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1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh

Titel: 1313 - Die Kolonisten von Lao-Sinh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Denn Vaalusa war für sie gleichzeitig der Ort der Unterrichtung.
     
    2.
     
    Der Alarm war verklungen. Die unverschämten Terraner hatten offenbar eingesehen, daß sie gegen die Macht der Esper nichts ausrichten konnten, und so waren sie davongezogen. Sie schienen sich allerdings nicht sehr deutlich der Tatsache bewußt zu sein, daß sie eine Niederlage erlitten hatten, was möglicherweise damit zusammenhing, daß sie ihre Waffen eingesetzt hatten und sich nun einbildeten, dies jederzeit wieder tun zu können.
    Abgesehen davon hatten sie auch tatsächlich einiges erreicht: Sie hatten den in Fornax erbeuteten Paratau-Fänger zerstört - und sie hatten mit großer Wahrscheinlichkeit Einblick in die geheimen Werftanlagen gewonnen.
    „Sie werden niemals Ruhe geben", sagte Dao-Lin-H'ay wütend, denn sie betrachtete den Fänger als ihre persönliche Beute, und es schmerzte sie, daß dieses wertvolle Stück nicht mehr existierte. „Sie werden zurückkommen und andere Schiffe mitbringen."
    Die Macht der Esper wird sie in die Flucht schlagen, erklärte die Stimme von Ardustaar begütigend.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher", meinte die Kartanin. „Ich habe sie ein wenig kennen gelernt. In technischer Hinsicht sind sie uns überlegen."
    Aber sie sind keine Esper.
    „Nein - nicht so wie wir Kartanin. Aber es gibt welche unter ihnen, die Parapsychische Kräfte entfalten können. Ihre Kräfte sind erstaunlich - und das war, bevor sie die Tränen N'jalas kennen lernten. Sie wissen, was es mit dem Paratau auf sich hat, und wenn es nach ihnen ginge, würden sie sämtliche Tränen abernten und keine einzige für uns Kartanin übriglassen. Wir dürfen sie nicht unterschätzen!"
    „Das werden wir auch nicht tun", sagte ein Roboter, der plötzlich neben Dao-Lin-H'ay auftauchte.
    „Dann zerstört dieses Schiff, bevor es die Position von Vaalusa an die anderen Terra-Schiffe weitergeben kann!" fordert die Kartanin.
    „Das ist nicht nötig", behauptete der Roboter ruhig und emotionslos.
    „Warum nicht?" fragte Dao-Lin hartnäckig.
    „Weil es eine Verhandlung zwischen den Hohen Frauen der Kartanin und den Vertretern der Kosmischen Hanse gibt. Dieser Terraner - Adams, du kennst ihn bereits - ist darauf aus, Frieden mit den Kartanin zu schließen. Er ist zu Zugeständnissen bereit."
    „Das glaube ich gern", murmelte Dao-Lin.
    Sie erinnerte sich noch recht gut an diesen Terraner, der ihr Gefangener gewesen war und sich - fast - zu einem Freund gemausert hatte. Gerade darum nahm sie es ihm übel, daß er sie hatte bespitzeln lassen - wie anders war es zu erklären, daß die Terraner plötzlich ausgerechnet hier, auf Vaalusa, aufgetaucht waren?
    „Die Hohen Frauen werden ihm ein Geschäft anbieten", fuhr der Roboter fort. „Und er wird darauf eingehen. Er wird Paratau bekommen. Das wird ihn besänftigen. Wir werden versprechen, daß die Kartanin künftig das Gebiet der Terraner und aller mit ihnen verbündeten Völker nicht anfliegen werden, und wir werden dafür fordern, daß sie sich dafür aus unserer Galaxis fernzuhalten haben."
    „Das wird sie nicht hindern", meinte Dao-Lin skeptisch. „Abgesehen davon wird die WAGEIO sofort weitermelden, was man hier auf Vaalusa entdeckt hat."
    „Die Hohen Frauen werden es noch weit früher wissen. Gedanken reisen schneller als Funkwellen. Der Pakt wird geschlossen sein, bevor Adams von Vaalusa Kenntnis erhält."
    „Und du glaubst, daß ihn das aufhalten wird?" Dao-Lin-H'ay war erbost - sie vergaß vorübergehend, daß sie nur einen Roboter vor sich hatte. „Er wird ..."
    Sorge dich nicht! sagte die Stimme von Ardustaar. Das ist alles nicht so wichtig wie du glaubst.
    „Was könnte wichtiger sein?" fragte Dao-Lin-H'ay ernüchtert und fast ein wenig kleinlaut.
    LAO-SINH! erklärte die Stimme ruhig.
     
    *
     
    Dao-Lin-H'ay hatte dieses Wort schon früher gehört - vorzugsweise in ihrer Kindheit.
    Alte Kartanin erzählten den Kindern gerne von einem geheimnisvollen Ort, von dem niemand wußte, wo er wohl liegen mochte, und die meisten Geschichten hatten denn auch eigentlich nur die Suche nach diesem Ort zum Inhalt. Über LAO-SINH selbst wurde in diesen Geschichten so gut wie nichts berichtet, aber gerade das reizte die Phantasie der Kartanin.
    Dao-Lin hatte diese Geschichten schon fast völlig vergessen, aber jetzt kehrten plötzlich alle damit verbundenen Erinnerungen zurück. Sie erschrak darüber. Sie hielt sich selbst für eine vernünftige, logisch denkende Kartanin,

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