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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur gut geht, Bully..."
     
    *
     
    Vier der großen Meßsonden, die nicht aus Virensubstanz bestanden, enthielten lediglich die für Untersuchungszwecke notwendigen Apparate und automatisch funktionierenden Instrumente. Sobald die Sonden sicher gelandet waren, würden sie mit ihrer Arbeit beginnen, und jeder Angehörige einer technischen Zivilisation würde innerhalb von Minuten durch positronische Abtastung festgestellt haben, daß sie absolut harmlos waren.
    Rein äußerlich unterschied sich die fünfte Sonde nicht von den übrigen vier, und auf den ersten Blick in das Innere schienen sie auch hier identisch zu sein.
    Erst eine genauere Untersuchung würde die Geheimfächer bloßlegen, die sich in der gutgetarnten Zwischenwand der Hülle befanden. Die Techniker hatten ganze Arbeit geleistet, während die EXPLORER nach Programmierung des Kurses, der sie an allen fünf Planeten vorbeiführen sollte, langsam in das System eindrang und sich dem äußersten Satelliten näherte.
    „Ausgezeichnet!" lobte Bully nach einer ersten Inspektion. „Ihr habt ja ein richtiges Miniraumschiff aus der Sonde gebastelt. Interplanetarische Flüge wären damit durchaus möglich."
    „Nur bedingt", schränkte der Leitende Techniker, H-Beck, die Fähigkeiten der Spezialsonde ein. „Sie wird von hier aus gesteuert, aber die eigentliche Landung kann, wenn notwendig, auch vom Innern der Sonde aus durchgeführt werden. Alles eingebaut, Reginald. Und hier - die Fächer für Ausrüstung, Narkosestrahler, Verpflegung und so fort."
    „Für Nichteingeweihte schwer aufzuspüren?"
    „Die isolierende Schicht der inneren Wandverkleidung läßt nichts durch, keine Strahlung, keine Abtastung, nichts."
    Darauf hatte Bully bestanden, denn er konnte nicht wissen, wie viel Zeit ihnen nach einer Landung auf Chanukah blieb. Im Notfall mußten sie nach einer zu schnellen Entdeckung fluchtartig verschwinden und konnten erst später zur Sonde zurückkehren.
    Er nickte befriedigt.
    „Ausgezeichnet, H-Beck", wiederholte er. „In ein paar Stunden könnt ihr die erste Sonde startbereit machen. Schickt sie aber erst los, wenn ich es sage. Der fünfte Planet ist vereist und hat eine feste Oberfläche, aber er ist unbewohnt. Schon dieser Umstand allein genügt, die Leute auf Chanukah davon zu überzeugen, daß wir keinesfalls nach Leben suchen."
    „Hoffentlich", zeigte sich H-Beck skeptisch. „Übrigens habe ich den Umbau deiner Landesonde aufgezeichnet, damit er sich notfalls jederzeit wiederholen läßt."
    Bully grinste.
    „Wie ich dich kenne, natürlich mit Bleistift und Papier - ist ja wohl dein Hobby."
    „Richtig", gab H-Beck zu, ohne verlegen zu sein. „Für mich gewissermaßen ein Ausgleich, denn normalerweise wird ja sonst alles mit Computer aufgezeichnet. Was du schwarz auf weiß hast, kannst du ..."
    „... ruhig nach Hause tragen", vollendete Bully den Satz. „Also dann bis später. Ich bin in meiner Zentrale."
    „Bis nachher", sagte H-Beck und wandte sich an die anderen Techniker. „Machen wir weiter, Freunde, es gibt noch allerhand zu tun."
    Bonifazio „Fazzy" Slutch lag ausgestreckt auf einem der Kontursessel und beobachtete die verschiedenen holografischen Projektionen. Auf jeder war ein anderer der fünf Planeten zu sehen, mal größer, mal kleiner, was in erster Linie an den entsprechenden Entfernungen lag.
    Bully nahm neben Slutch Platz.
    „Schöne Schleicherei", maulte Fazzy und deutete auf eine der Anzeigen. „Zehntausend Kilometer pro Sekunde! Und das am dreizehnten Dezember des NGZ-Jahres vierhundertfünfundvierzig! Nicht zu fassen!"
    „Immer noch schnell, wenn du bedenkst, wie langsam du fällst, wenn du ohne Fallschirm oder Rückstoßaggregat über Terra aus einem Gleiter springst. Da bekommst du nicht einmal zweihundert Sachen in der Stunde heraus."
    „Ich würde mich hüten, so einen Blödsinn zu machen. Ich gehe nur ungern Risiken ein, wie du weißt. Vorsicht ist die Mutter der Elefanten."
    „Du bringst wieder alles durcheinander, Fazzy. Vergiß die alten Sprüche, und überprüfe noch einmal, wann wir die erste Sonde losschicken müssen."
    „In sechs Stunden, dreiundvierzig Minuten und etwa zwanzig Sekunden. Wir haben den Eisklumpen dann eingeholt und passieren ihn auf dem Weg ins Innere des Systems in einer Entfernung von knapp zweitausend Kilometern. Da die EXPLORER jedoch die gleiche Strecke in einer fünftel Sekunde - wenn auch seitlich verschoben - zurücklegt, muß beim Start darauf geachtet werden, daß

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