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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kartanin erschüttert.
    „Es ist nicht die einzige Gefahr, die dir droht", erklärte Ga-Liu. „Ich weiß nicht, was du spüren wirst, aber es wird sehr stark sein. Vielleicht sogar stark genug, um deinen Geist für immer gefangenzunehmen."
    Dao-Lin-H'ay begriff plötzlich, warum auf der KASAMU ausschließlich parataube Kartanin Dienst taten: Wenn der Eindruck, den sie von LAO-SINH empfangen würde, wirklich so stark war, dann würde sie versucht sein, andere daran teilhaben zu lassen. Bei einer „normalen" Besatzung hätte das möglicherweise zur Folge gehabt, daß die KASAMU auf Nimmerwiedersehen in Richtung LAO-SINH davongerast wäre. Ga-Liu-M'igay und seine Leute würden sich nicht beeinflussen lassen. Sie war angesichts dieser Tatsache plötzlich sehr erleichtert.
    „Ich verstehe", sagte sie leise. „Ich werde mich vorsehen."
    „Da ist noch etwas, was ich dir sagen muß", seufzte der „Protektor" der KASAMU. „Ich bin für deine Sicherheit verantwortlich - soweit man mich überhaupt dafür verantwortlich machen kann. Ich muß aber gleichzeitig für die Sicherheit dieses Schiffes und seiner Besatzung sorgen. Wir alle sind vollständig parataub. Es ist schwer, Kartanin zu finden, die diese Veranlagung haben und gleichzeitig dazu qualifiziert sind, in einem Raumschiff wie diesem Dienst zu tun. Wir alle wissen das, und die meisten von uns sind sich auch darüber im klaren, daß die Parataubheit in diesem Fall positiv zu bewerten ist. Aber selbst unter denen, die wirklich davon überzeugt sind, befinden sich einige, die sich in extremen Situationen mit ihren Gefühlen sehr schwer tun. Das betrifft vor allem die weiblichen Mitglieder meiner Mannschaft. Es wäre nicht gut für sie, wenn sie sehen könnten, wie du die Tränen N'jalas benutzt und LAO-SINH spürst. Sie selbst werden es niemals spüren können. Das wissen sie natürlich, aber es ist ein gewaltiger Unterschied, es vorgeführt zu bekommen."
    „Ich begreife, wie du das meinst", murmelte Dao-Lin erschüttert. „Aber ich hatte ohnehin vor, in meiner Kabine zu bleiben und es von hier aus zu versuchen."
    „Das wäre nicht sicher genug", lehnte Ga-Liu-M'igay ab. „Ich muß dich bitten, es von einer der Kuppeln aus zu versuchen. Sie sind abgeschirmt."
    „Gut", stimmte Dao-Lin zu.
    „Ich werde dich abholen, wenn es soweit ist", sagte er und wandte sich zum Gehen.
    „Warte!" sagte sie, bevor die Tür sich hinter ihm schließen konnte.
    Er drehte sich um, sah aber wie üblich an ihr vorbei.
    „Es tut mir leid", murmelte sie verlegen. „Ich konnte das alles nicht wissen."
    „Es braucht dir nicht leid zu tun", erklärte er ruhig. „Wir alle sind an diese Dinge gewöhnt."
    Sie starrte noch lange auf die Tür und versuchte sich vorzustellen, wie das sein mochte - parataub zu sein. Es gelang ihr nicht. Aber sie war überzeugt davon, daß es schrecklich sein müßte. Für die männlichen Kartanin mochte es noch erträglich sein, denn unter ihnen gab es ohnehin keine starken Esper, aber für eine Kartanin mußte es ein doppelt grausames Schicksal sein.
    Sie schob diese Gedanken gewaltsam von sich.
    Ga-Liu hatte recht: Sie durfte ihre Kräfte nicht verschwenden. Was immer LAO-SINH auch sein mochte - sie mußte ihm ruhig und gefaßt entgegentreten.
     
    *
     
    Am nächsten Tag erschien Ga-Liu-M'igay bei ihr, und sie nahm den Kasten mit den Tränen N'jalas und folgte ihm durch stille, leere Gänge. Niemand begegnete ihnen - man hätte glauben können, die KASAMU sei ein totes Schiff.
    „Ich habe diese Gänge gesperrt", erklärte Ga-Liu auf eine entsprechende Frage hin. „Ich möchte niemanden in Versuchung führen. Wir wissen zwar, daß unsere Taubheit auch nicht durch die Psi-Materie zu beheben ist, aber manche von uns würden es vielleicht doch versuchen."
    „Es wäre einen Versuch wert!" meinte Dao-Lin-H'ay.
    „Solche Versuche haben stattgefunden", erwiderte der Kartane nüchtern. „In einigen Fällen waren sie erfolgreich. Die betreffenden Kartanin befinden sich nicht auf der KASAMU."
    Dao-Lin schwieg betroffen.
    Die Kuppeln, in denen normalerweise die Esper samt den Tränen N'jalas untergebracht wurden, waren leer. Als die Protektorin der MASURA sich zum erstenmal hier umgesehen hatte, war sie erschrocken und entsetzt über den Zustand dieser Räume gewesen. Jetzt wußte sie zwar, warum es in der KASAMU weder Esper noch Paratau gab, aber sie fühlte sich immer noch unwohl angesichts der unbewohnten Kabinen und staubigen Gänge.
    „Warum wird hier

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