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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war größer geworden. Die RINGWORLD bewegte sich der Achsdrehung des Planeten entgegen. Die Sichel wuchs in die Breite. Fazzy sah ödes, steiniges, von Kratern übersätes Gelände. An der scharfen Grenze, die die Oberfläche des Planeten gegen die Schwärze des Alls bildete, war zu erkennen, daß es dort unten keine nennenswerte Atmosphäre gab.
    „Sieht aus wie der Mond", bemerkte Fazzy.
    „Eher wie Merkur", widersprach Armond Mays.
    „Auch namenlos", sinnierte Fazzy.
    „Gewiß doch. Nur was unter der Kruste liegt, hat einen Namen. CLARK FLIPPER, Zentrale Kommandostelle der Group Organic Independence."
    Die RINGWORLD sank der zernarbten Oberfläche der namenlosen Welt rasch entgegen. Ein mächtiges Ringgebirge tauchte auf. Das flache Innere war von zahlreichen kleineren Kratern zerfressen, Meteoreinschlägen aus jüngster Zeit. Das Schiff strich dicht über die scharfen Zacken des Ringwalls hinweg. Voraus sah Fazzy ein breites Tal, das sich immer tiefer in die Oberfläche des Planeten grub. Ein größerer Himmelskörper mußte es einst gerissen haben, ein Asteroid, der die tote Welt streifend getroffen hatte.
    Die RINGWORLD sank in das Tal hinab. Eine Zeitlang waren die in blassem Rot schimmernden Ränder der Schlucht noch zu sehen. Dann wurde es vollends finster.
    Fazzy hörte Geräusche aus der Tiefe des Schiffes. Das Feldtriebwerk übernahm die Steuerung. Eine Minute lang blieb es dunkel. Fazzy rührte sich nicht. Der Vorgang faszinierte ihn.
    Plötzlich wurde es strahlend hell. Eine riesige Halle öffnete sich vor Fazzys Blick. Es fiel ihm schwer, ihre Höhe und ihren Durchmesser abzuschätzen. Auf dem Boden standen mehrere Raumfahrzeuge, Schwere Kreuzer, wie er meinte - kugelförmig, mit zweihundert Metern Durchmesser und merkwürdigen, kuppelförmigen Auswüchsen auf der Oberfläche. Sie wirkten verloren in dem mächtigen Raum. Unter dem Zenit des Felsendoms schwebte eine Heliolampe, eine künstliche Sonne, die Tageslicht verbreitete.
    Es war angenehmes, gelblichweißes Licht, wie für die Augen eines Terraners geschaffen.
    „Willkommen im Stützpunkt CLARK FLIPPER", sprach eine kräftige Stimme aus dem Bordinterkom. „Ich bin Miles Cappola, Kommandant der RINGWORLD. Ich bitte unsere Gäste, sich zum Ausschiffen bereitzuhalten. Es freut uns, daß wir euch aus den Händen des Schrecklichen Jägers haben befreien können. Ihr habt die Ruhe verdient. Hier in CLARK FLIPPER wird man euch behandeln wie die Fürsten."
     
    *
     
    Fassungslos starrte er auf das Bild, das sich vor seinem Auge ausbreitete. Der Duft frischen grünen Laubs stieg ihm in die Nase, vermengt mit dem schweren Aroma von Harz und Kiefernnadeln. Ein warmer Wind strich ihm entgegen. Grashalme raschelten zu seinen Füßen. Das Summen emsiger Insekten hing in der Luft.
    Er wandte sich um, wie um sich zu vergewissern, daß nicht auch hinter ihm eine Fata Morgana entstanden war. Da stand der schwere, stahlgraue Gleiter, mit dem sie gekommen waren. Da gähnte die finstere Öffnung des Stollens, durch den der Gleiter sie gebracht hatte. Eben schwang Veeghr den hochgewachsenen, schlanken Körper über die Bordwand des Fahrzeugs. Mit seinen kurzen Beinen hatte er es schwer, den Boden zu erreichen und Halt zu finden.
    Es war alles in Ordnung. Was er vor sich sah, war wirklich. Die kräftige Sonne hoch über der sommerlichen Landschaft, der kräftige Duft des Waldes, das Gras, die Insekten. Er sah die krausen Wipfel vereinzelter Kiefern sich hoch über das Blätterdach der Laubbäume erheben. Er sah einen schmalen Pfad, der ins Waldesdickicht führte. Er sah, halb hinter dem saftig grünen Blattwerk verborgen, die Umrisse einer Blockhütte.
    Veeghr stand neben ihm.
    „Ein Paradies haben sie sich hier geschaffen", sagte er.
    Fazzy Slutch sah zu ihm auf. Die Augen des Blues blickten starr. Seine Miene verriet nicht, was er dachte. Dabei konnte ihm, dem auf der heißen Welt Gatas Aufgewachsenen, die Szene, die aus einem mitteleuropäischen Landschaftsbild geschnitten zu sein schien, keineswegs paradiesisch vorkommen.
    Fazzy legte den Kopf in den Nacken. Der blaue Himmel hoch über den Wipfeln des Waldes war eine geschickte Projektion, ebenso die weißen Wattebäusche der Wolken, die langsam dahintrieben. Irgendwo über dem Himmel und den Wolken lag eine graue Decke aus natürlich gewachsenem Fels, unsichtbar von hier aus. Die Höhle lag tief im Innern des namenlosen Ödplaneten. Fazzy schätzte ihre Höhe auf gut und gern drei Kilometer.
    Weit im

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