Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1309 - Heiße Fracht für Terra

Titel: 1309 - Heiße Fracht für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aber da schnitt ihm Homer Adams kurzerhand das Wort ab.
    „Ist schon bekannt", sagte er. „Du hattest noch etwas Wichtiges. Darauf wollen wir uns konzentrieren."
    Fazzy erstattete Bericht. Nach langen Wochen kam er endlich dazu, sich das von der Seele zu reden, weswegen er mit seinen Begleitern eine Reise von über vierzig Millionen Lichtjahren unternommen hatte. Er sprach über die Ereignisse auf einer fernen Welt namens Chanukah. Sein Bericht dauerte anderthalb Stunden, und manchmal, wenn er sich auf sein Gedächtnis nicht mehr ganz glaubte verlassen zu können, schaltete er Vaa oder Veeghr ein, daß sie die Lücken in seiner Erinnerung ausfüllten.
    „Das ist eine ganz erstaunliche Geschichte", sagte Homer Adams, nachdem Fazzy geendet hatte.
    Fazzy war verunsichert. Wie damals im Stützpunkt CLARK FLIPPER hatte er erwartet, daß die Nachricht vom Kartanin-Stützpunkt auf Chanukah wie eine Bombe einschlagen würde. Homer Adams wirkte interessiert, aber als Sensation empfand er den Bericht offenbar nicht.
    „Du weißt schon von der Sache?" erkundigte sich Fazzy.
    „Wir wissen seit langem, daß die Kartanin in Pinwheel dabei sind, ein ganz großes Unternehmen zu planen", antwortete Adams. „Wir haben eine Gruppe von Nachrichtenspezialisten in Pinwheel stationiert, die Pinwheel Information Group. Die Kartanin bauen einen neuen Typ von Fernraumschiffen. Die PIG ist einigen dieser Schiffe ein Stück weit gefolgt, als sie sich auf den Weg machten. Daher glauben wir, das Ziel der Ferntransporte zu kennen. Es muß irgendwo im Virgo-Cluster liegen, vermutlich in der Mächtigkeitsballung ESTARTU. Das war der Stand unserer Kenntnis, bevor ihr drei hier auftauchtet."
    Er lächelte freundlich, als er die Enttäuschung in Fazzys Miene sah.
    „Glaube nicht, daß euer Bericht deswegen unwichtig ist", sagte er. „Im Hauptquartier der PIG wird man sich sehr dafür interessieren. Besonders die technischen Details sind für Nikki Frickel von Bedeutung. Das ist die Leiterin der Pinwheel Information Group", fügte er rasch hinzu, als er Fazzys fragenden Blick bemerkte. „Über normale Kommunikationskanäle kann ich eure Nachricht nicht laufen lassen. Ich frage mich, ob ihr bereit wäret, noch einmal Kurierdienst zu machen?"
    Fazzy Slutch war eigenartig zumute. Zuviel ging hier vor, worauf er sich keinen Reim machen konnte. Homer Adams hatte offenbar von ihrer bevorstehenden Ankunft gewußt.
    Erkannte auch ihr Schicksal, von Absantha-Gom über Feresh Tovaar 185 und die Begegnung mit der KISASU bis hierher. Ganz sicher kannte er es, sonst hätte er Fragen gestellt. Der Informationsaustausch innerhalb der Kräfte des Widerstands funktionierte beeindruckend gut.
    Und jetzt kam dieses Angebot. Vor drei Stunden noch hatten sich die Vironauten die Köpfe darüber zerbrochen, wie es weitergehen sollte. Kurier nach Pinwheel? Knapp zweieinhalb Millionen Lichtjahre? Fazzy warf seinen Begleitern fragende Blicke zu. Vaa nickte, und Veeghr schloß kurz die Augen. Sie waren einverstanden.
    „Wir drei sind bereit", sagte Fazzy zu Homer Adams. „Es käme nur darauf an, mit den zehn anderen zu sprechen..."
    „Fabelhaft!" Adams war aufgesprungen. „Laßt euch Zeit. Meine Spezialisten brauchen drei bis vier Tage, um sich zu vergewissern, daß ihr nirgendwo eine Spur hinterlassen habt. Wenn ihr eure Freunde überzeugen könnt, steht ihr ab sofort im Dienst der Hanse.
    Kein schlechter Job, sage ich euch. Man wird euch ein leistungsfähiges Fahrzeug zur Verfügung stellen, das euch nach Pinwheel bringt..."
    Fazzy schwirrte der Kopf. Er wußte später nicht mehr genau, wie der Abschied von Adams vor sich gegangen war. Der neue Auftrag wurde von den übrigen zehn Vironauten mit Begeisterung begrüßt.
    Als die Dunkelheit hereinbrach, saß Fazzy Slutch vor dem großen Fenster seines verdunkelten Hotelzimmers und blickte hinaus in das Lichtermeer der Stadt. Zum erstenmal kam ihm zu Bewußtsein, daß er zu Hause war. Zu Hause auf der Erde! Die Ereignisse des Tages waren viel zu kunterbunt und verwirrend gewesen, als daß das Empfinden hätte einsinken können.
    „Du Narr lernst es doch nie", murmelte er im Selbstgespräch. „Darauf hast du dich gefreut, und in drei bis vier Tagen willst du wieder fort?"
     
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher