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Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)

Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)

Titel: Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Gregory Paerm
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Jenseits der Finsternis-
    Eine Vampir-Romanze

    Roman von
    Markus Gregory Pärm

    Copyright © 2011 by Markus Gregory Pärm
    paerm@gmx.at
    www.paerm.com

    1. Kapitel
    Francis Garner hatte keinen Sinn für die wilde Schönheit der Landschaft von Wales. Er war nur von dem Gedanken getrieben, das Werk zu vollenden, das einer seiner Glaubensbrüder vor Jahrhunderten begonnen hatte. Es war ein verhängnisvolles Werk gewesen, und nun lag es in der Hand eines einfachen katholischen Priesters, das Schlimmste zu verhindern.
    Francis stieg aus seinem gemieteten Rover und besah sich die Gegend. Ja, hier musste es sein. Hier irgendwo. Er spürte den kühlen Wind, der von der Irischen See zu ihm herauf blies. Hier, auf der Halbinsel Lleyn im Nordwesten von Wales, war es wärmer, als man glaubte. Auch wenn der Sommer sich schon seinem Ende zuneigte, war die Zeit des rauen Wetters noch nicht gekommen. Das Wetter war wesentlich schöner als der Anlass, der Pater Francis hierher gebracht hatte.
    Er blickte zum schiefergrauen Himmel. Einige dunkle Vögel zogen durch die Lüfte, wahrscheinlich Turmfalken oder Raben, die für diese Gegend typisch waren. Sie erinnerten ihn an die Wesen der Nacht, von denen er in letzter Zeit mehr geseh en hatte, als ihm lieb war. Inzwischen wünschte er sich, er hätte die alten Aufzeichnungen in seiner Kirche nie gefunden. All die Jahrhunderte waren sie von einem Ordensbruder an den nächsten weiter gegeben worden, bis sie schließlich in seine Hände gefallen waren.
    Hoffentlich keine Boten der Hölle , dachte er beim Anblick der Tiere am Himmel. Als Priester war es ihm verboten, abergläubisch zu sein, aber die Ereignisse der letzten Zeit hatten ihn gelehrt, dass die Pforten zur Verdammnis weiter geöffnet waren, als m an glaubte. Mittlerweile sah er die alten Menhire und Steinkreise, die es in dieser Gegend gab mit anderen Augen. Die alten Mythen waren hier lebendiger als in seiner Heimatstadt New York City, wo die Wunder der alten Welt schon längst das Gemüt der Menschen verlassen hatten.
    Der Hügel, den er suchte, lag unmittelbar vor ihm. Pater Francis begann damit, ihn zu erklimmen. Zuerst fiel es ihm leicht, aber dann zollten die Erde, das Gras und der Morast ihren Tribut. Er war es nicht gewöhnt, solch anstrengende Märsche zu unternehmen. Schließlich war er ein Stadtmensch. Er war sein ganzes Leben lang mit der U-Bahn gefahren. Trotzdem beschleunigte er seine Schritte. Die Dämmerung würde bald über die Küstenregion von Lleyn hereinbrechen, und er wollte wieder in der Stadt Trevor sein und sich auf seinen Rückflug nach New York vorbereiten, bevor es soweit war. Er wusste, dass die Wesen der Finsternis hinter ihm her waren. Er hatte sie schließlich auf seine Spur gelockt.
    Die Dunkelheit war ihr Jagdgebiet. Sie suchten ihre Opfer vornehmlich in der Finsternis. Sie spürten den lockenden Duft seines Blutes. Es war, als würde er ihnen allein durch seine Anwesenheit eine Fährte legen.
    Am Gipfel des Hügels angekommen, sah er die Zisterzienser-Abtei, nach der er gesucht hatte. Es war eine mittelalterliche Ruine, die schon vor Jahrhunderten durch einen Brand zerstört worden war. Der Gedanke, hier ein altes Buch finden zu wollen, war vollkommen absurd. Aber Pater Francis wusste, dass außer ihm noch nie jemand danach gesucht hatte. Wenn die Vorkehrungen des Alchemisten ausreichend gewesen waren, müsste es auch heute noch in einem lesbaren Zustand unter dem Altar zu finden sein.
    Erschöpft und schwer atmend ging er auf die graue, von Efeu überwachsene Ruine zu. Der Himmel verdunkelte sich bereits. Aber er hatte an alles gedacht. Sowohl eine einfache Taschenlampe hatte er dabei, ebenso wie eine Digitalkamera und eine kleine Flasche Feuerzeugbenzin.
    Falls ich finde, was ich suche, darf es niemandem in die Hände fallen. Schon gar nicht ihnen. Ihnen...Francis erschauderte, wenn er nur an ihre reine Existenz dachte. Auf Gottes Erde dürfte es so etwas eigentlich nicht geben, aber es war dennoch so. Sie existierten. Sie waren weder lebendig noch tot, und sie ernährten sich vom Blut und der Lebensenergie der Menschen.
    Nebelschwaden zogen auf. Ein Schleier aus weißem Dunst lag über den grünen Wiesen von Wales. Zum Glück war es nur Bodennebel, und Francis konnte sehr genau sehen, wo er hin marschierte.
    Dann betrat er die Ruine der alten Abtei. Durch ein Bogenfenster strahlte der letzte Rest der untergehenden Sonne, und er war wie ein Wegweiser, der ihn direkt zu dem Altar brachte.

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