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1308 - Das Wunder der Milchstraße

Titel: 1308 - Das Wunder der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Intensität interstellarer Energiestürme. Die amtlichen verkündeten, um ein Beispiel zu nennen: „Im Beisein des Kodexwahrers Nesphrem ist am dreizehnten Januar vierhundertsechsundvierzig galaktischer Standardzeit die neue Upanishad auf dem Planeten Passa im Antares-System eingeweiht worden ..."
    Der Kalo war still. Weder Psi- noch Hyperfunksignale kamen aus dem sternenarmen Raum, dessen lichtschwache, rötliche Sonnen so alt waren, daß sie sich noch an die ersten Jahrmilliarden des Universums erinnerten. Es gab Niederlassungen, Siedlungen, Kolonien der galaktischen Völker im Halo. Wenn sie noch existierten, verhielten sie sich still.
    Auch in den Kugelsternhaufen, die entlang der Grenze zwischen Halo und Milchstraße schwebten, rührte sich nichts. M3 glänzte einsam und verlassen unmittelbar unterhalb der finsteren Trennschicht. Nur Hyperfunkimpulse hätten von dorther kommen können, aber die Richtantenne empfing nur das stete Rauschen des kosmischen Hintergrundgeräuschs. Das wäre eine Idee, schloß es Fazzy durch den Sinn. Die Porleyter als Verbündete gegen den Sotho gewinnen! M13 stand tiefer innerhalb des Raumes, den der schwarze Golf umschloß. Auch von dort kam kein einziges hyperenergetisches Signal.
    Die riesige Sternenmasse, die einst das Herz des arkonidischen Imperiums gebildet hatte, schwieg.
    NGC 5024, dem sich die AVIGNON näherte, stand knapp 64.000 Lichtjahre über der Hauptebene der Milchstraße, außerhalb der Trennschicht. Fazzy Slutch erinnerte sich nicht, jemals von einem Vorstoß der Menschheit oder eines anderen galaktischen Volkes in Richtung des Sternhaufens im Haar der Berenike gehört zu haben. Das wollte nicht viel besagen, denn Fazzys Geschichtskenntnisse waren dürftig. Aber auch in den Archiven des Virenschiffs fand sich kein Hinweis, daß NGC 5024 je von den Völkern des Galaktikums berührt worden war.
    Veeghr saß in seiner üblichen Haltung vor der Mentorkonsole: starr wie eine Statue. Er trug den Virotron und war ohne Zweifel in einer fortlaufenden Unterhaltung mit der Seele des Schiffes begriffen. Der Virotron nahm ihm die Gedanken unmittelbar aus dem Gehirn.
    Fazzy, der sich gern mit greif- und sichtbaren Dingen beschäftigte, war der Blue ein wenig unheimlich. Veeghr war ein Spezialist. Es gab kaum jemals ein Mißverständnis zwischen der AVIGNON und ihm. Man hätte sagen können, er beherrschte das Schiff wie ein Virtuose sein Instrument.
    Megan schlief diesmal nicht. Sie war mit ihren Geräten beschäftigt. Fazzy kam sich überflüssig vor. Er schob sich aus dem Sessel. Er würde sich ein wenig hinlegen und zu schlafen versuchen, nahm er sich vor. Aber er hatte noch keine zwei Schritte getan, da hörte er hinter sich Veeghrs schrille Stimme: „Signale! Wir empfangen Signale auf Hyperkom."
     
    *
     
    Die Laute peitschten wie Schüsse durch die Stille der Zentrale.
    ... tacktacktack... taaack... taaack... tacktack...
    Ein Strudel knatternder und fauchender Geräusche unterbrach die Folge der Signaltöne.
    Fazzy Slutch riß die Hände an die Ohren, um das Trommelfell zu schützen. Eine halbe Sekunde später hatte das Kommunikationssystem die Lautstärke automatisch verringert.
    Die Störungen hielten eine Zeitlang an, dann waren die Signale wieder zu hören.
    Fazzy erinnerte sich, daß Megan vor zwei Tagen gesagt hatte, sie würde sich nicht wundern, wenn der geheime Sender mit Morsekode arbeitete. Sie hatte recht gehabt. Er war erleichtert. Es gab einen Sender, der ihnen den Weg wies.
    „Kann man das entschlüsseln?" fragte er.
    Megan schüttelte den Kopf.
    „Im Augenblick noch nicht", sagte sie. „Zu viele Störungen dazwischen. Terranischer Kode ist es jedenfalls nicht."
    „Falls sich jemand für die Peilung interessiert", meldete sich die AVIGNON. „Der Ausgangspunkt der Signale liegt drei Viertel des Weges zwischen dem Sternhaufen und der Faust des Kriegers."
    „Entzifferung?" fragte Megan.
    „Ich arbeite daran", antwortete das Schiff. „Es gibt mehr als fünfzehnhundert Morsekodes in der Milchstraße, alte und neue. Die Störungen machen mir zu schaffen."
    „Wir gehen näher heran", schlug Fazzy vor.
    Megan sah ihn verwundert an. Dann wandte sie sich in Richtung ihrer Konsole und fragte: „Etwaige Bedenken gegen diesen Vorschlag?"
    „Keine grundsätzlichen", sagte die AVIGNON. „Ich habe mich mit der energetischen Struktur der Faust beschäftigt. Es ist dort alles recht stabil und durchschaubar. Ich erwarte keine unangenehmen Überraschungen."
    Fazzy

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