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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rotieren, den furchterregenden Schädel vorschnellen, so daß einige der Zuschauer unwillkürlich zurückzuckten. Und dann verfiel er in so rasende Bewegung, daß er für eine ganze Weile nur als verschwommener Schemen zu sehen war, der mal da und dort sofort wieder am entgegengesetzten Ort auftauchte.
    Und dann war die Darbietung beendet. Die Zuschauer zollten ihm frenetisch Anerkennung, doch sie waren auch etwas ratlos.
    Als sich der Pterus erschöpft auf den Boden legte und sich die Zuschauer zerstreuten, ging Veth zu ihm und fragte ihn nach seinem Namen und danach, woher er das geheime Wissen über die Entwicklungsgeschichte seines Volkes habe.
    „Ich heiße Jon Var Ughlad", antwortete der Pterus. „Ich habe kein geheimes Wissen.
    Was ihr soeben gesehen habt, das ist die pantomimische Wiedergabe eines Traumes, den ich mal vor langer Zeit hatte."
    Veth sah unter der Ausrüstung des Pterus, die er hinter sich abgelegt hatte, einen Brustpanzer mit einer Ishare und sagte: „Wir sehen uns im Orphischen Labyrinth."
    Als er zu Sri zurückkehrte, erklärte sie ihm: „Er ist nicht wirklich ein Gestaltwandler, sondern hat mit Hypnose und mit Laserunterstützung gearbeitet. Und er begreift selbst nicht richtig, was er durch seine Pantomime ausdrückte."
    Veth hatte ihr gar nicht richtig zugehört, denn der Wegweiser zeigte durch eine immer raschere Impulsfolge an, daß sie ihrem Ziel nahe waren.
    „Da ist Alaska!"
     
    *
     
    Er saß wie ein Häufchen Elend unter einem holografischen Torbogen, die Beine überkreuzt, die Arme kraftlos hängen lassend, das schmale, sonst so ausdrucksstarke Gesicht leer - eine Ruine der Melancholie. Die Passanten gingen achtlos an ihm vorbei. Er zeigte auch keine Regung, als Sri und Veth in sein Blickfeld kamen. Auch Veth, so schien es, wäre an dem menschlichen Wrack vorbeigegangen, hätte Sri ihn nicht am Arm zurückgehalten.
    „Was willst du darstellen, Alter?" fragte Sri den Kauernden.
    „Ich sitze einfach meine Zeit ab", sagte Alaska schwermütig. „Ich warte, bis der Ruf zur Kalydonischen Jagd an mich ergeht."
    „Du bist doch der, der etwas über ESTARTU, Etustar - und darüber hinaus erzählen wollte", sagte Veth und ließ sich neben Alaska mit ebenfalls überkreuzten Beinen nieder; Sri kniete sich zwischen sie.
    „Das ist kein Thema", sagte Alaska. „Auf Llango Moja gibt es niemand, der etwas über Superintelligenzen hören will. ESTARTU über alles! Dabei lebt ESTARTU hier längst nicht mehr."
    „Kein Wunder, daß dir keiner zuhört, wenn du solche ketzerischen Sprüche von dir gibst", sagte Sri. „Hast du keine erbaulicheren Themen?"
    Ohne seinen apathischen Gesichtsausdruck zu ändern, sagte Alaska in Interkosmo: „Okay, wir können uns ungestört unterhalten. Johnny, die Filzlaus, sorgt mit seiner Gerätschaft dafür, daß wir nicht abgehört werden können."
    Veth hatte bei Sri Interkosmo gelernt und beherrschte es soweit, daß er das Gespräch mitverfolgen konnte.
    „Der Pterus ist dein Verbündeter?" fragte er.
    „Er weiß es nur nicht." Alaska gestattete sich ein feines Lächeln. „Zuerst waren mir seine Nachstellungen lästig, aber dann habe ich aus der Not eine Tugend gemacht. Was er weiß, hat er von mir, freilich ohne die Zusammenhänge richtig zu begreifen. Ich habe die Pantomime mit ihm einstudiert. Ist sie nicht toll? Er könnte damit in allen zwölf Galaxien Furore machen."
    „Er könnte damit auch Politik machen", sagte Sri.
    Alaska nickte beipflichtend.
    „Johnny ist schon in Ordnung. Vielleicht geht er nach der Jagd mit mir ... Genug davon.
    Machen wir es kurz, damit man uns nicht zu lange miteinander sieht. Ich muß mir danach zur Tarnung noch ein paar Zuhörer angeln."
    „Perry Rhodan ist einsatzbereit", erklärte Sri und erzählte, daß der Kommandant der LOVELY &BLUE ihnen kurz vor ihrem Weggehen von einem Treffen mit Irmina Kotschistowa berichtete, bei dem sie von Rhodans „Tauchversuch" erzählte. „Allerdings hat Irmina Zweifel, ob der Prototyp des Labyrinth-Tauchers einwandfrei funktioniert."
    „Er funktioniert", bestätigte Alaska. „Ich habe es hautnah miterlebt, wie ein Gorim eingefangen wurde und bald darauf wieder aus dem Orphischen Labyrinth ausbrach. Ihr könnt euch vorstellen, welchen Aufruhr das verursacht hat. So etwas ist seit Bestehen der Labyrinthe noch nie passiert. Ein für ganz Trovenoor einmaliges Ereignis! Jetzt bin ich zuversichtlich, daß wir mit unserer Rettungsaktion Erfolg haben werden. Noch sechs Perioden bis

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