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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir dort ankommen!"
    „Das ist nicht anzunehmen", erwiderte er nüchtern und ging davon.
     
    3.
     
    Das psionische Leuchtfeuer wurde schon vor vielen Jahren entdeckt, sagte die STIMME. Es verheißt den Kartanin, daß dort, in dieser fernen Sterneninsel, die Zukunft ihres Volkes liegt - LAO-SINH. Alle Hohen Frauen haben seither diesen Lockruf gehört und alles getan, um die Entwicklung der Raumfahrt voranzutreiben. Vor zwanzig Jahren wurde das erste vierstufige Fernraumschiff nach LAO-SINH geschickt. Es kehrte nie zurück. Niemand weiß, was aus diesem Schiff und seiner Besatzung geworden ist. Aber vor einigen Jahren wurden fünf weitere Schiffe ausgeschickt, die ihr Ziel erreichten. Aus ihren Endstufen wurde ein neues Schiff zusammengebaut. Es kehrte zurück und überbrachte die Nachricht von der Gründung der Kolonie LAO-SINH. Damit war der Beweis erbracht: Die Kartanin können LAO-SINH erreichen. Auf drei Werftplaneten, von denen Vaalusa einer ist, begann die Großproduktion von Fernraumschiffen vom UMBALI-Typ. Du, Dao-Lin-H'ay, sollst die Protektorin des nächsten Schiffes sein, das nach LAO-SINH fliegt. Dort sollst du die Kolonie vergrößern und neue Planeten erschließen. Denn eines Tages wird das ganze Volk der Kartanin nach LAO-SINH gehen. Es ist eine sehr große Aufgabe, die auf dich wartet.
    „Ja", flüsterte Dao-Lin voller Inbrunst. „Und ich werde mein Bestes geben, um diese Aufgabe zu erfüllen."
    Sie zweifelte weder am Sinn, noch an der Richtigkeit dessen, was die STIMME ihr sagte, denn sie hatte LAO-SINH gespürt.
    Noch vor wenigen Tagen wäre sie angesichts der Größe dieser Aufgabe erschrocken gewesen, und sie hätte sich wohl auch gefragt, ob es überhaupt möglich war, ein so großes Volk wie die Kartanin in eine so unendlich weit entfernte Sterneninsel umzusiedeln.
    Aber jetzt hatten solche Fragen keine Bedeutung mehr. Man würde die Probleme meistern - Dao-Lin-H'ay war sich dessen sicher. Wer LAO-SINH einmal gespürt hatte, der wußte, daß nur dort die Zukunft der Kartanin liegen konnte. Kein Opfer war groß genug, um das leuchtende Ziel vergessen zu machen.
    In jedem Jahr, fuhr die STIMME fort, werden drei bis vier weitere Fernraumschiffe folgen. Sie alle werden große Mengen Paratau nach LAO-SINH bringen. Du wirst dafür sorgen, daß die Tränen N'jalas an geheimen Orten gelagert, bewacht und beschützt werden. Dies ist deine wichtigste Aufgabe. Keine einzige Träne N'jalas darf verloren gehen oder ohne absolut zwingenden Grund verbraucht werden. Der Paratau muß aufbewahrt werden, bis alle Kartanin nach LAO-SINH kommen werden.
    „Ich habe verstanden", sagte Dao-Lin-H'ay.
    Sie wartete auf weitere Anweisungen, aber die STIMME schwieg. Dafür meldete die Automatik einen Besucher.
    Es war Ga-Liu-M'igay. Er blieb an der offenen Tür stehen und vermied es, die Kartanin anzusehen.
    „Die Endmontage beginnt", erklärte er sachlich. „Ich soll dich hinaufbringen."
    „Wozu?"
    „Du sollst es dir ansehen - jedenfalls nehme ich das an."
    Dao-Lin dachte an die vielen Vorbereitungen, die noch zu treffen waren.
    „Dank", murmelte sie. „Aber ich weiß, wie das Schiff aussehen wird. Ich habe seit Wochen nichts anderes mehr vor Augen."
    Ga-Liu warf einen Blick auf die Grafik, die fast die gesamte Wand bedeckte.
    „Es wird trotzdem ein ganz anderer Eindruck sein, wenn du es dort draußen siehst", behauptete er. „Du kannst natürlich ablehnen."
    Dao-Lin starrte auf den Bildschirm mit den endlosen Zahlenkolonnen, und sie fühlte sich wie zerschlagen. Bei aller Begeisterung für das große Ziel - das hier war nicht unbedingt die Art von Arbeit, dir ihr lag. Aber sie war zu müde, um eine Besichtigungstour zu unternehmen.
    „Es wird dein Schiff sein", gab der Kartane zu bedenken. „Du solltest bei seiner Geburt anwesend sein. Außerdem mußt du ihm einen Namen geben."
    Dao-Lin war belustigt, weil Ga-Liu die Endmontage eines Fernraumschiffes als „Geburt" bezeichnete, aber gleichzeitig mußte sie ihm recht geben. Sie streckte sich bis in die Krallenspitzen hinauf und spürte, wie sich die verkrampften Muskeln lockerten.
    „Also gut", murmelte sie. „Ich werde es mir ansehen."
     
    *
     
    Als die Planetenfähre die dichte, giftige Atmosphäre des Planeten Vaalusa verließ, erschrak Dao-Lin-H'ay angesichts der regen Aktivitäten, die die Kartanin hier draußen in einer Umlaufbahn entfalteten. Hunderte von Planetenfähren schwirrten umher. Aus dem Funkgerät drangen unzählige Stimmen, die sich

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