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1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es war eine Scheibe aus purem Gold, die Sonne der Osfar darstellend. Die Scheibe hatte einen Durchmesser von dreißig Zentimetern und war fünf Zentimeter dick. Ihre Masse, die Basis nicht eingerechnet, betrug knapp siebzig Kilogramm. Es war, auch im Zeitalter der Nukleosynthese, ein herrschaftliches Geschenk, das Captain Ahab dem Pterus zu machen gedachte. Die goldene Scheibe war auf Hochglanz poliert, sonst jedoch völlig unbearbeitet. Sie ruhte auf einer Basis, die aus einem mächtigen, schwarzen Kristall bestand. In den Kristall eingraviert war in altarkonidischen Schriftzeichen das Motto der Osfar-Sippe: Freiheit kommt von Reichtum, Reichtum kommt von Handel.
    Das Boot landete in einem geräumigen Schleusenhangar. Eine Gruppe von fünfzig Leibgardisten umringte den Anlegeplatz. Die Gardisten waren Angehörige verschiedener Völker des Galaktikums. Fazzy Slutch sah mehrere Terraner darunter, Arkoniden, Akonen, Unither, Topsider waren ebenfalls vertreten. Beim Anblick eines Überschweren gab Captain Ahab ein zorniges Knurren von sich.
    Der Roboter, der das Geschenk trug, hatte sich inzwischen in Bewegung gesetzt. Er hatte die Form eines sechsbeinigen Tisches. Die Beine wirkten dünn und zerbrechlich und waren mit jeweils vier Gelenken ausgestattet. Die Motorik arbeitete so, daß die Auflageplatte des Tisches mit dem vorherrschenden Schwerkraftvektor einen rechten Winkel bildete. Die Platte wurde, mit anderen Worten, zu jeder Zeit genau in der Horizontalen gehalten. Der Robottyp war Fazzy unbekannt, aber allein der Umstand, daß er ein mechanisches Gehwerk anstelle eines Gleitfeldantriebs besaß, wies darauf hin, daß es sich um ein uraltes Modell handelte, das als Antiquität wohl selbst einen nicht unerheblichen Wert besaß. Fazzy fragte sich, was Captain Ahab dazu bewogen haben mochte, eine Maschine dieser Art als Transportmittel zu verwenden. Wollte er Srandhi Agwam vor Augen führen, wie altmodisch die Technik an Bord der OSFARI war?
    Der Patriarch verließ das Boot als zweiter; Fazzy machte den Abschluß. Ein hochgewachsener Akone baute sich vor Captain Ahab auf. Er trug, wie alle anderen auch, den Shant, der ihn als Absolventen einer Upanishad auswies. Auf seinen Wink glitt aus dem Hintergrund ein umfangreiches Stück Maschinerie herbei, das Fazzy für ein Analysegerät hielt.
    „Halt!" gebot der Akone. „Ihr und euer Geschenk bewegt euch keinen Schritt weiter, bevor man euch nicht untersucht hat."
    Captain Ahabs Gesicht war ausdruckslos. Es ließ nicht erkennen, was sich im Innern des Springers abspielte.
    „Hast du einen Namen, mein Sohn?" fragte er.
    „Ich bin Akbaar", antwortete der Akone selbstbewußt, „Anführer einer Fünfzigschaft."
    „Gut denn, Akbaar", sagte Captain Ahab. „Ich sehe ein, daß du vorsichtig sein mußt. Es beleidigt das Herz des Gebers, daß man seinem Geschenk mißtraut. Aber tu du immerhin deine Pflicht."
    Die schwebende Maschine begann zu summen. Ein Lichtkreis bildete sich. Captain Ahab und Fazzy hatten nacheinander ins Innere des Kreises zu treten. Eine Art Durchleuchtung wurde vorgenommen. Sie fiel offenbar zufriedenstellend aus. Weder an Fazzy noch an dem Springer wurde etwas Verdächtiges festgestellt. Die Maschine bildete sodann zwei Greifarme aus, hob die goldene Sonnenscheibe von der Plattform des Roboters und platzierte sie ins Innere des Lichtkreises. Sekunden später wurde die Scheibe wieder zur Seite geschoben. Auch sie hatte die Prüfung bestanden.
    „Jetzt den Roboter", befahl Akbaar.
    „Oh, nicht den Roboter!" begehrte Captain Ahab auf. „Seht ihr nicht, welch ein kostbares, uraltes Modell er ist? Ich kenne eure Untersuchungsmethoden nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit besteht, daß er Schaden erleidet..."
    „Jetzt den Roboter", beharrte der Akone.
    Der sechsbeinige Tisch jedoch war unwillig. Er „bewegte sich nicht. Die Maschine griff von neuem zu. Die sechs Beine gerieten in strampelnde Bewegung, als der Tisch vom Boden gehoben wurde und in Richtung des Lichtkreises schwebte.
    „Du wirst mir Ersatz leisten müssen, Fünfzigschaftsführer!" donnerte Captain Ahab. „Da, sieh doch! Jetzt hat er aufgehört, sich zu bewegen."
    Die Beine des Roboters waren in der Tat mitten in der Bewegung erstarrt, kaum daß er den Lichtkreis berührt hatte. Die Greif arme setzten ihn ab. Die Beine knickten ein. Der Roboter stürzte scheppernd zu Boden.
    „War das notwendig?" rief Captain Ahab in höchstem Zorn. „Der Stolz meiner Sammlung, mit dem ich deinen

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