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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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künftig den Mund zu halten.
    Er schwieg verbissen. Fazzy, der am ganzen Körper zitterte, tat ihm leid. Der klein und schwächlich wirkende „Adjutant" hatte höllische Angst, was ihm kaum zu verdenken war.
    Bully fühlte sich auch nicht gerade in Hochstimmung.
    Sie hatten sich überrumpeln lassen wie Anfänger, und das nur, weil sie den Gegner unterschätzt hatten. Wahrscheinlich waren es wirklich nur die Polsterliegen in der Sonde gewesen, die die Lao-Sinh mißtrauisch gemacht hatten. Sie täuschten ihren Abzug nur vor, verbargen sich zwischen Felsen und warteten ab.
    Den Verlust der Ausrüstung bedauerte Bully nicht so sehr. In den Geheimfächern der Sonde war alles noch einmal vorhanden, und wenn es ihnen gelang, bei nächster Gelegenheit zu fliehen, konnten sie sich neu eindecken.
    Vorerst jedoch war an Flucht nicht zu denken.
     
    *
     
    Das Fahrzeug verfügte über kein Verdeck, so daß Bully in die Lage versetzt wurde, das Gelände zu studieren und sich einzelne markante Punkte zu merken. Er war sicher, den Weg zurück zur Sonde auch in der Nacht zu finden.
    Sie passierten einige flache Bauten, vor denen Antigravgleiter geparkt waren - kein Wunder also, daß man die Sonde so schnell gefunden hatte. Um so merkwürdiger erschien es Bully, daß man sie nun mit dem langsamen Kettenfahrzeug durch die Gegend schaukelte.
    Nach einer Stunde etwa führte die behelfsmäßige Straße steiler bergan. Weiter oben waren die Dächer von Häusern zu erkennen - es mußten jene sein, die Fazzy vor ihrer Landung bemerkt hatte.
    Sie erreichten ein größeres Plateau, das an dem Hang wie eine riesige Treppenstufe wirkte. Es waren ein gutes Dutzend Flachhäuser aus Fertigbauteilen, die rechts und links der hier mit Gras bewachsenen Straße standen. Ein wenig abseits von ihnen fiel ein kleiner, rechteckiger Bau auf, der fast wie ein Betonwürfel aussah. Er besaß eine stabile Metalltür und nur ein einziges vergittertes Fenster.
    Das Kettenfahrzeug hielt vor dem Bunker oder Gefängnis an.
    „Absteigen!"
    Der Anführer des Kommandos, der vorn in der Kabine gesessen hatte, war ausgestiegen, um den Wagen gegangen und winkte seinen Gefangenen drohend mit dem Strahler zu.
    Bully und Fazzy gehorchten. Nur zwei der auf den Bänken hockenden Lao-Sinh kamen mit ihnen.
    „Warum behandelt man uns wie Verbrecher?" wandte sich Bully entschlossen an den Anführer des Kommandos. „Wir sind Forscher und kamen ohne böse Absichten. Das Gesetz der Gastfreundschaft..."
    „Mund halten!" fuhr ihn der Lao-Sinh an. „Forscher! Und was ist mit dem riesigen Schiff, das euch hier absetzte? Eine Forschungsstation, nicht wahr?" Es klang ironisch. „Wir werden die Wahrheit schon herausfinden, und ganz besonders interessiert uns, warum ihr auf den äußeren Planeten unbemannte und hier bei uns eine bemannte Sonde gelandet habt. Aber das sind Fragen, die euch ein anderer stellen wird. Und zwar sehr bald."
    Er winkte den beiden Posten zu. Die metallene Tür des Gefängnisblocks öffnete sich schwerfällig.
    Der Kommandoführer richtete die Waffe auf die Gefangenen.
    „Rein mit euch! Jeder Fluchtversuch ist vergeblich, außerdem würdet ihr ihn nicht überleben. Ich werde dafür sorgen, daß man euch zu essen bringt."
    Ehe Bully etwas sagen konnte, schloß sich die Tür mit einem dumpfen Laut.
    Er stellte sich auf die Zehen und konnte beobachten, wie der Kettenwagen seine Fahrt fortsetzte und verschwand. Vor der Tür standen die beiden Posten, ziemlich lässig allerdings. Sie wußten, daß eine Flucht der Gefangenen absolut unmöglich war.
    Fazzy ließ sich auf der nackten Holzpritsche nieder.
    „Da sitzen wir ganz schön in der Tinte! Sind ja selber schuld. So ein Mist, so ein verdammter!"
    „Fluchen hilft uns nicht weiter", tadelte Bully, obwohl er die Wut und den Ärger seines Gefährten durchaus begreiflich fand. „Wir hocken praktisch in einem Betonklotz fest, mit meterdicken Mauern. Ich habe selten ein besseres Gefängnis gesehen. Primitiv, aber es erfüllt seinen Zweck. Auch ohne Paramätzchen."
    „Ich wollte, ich wäre in der EXPLORER", jammerte Fazzy.
    Bully setzte sich auf das andere Ende der Pritsche.
    „Es ist mir durchaus bekannt, daß du Feigheit für eine edle Tugend und Vorsicht für den besseren Teil der Tapferkeit hältst, aber man kann es auch übertreiben. Du erwähnst unser Schiff - mit Recht. Die Kommandanten werden sich über das Ausbleiben der vereinbarten Funksignale wundern und etwas unternehmen. Keine Sorge, wir werden auf

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