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1310 - Unternehmen Götterschrein

Titel: 1310 - Unternehmen Götterschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Es war erstaunlich, mit welcher Zähigkeit und Geschicklichkeit diese Terraner alles wieder originalgetreu aufgebaut und über die weiteren Jahrtausende in so hervorragendem Zustand erhalten hatten.
    Handkar Sankosh gab Erklärungen ab, während wir vom Luftbus in1 kleine Prallfeldgleiter umstiegen, die uns in den Stadtkern bringen sollten. Kaum saß ich, merkte ich, daß Murilla Loolandre noch nicht aufgegeben hatte. Sie hatte den Platz zu meiner Rechten belegt und strahlte mich hingebungsvoll an.
    Ich ertappte mich dabei, wie ich den Arm um ihre Schultern legte. Anscheinend war mein Unterbewußtsein der Auffassung, daß so viel Hartnäckigkeit belohnt werden müsse.
    Muchilla kuschelte sich glücklich an mich, der Gleiter hob ab und jagte auf die Stadt zu.
    Handkar schwebte den übrigen Gleitern der Reisegesellschaft voraus. Es ging durch ein altertümlich wirkendes Tor und über die New Road bis zum Durbar Square. Dort hielten die Gleiter an, und unser Reiseleiter erklärte uns, daß wir von hier aus zu Fuß zum Stadtkern mit den wichtigsten Palästen und Tempeln gehen würden.
    Wir stiegen aus und schlenderten mitten auf der Straße dahin. Ich war ein wenig enttäuscht, denn ich hatte mir brodelndes Leben im Stadtkern versprochen. Statt dessen gab es nur Robot-Antiquitätenläden, Automatenrestaurants, Spielsäle und andere Touristengruppen. Die Einheimischen schienen alle außerhalb des Stadtkerns im Grünen zu wohnen. Jedenfalls sahen die restaurierten und anscheinend auch konservierten Häuser hier leer aus.
    Bevor wir es uns versahen, hatten wir den Gaddi Durbar hinter uns gelassen und traten nach der Besichtigung des Taleju-Tempels zur Besichtigung des Jaganathtempels an, einer „pikanten Sehenswürdigkeit, die sich niemand entgehen lassen dürfte", wie Handkar Sankosh versicherte.
    Was er damit meinte, begriff ich schnell, als ich die eindeutigen erotischen Darstellungen an den Dachstreben dieses Tempels sah. Muchillas Fingernägel krallten sich in meinem Arm. Offenbar war ihr Blut durch die Darstellungen in Wallung geraten.
    Unser Reiseleiter erklärte diese Sache so, daß der Blitz eine jungfräuliche Göttin sei. Wenn sie (in Form eines Blitzes) vom Himmel herabführe und die äußerst sinnlichen Darstellungen erblickte, so würde sie erschrecken und sofort in den Himmel zurückkehren, ohne in Häuser oder Tempel einzuschlagen.
    Diese Terraner hatten schon eine schlitzohrige Phantasie!
    Den Rest der ermüdenden Besichtigungen will ich mir ersparen. Jedenfalls wurde es schon dunkel, als wir unsere Gaststätte und Herberge an der Straße nach Trisuli Bazar erreichten. Ich mußte Muchilla die letzten hundert Meter auf den Armen tragen, weil ihr die Füße unerträglich brannten, wie sie mir sagte. Das wunderte mich allerdings nicht, denn sie trug hochhackige Schuhe.
    In der Empfangshalle des Weißen Schreins hieß uns ein korpulenter bleichgesichtiger Terraner willkommen, der sich als Kichidgu Rorvic vorstellte.
    Ich starrte verblüfft in seine Albinotisch roten Augen, weil mich der Name an den des legendären terranischen Multimutanten namens Dalaimoc Rorvic erinnerte - bis mir einfiel, daß der Halbcyno aus dieser Gegend gekommen sein sollte, so daß es nicht verwunderlich war, daß der Name in der weiteren Umgebung auch heute noch verbreitet war.
    Dennoch nahm ich mir vor, bei nächster Gelegenheit mit meinem Multifunktionsarmband über Satellit alle Daten über Dalaimoc Rorvic und seine Herkunft abzurufen. Sie mußten in der Großpositronik von Terrania gespeichert sein.
    Nachdem wir alle ein Glas Sherry getrunken hatten, wurden wir von Servorobotern zu unseren Zimmern geführt, damit wir uns fein machen konnten. Unser Gepäck war selbstverständlich längst angekommen.
    Ich duschte erst einmal abwechselnd heiß und kalt, machte ein paar Lockerungsübungen und zog danach die „Galakleidung" an, die im wesentlichen aus einem schwarzen Abendanzug mit metallicblauem Schimmer bestand.
    Anschließend setzte ich mich an die Mini-Bar, schenkte mir ein kohlensäurefreies Mineralwasser ein, aktivierte die Terminal-Sektion meines Armbands und forderte die Daten über Dalaimoc Rorvic an.
    Sie waren knapp eine Sekunde später da und erschienen absatzweise auf der kleinen Bildplatte des Geräts.
    Seltsamerweise war kein Geburtsort angegeben. Allerdings gab es die Information, daß Dalaimoc ein Tibeter sei. Er mußte demnach in Tibet geboren worden sein. Deswegen war er aber noch lange kein Terraner,

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