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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Patriarchen Mossek ban Osfar gehört. Der Sotho verstand keinen Spaß, wenn es um Paratau ging. Ahab hatte sich wehren müssen, und er hatte sich auf keine andere Weise wehren können.
    Nein, das war es nicht, was Fazzy Slutch bedrückte. Es war die satanische Freude, die Mossek ban Osfar zum Ausdruck gebracht hatte, als die KISASU explodierte. Der Springer haßte alles, was mit Stygian zusammenhing, aus dem Grund seiner Seele. Wie ließ sich das erklären? Waren Ahab und der Sotho in der Vergangenheit aneinandergeraten? Gab es einen Vorfall während der vergangenen fünfzehn oder sechzehn Jahre, der den Springer mit unversöhnlichem Haß erfüllt hatte?
    Fazzy nahm sich vor, der Sache auf den Grund zu gehen. Er war Augenzeuge eines ungeheuerlichen Ereignisses geworden. Er wollte wissen, was sich dahinter verbarg.
    Es vergingen Stunden, bevor sich ihm die erste Gelegenheit bot. In einem Imbißraum stieß er auf Nidur, der eine kleine Mahlzeit zu sich nahm. Der Springer erhob keinen Einwand, als Fazzy Slutch sich zu ihm setzte.
    „Nicht mehr lange, wie?" begann Fazzy die Unterhaltung. „Höchstens noch zehn Stunden bis Terra."
    Nidur warf einen Blick in Richtung des Chronometers, das über der Tür befestigt war.
    „Knapp", sagte er.
    „Du bist sicher, daß niemand uns mit der KISASU in Verbindung bringen wird?"
    Nidur löffelte sich einen Bissen Fleischpastete in den Mund.
    „Einhundert Prozent sicher ist man nie", antwortete er. „Aber ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich gering."
    „Was ist aus den zwölf Inspektoren geworden?" erkundigte sich Fazzy. „Können sie uns nicht verraten?"
    „Was für zwölf Inspektoren? Ich weiß von keinen Inspektoren."
    Die Teilnahmslosigkeit, mit der die Antwort gegeben wurde, jagte Fazzy einen kalten Schauder über den Rücken. Er begriff jetzt, was Captain Ahab gemeint hatte, als er von der erforderlichen Höflichkeit sprach, die man den Inspektoren zukommen lassen müsse.
    Keiner der zwölf lebte mehr. Die Explosion der KISASU war das Signal gewesen, auf das Nidur gewartet hatte. Von den Inspektoren würde nie eine Spur gefunden werden ebenso wenig wie von der Besatzung des Gardistenschiffs.
    „Sag mir eines", bat er den Springer. „Gibt es in Captain Ahabs Vergangenheit etwas, das ihn mit besonderem Haß dem Sotho gegenüber erfüllt?"
    Nidur schob seine Platte mit einem entschiedenen Ruck in die Mitte des Tisches.
    „Das wirst du ihn selbst fragen müssen", sagte er und stand auf.
    Fazzy Slutch stellte dieselbe Frage auch anderen Mitgliedern der Besatzung. Er hielt es für bezeichnend, daß er niemals ein glattes Nein als Antwort erhielt. „Frag den Herrn selbst", wurde ihm gesagt. Er gab schließlich auf. Er war müde. Es waren noch fünf Stunden, bis die OSFAR Iim Wega-Sektor zu Orientierungszwecken auftauchen würde, und noch eine Stunde mehr, bis Terra auf den Bildschirmen des Springerschiffs erschien.
    Er gedachte ein wenig zu schlafen - wenn es ihm wirklich gelang, die düsteren Gedanken so weit beiseite zu schieben, daß der Schlaf eine Chance hatte.
    Er öffnete die Tür seiner Kabine.
    Die Beleuchtung, die sonst automatisch ansprang, rührte sich nicht. Er blieb unter der Türöffnung stehen.
    „Was, zum Donnerwetter...", murmelte er.
    Da kam aus der Finsternis eine harte, schneidende Stimme, die er nicht kannte.
    „Komm herein und schließ die Tür", sagte sie. „Du hast viele Fragen gestellt. Du sollst die Antwort erhalten."
     
    *
     
    Fazzy Slutch tat, wie ihm geheißen war. Die Tür schloß sich selbsttätig, nachdem er zwei Schritte in den dunklen Raum getan hatte. Dann trat die Beleuchtung in Tätigkeit.
    Aber sie verbreitete nicht das helle Licht, das er gewöhnt war, sondern ein schummriges, rötliches Dämmerlicht, wie er es in Captain Ahabs Privatunterkunft gesehen hatte, als er dem Springer zum erstenmal gegenübertrat.
    Im Hintergrund des Raumes stand eine Gestalt, bei deren Anblick Fazzy unwillkürlich der Atem stockte. Er hatte schreien mögen, aber die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Er hatte noch nie zuvor etwas derart häßliches gesehen.
    Der Fremde war von lazertoider Herkunft, ein Echsenwesen also. Er war nicht viel größer als Fazzy, einen Fingerbreit über einssiebzig womöglich. Er war verwachsen. Die rechte Schulter war merklich tiefer als die linke. Die linke Augenhöhle war von dreieckigem Querschnitt, aber die rechte war rund. Das Auge schien sich in seiner Behausung nicht mehr wohl zu fühlen und quoll

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