders. Immer wieder stieß Godwin keuchend die Luft aus und atmete sie ebenso laut wieder ein.
    Er musste Acht geben, nicht über die höher stehenden Kanten an den Gräbern zu stolpern. Immer wieder wich er ihnen aus und schlurfte weiter auf das Tor zu.
    Dann hatte er es geschafft.
    Er sah die Mauer.
    Er sah das Tor.
    Die letzten Schritte.
    Tief holte er Luft. Er wollte sich erholen. Er wollte auf den Beinen bleiben, obwohl sie zitterten. Nur jetzt keine Schwäche zeigen und zusammenbrechen. Die Etappe war geschafft, und die nächste würde er auch noch hinter sich bringen.
    Alles wurde anders und verschwand aus seinem Kopf, als er das leise Lachen hörte. Es war für Godwin die schlimmste Botschaft, die er in der letzten Zeit gehört hatte.
    Das Lachen stammte von einer Frau. Vielleicht auch von mehreren, er wusste es nicht genau.
    »Hattest du gedacht, du könntest uns entkommen?«
    Er antwortete nicht.
    »Nein, du nicht!«
    Einen Atemzug später trat ihm jemand die Beine weg!
    ***
    Obwohl Godwins Hände auf dem Rand der Mauer lagen, war er nicht in der Lage, sich zu halten. Das Verschwinden des

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