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1314 - Im Bann der schönen Nymphe

1314 - Im Bann der schönen Nymphe

Titel: 1314 - Im Bann der schönen Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in der Lage, Schritt zu halten.
    Es musste sein, denn es gab noch eine weitere Feindin. Jamilla konnte nicht glauben, dass ihr Leibwächter nicht mehr lebte. Sie musste ihn geliebt haben, denn wir waren nicht mehr interessant.
    Sie rannte zu ihm und warf sich neben ihm zu Boden. Ob sie ihn streichelte, war mir egal. Den Kopf jedenfalls drehte ich nicht und hoffte nur, dass die Zeit noch nicht um war.
    Zusammen sprangen wir hinauf und hinein!
    Die Masse war nicht so fest, wie ich gedacht hatte. Unsere Füße hatten sie kaum berührt, da spürte ich bereits die Nachgiebigkeit.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, in einem langsam fahrenden Aufzug zu stehen, der seinem Ziel entgegenglitt.
    Jenny klammerte sich an mir fest. Sie sprach etwas, das ich nicht verstand. Aber sie hatte Angst, denn sie zitterte.
    »Es geht alles glatt, Mädchen, du wirst wieder zu Amelie kommen. Das verspreche ich.«
    Ob ich das Versprechen halten konnte, war noch nicht sicher. Ich blickte in die Höhe und sah noch das Ende.
    Aber auch die Gestalt!
    Jamilla gab nicht auf. Sie wollte uns verfolgen und ihren Plan umsetzen. Ihr Gesicht hatte sich verzerrt, und tatsächlich schaffte sie es noch, in die Masse einzutauchen.
    Aber wir hatten einen Vorsprung, den sie nicht mehr aufholen konnte. Als plötzlich das Wasser über unseren Köpfen zusammenschlug, wussten wir, dass wir es geschafft hatten.
    Danach ging alles sehr schnell. Uns erwischte ein Auftrieb, der uns hoch steigen ließ. Zudem half ich noch mit meinen Füßen nach.
    Über mir war es heller, ich sah auch keine Skelette mehr, die uns in den Weg schwammen, sondern durchbrach Sekunden später mit dem Kopf die Oberfläche des Teichs.
    Frei!
    Endlich!
    Auch Jenny schnappte nach Luft. Sie keuchte dabei, und ich stemmte sie hoch, damit Suko sie fassen und aufs Trockene ziehen konnte. Ich kletterte ihr nach – und versteifte für eine Sekunde. Um die Waden herum und von dort aus abwärts zog sich etwas zusammen.
    Die Zeit war um.
    Der Dimensionstunnel wurde geschlossen.
    Schaffte ich es noch?
    Ich dachte nicht darüber nach, strampelte und zog zugleich die Beine hoch.
    Suko hatte Jenny zu Boden gelegt. Jetzt spürte ich seine Hände in meinen Achselhöhlen. Ein letzter Zug, ein heftiger Ruck, und ich war frei. Auf allen vieren kroch ich vom Ufer weg.
    »Das war im letzten Augenblick, John…«
    Liegend und keuchend gab ich die Antwort. »Kann man wohl sagen…«
    ***
    Es war wieder alles okay. Jenny Mason lebte. Sie war zwar nass und auch erschöpft, zitterte ebenfalls, aber sie machte auf uns trotzdem einen glücklichen Eindruck. Zudem saß sie bei Amelie. Beide hockten auf einem breiten Stein und wärmten sich gegenseitig.
    Suko stand am Teich und schaute hinein.
    »Komm mal her, John.«
    In meinen nassen Klamotten lief ich zu ihm. Er deutete auf die Oberfläche. »Siehst du was?«
    Im ersten Moment entdeckte ich nichts. »Sieht alles normal aus – oder?«
    »Schau mal genau hin und etwas weiter nach links.«
    Da sah ich es auch.
    Oder sie, denn ich kannte das Gesicht einer gewissen Jamilla inzwischen. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Das Tor hatte sich geschlossen. Unter dem Wasser existierte nur noch der normale Untergrund, und in ihm und auch im Zeitkanal steckte sie tief fest.
    »Willst du sie holen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie ist es nicht wert.«
    »Und wer war sie?«
    »Eine Nymphe«, erklärte ich. »Aber das wird sie nicht mehr lange sein, denke ich. Denn auch Nymphen verwesen, und so wird es bald wieder ein Skelett mehr in diesem Teich geben.«
    Suko hob die Schultern. »So ist das Leben.«
    Wir standen allein vor dem Gewässer. Amelie Weber und Jenny Mason gingen quer über den Rasen auf die breite Treppe an der Rückseite zu. Amelie hielt das Mädchen umarmt.
    »Da werden beide froh sein«, sagte Suko.
    Ich wollte auch etwas sagen, aber die Melodie aus meinem Handy hinderte mich daran. Das Ding funktionierte tatsächlich noch, obwohl es nass geworden war.
    »Sinclair«, meldete ich mich.
    Es war ein Kollege, der mich anrief. Und was der mir sagte, ließ mich blass werden…
    ENDE

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