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1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber sei's drum. Du bist einer dieser Händler, denen es nie schnell genug gehen kann."
    „Ja, ja", sagte Rhodan und war froh, daß die Qualle an die Reihe kam und dadurch von ihm abgelenkt wurde. Kurz darauf bemühte er sich verzweifelt, eine Passage nach Erskursu zu erhalten. Es klappte nicht. Der Roboter informierte ihn, daß nur ein Frachtschiff nach diesem Planeten auf dem Hafen stand, und Frachtschiffe nahmen in der Regel keine Passagiere mit. Zumindest nicht in dieser Zeit. Denn es war ein Befehl des Kriegers Ayanneh an sie ergangen.
    „Wann geht das nächste Passagierschiff?"
    „In hundert Sonnenläufen", sagte der Roboter. Da gab Perry es auf und verließ das Gebäude. Er schritt auf den Raumhafen hinaus und fragte sich zu dem Frachtschiff durch. Er betrat es durch eine der Ladeluken und suchte sich eine bequeme Kabine, die nach seinem Dafürhalten unbenutzt war. Niemand war ihm begegnet, er hatte auch keine Kameras entdeckt, die in irgendwelchen Winkeln verborgen waren. Er ließ sich auf einer Hängematte nieder, die zusammengerollt in einer Ecke lag, und wartete auf den Start des Schiffes.
    Er hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht, oder besser gesagt ohne den Kapitän.
    Noch während das Brummen im Rumpf an Intensität zunahm und auf den bevorstehenden Start hinwies, glitt die Tür auf. Rhodan fuhr empor. Er starrte in die glühenden Mündungen mehrerer Strahlwaffen. Vier Humanoide traten ein. Sie gehörten einem Volk an, dem Rhodan bisher noch nicht begegnet war. Ihre Schädel waren oval, liefen nach vorn und hinten spitz zu und lagen auf dem Hals wie Melonen auf einem Spieß. Die Augen saßen seitlich am Kopf, aber weit vorn. Die Nase bestand aus einem Dutzend feiner Öffnungen an der vorderen Spitze, und darüber lag eine Art Klappe, bei der es sich offenbar um einen Mund handelte. Gekleidet waren die gelbgrünen Humanoiden in weiße Overalls.
    „Ein blinder Passagier!" stellte der vorderste erstaunt fest. Er ließ seine Waffe sinken, und seine Begleiter taten es ihm nach. „Das ist eine Überraschung. Nein, ein Wunder!"
    „Es liegt keine Absicht vor", beeilte Rhodan sich zu sagen. „Selbstverständlich bezahle ich meine Passage!"
    Die Waffen ruckten empor, und einer der Begleiter donnerte in einer Lautstärke, die fast an die Projektion eines Ewigen Kriegers erinnerte: „Willst du unseren Schiffer beleidigen?
    Passage bezahlen? Noch ein schiefes Wort, und wir töten dich!"
    „Es lag nicht in meiner Absicht, jemand zu beleidigen", erklärte der Netzgänger. Er erhob sich, und sie nahmen ihn in die Mitte und begleiteten ihn durch das halbe Schiff. Sie führten ihn in eine Art Zentrale, von der aus zumindest ein Teil des Schiffes gesteuert wurde.
    Sie deuteten auf einen Sitz. Rhodan setzte sich hinein, und der Sockel fuhr mit ihm ein Stück in die Höhe, bis er den gesamten Raum überblicken konnte. Fast gleichzeitig startete das Schiff.
    Er beobachtete das Treiben unter sich. Es dauerte lediglich ein paar Minuten, bis sich die Aufmerksamkeit der Humanoiden wieder auf ihn richtete.
    „Geliods, wir haben endlich wieder einen Gast", verkündete der, der als Schiffer bezeichnet worden war. „Er wird uns unterhalten. Er wird seinen Dienst tun bis ans Ziel unserer Reise. Und wenn uns seine Erzählungen gefallen, dann werden wir die Reise ein bißchen hinauszögern. Wenn er aber schweigt oder uns seine Worte nicht gefallen, dann soll er seinen Weg auf andere Weise fortsetzen."
    „Mein Name ist Perry", sagte Rhodan. „Ich bin an Bord gekommen, um euch zu bitten, mich auf Erskursu abzusetzen!"
    „Per Rhy, gut. Wenn uns deine Berichte nicht gefallen, werden wir dich dort aus dem Schiff werfen", sagte der Schiffer. „Nenne mich Geliod-Unf. Und erzähle. Sage irgend etwas, aber laß es nicht zu, daß es uns langweilig wird!"
    Rhodan verbiß ein Grinsen. Langsam bekam er eine Ahnung von der verqueren Mentalität der Geliods. Und er fragte sich, ob sie brauchbare Angehörige eines Kriegertrosses waren, oder ob es besser war, wenn man ihnen aus dem Weg ging.
    „Ihr sollt etwas zu hören bekommen", sagte er. „Es ist eine Geschichte aus der Nacht der ESTARTU!"
     
    *
     
    Netzgänger waren die erklärten Gegner des Permanenten Konflikts und somit auch die der Ewigen Krieger und aller, die dem Kodex huldigten. Wenn sie sich in irgendeiner Mission unterwegs befanden, dann war es ihr oberstes Anliegen, ihre wahre Identität zu verheimlichen. Dies war nicht immer einfach, aber diesmal rechnete Perry

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