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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigenen Zwecke erschaffen hat.
    Erinnert euch, daß es auch in der Kalmenzone von Siom Som einen Ersatz für das Psionische Netz gibt. Das sind die Feldlinien, die die Heraldischen Tore untereinander verbinden."
    „Sind die Stränge des Ersatznetzes für dich befahrbar?" erkundigte sich Fazzy.
    „Wahrscheinlich", lautete die Antwort. „Ich müßte sie aus der Nähe untersuchen. Soweit ich feststellen kann, unterscheiden sie sich nur in der Frequenz von den Strängen des Psionischen Netzes."
    „Was soll das?" fragte Megan ungeduldig. „Wir kommen ohnehin nicht hinein."
    Fazzy winkte ab. Er war mit seinen Überlegungen noch nicht zu Ende.
    „Julian Tifflor hat die Vironauten noch nicht aufgegeben", sagte er und wunderte sich selbst über die Gewißheit, die er bei diesen Worten empfand. „Er weiß, daß der eine oder andere von uns in die Milchstraße zurückkehren wird. Virenschiffe brauchen ein Psionisches Netz, um sich bewegen zu können. Stygians Wunder versperrt ihnen den Weg."
    Stygian - das war der Name, den Menschen terranischer Herkunft dem Sotho Tyg Ian gegeben hatten. Stygian: der aus der Unterwelt. Fazzy hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und ging mit kurzen Schritten auf und ab.
    „Was wird Tifflor unter solchen Umständen tun?" setzte er sein Selbstgespräch fort „Er wird dafür sorgen, daß Vironauten trotz des Hindernisses in die Milchstraße einreisen können. Er hat schnelle Metagrav-Schiffe, auf die Gume Shujaa keine Wirkung ausübt. Aber... er muß die Vironauten wissen lassen, wohin sie sich zu wenden haben."
    Er fuhr auf dem Absatz herum. Das laute Nachdenken hatte ein Resultat gezeitigt. Er hatte eine Idee.
    „Die Kugelsternhaufen!" rief er. „Liegen sie inner- oder außerhalb der schwarzen Trennschicht?"
    „Innerhalb, die meisten", antwortete die Seele des Schiffes. „Nur diejenigen, die am weitesten von der Hauptebene der Milchstraße entfernt stehen, befinden sich außerhalb der Trennschicht."
    „Außer diesen gibt es Einzelsterne, die weit draußen im Kalo stehen." Fazzy Slutch erwärmte sich für seine Idee. „Einzelsterne mit Planeten. Irgendwo dort hat Julian Tifflor eine Station eingerichtet, die uns mit Informationen versorgt. Wetten?"
    Er war unmittelbar vor Megan stehengeblieben und hatte so rasch und unerwartet aufgeblickt, daß Megan halb überrascht, halb erschrocken einen Schritt zurücktrat. Fazzy grinste linkisch, Megan lächelte verwirrt.
    „Nein, ich wette nicht", sagte sie. „Ich glaube nämlich, daß du recht hast."
    Und Veeghr fügte hinzu: „So könnte es tatsächlich sein."
    Fazzy Slutch machte eine theatralische Geste in Richtung der Konsole des Mentors. „Dann laßt uns keine Zeit verlieren", meinte er.
     
    *
     
    Während der nächsten zwei Tage wuchs die Spannung stetig. Die Theorie, daß irgendwo im Vorfeld der Milchstraße ein Sender sein müsse, der zurückkehrende Vironauten instruierte, wohin sie sich zu wenden hatten, wurde von der Besatzung der AVIGNON allgemein akzeptiert. Sicherlich war es kein starker Sender, sonst hätte Sotho Tyg Ian ihn längst angepeilt und vernichtet.
    Einen schwachen Sender mit begrenzter Reichweite mußte man suchen. Man konnte nicht erwarten, daß seine Signale überall in der Weite des Halos zu hören waren. Wo würden die, die mit zurückkehrenden Vironauten rechneten, ihren Sender installieren?
    Offensichtlich doch irgendwo entlang dem Weg, den die Virenschiffe nahmen, wenn sie von der Mächtigkeitsballung ESTARTU aus die Milchstraße anflogen.
    Über diese Frage wurde stundenlang diskutiert. Viele waren der Ansicht, der Sender müsse sich in einem sternarmen Gebiet befinden, in dem seine ohnehin geringe Leistung durch möglichst wenig Störungen beeinträchtigt wurde. Andere glaubten, der Wegweiser sei in der Nähe eines markanten Punktes aufgestellt worden, womöglich am Rand eines der großen Kugelsternhaufen. Zwar waren dort intensive Störquellen am Werk, jedoch würde von den heimkehrenden Vironauten niemand erwarten, daß sie den ganzen Halo nach einem Hinweis absuchten. Sie würden sich an bestimmte Punkte halten.
    Die Seele des Schiffes befürwortete schließlich die letztere Meinung. Die AVIGNON legte auch das vorläufige Ziel fest: den Sternhaufen NGC 5024 im Sektor Coma Berenices.
    Fazzy Slutch war während der Diskussion nicht sonderlich wohl zumute. Aber er behielt seine Bedenken für sich. Sie konnten im Augenblick nichts Besseres tun, als nach dem hypothetischen Sender zu suchen. Die

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