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1317 - Horror-Puppen

1317 - Horror-Puppen

Titel: 1317 - Horror-Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich auf der Hut.
    Die Puppen kamen.
    Aber auch Iris kam.
    Und sie war schnell. Sie schien ihren Puppen voranzufliegen. In ihren Augen stand der Wille, mich zu töten. Diesen Hass hatte ich schon öfter in den Augen meiner Feinde gesehen, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlten und alles auf eine Karte setzten.
    »Wenn du sie umbringen willst, musst du auch mich töten, Sinclair. Hast du gehört?«
    »Ja, habe ich!«
    »Dann mach es!«
    Sie war unbewaffnet. Sie hatte mich in eine verdammte Zwickmühle gebracht. Verdammt noch mal, ich konnte nicht auf eine Frau schießen, die mich nicht mit einer Waffe bedrohte. Das war keine Notwehr und keine Lebensgefahr.
    Sie fiel mich an.
    Das heißt, sie wollte es. Sie war auch schneller als die Puppen, aber ich wich ihr aus, indem ich zurücksprang und plötzlich das Holz der Tür hinter meinem Rücken spürte.
    »Nein, so nicht, Sinclair, nicht so…«
    Wieder warf sie sich auf mich zu. Ich konnte nicht weiter zurück, aber ich musste sie mir vom Hals halten. Einen Schlag mit der Faust zögerte ich hinaus. Das brachte ich irgendwie nicht übers Herz, und deshalb schlug ich mit der flachen Hand zu und traf dabei ihre linke Wange.
    Der Schlag war mittelhart geführt worden. Ich dachte noch immer daran, sie zur Vernunft bringen zu können. Äußerlich sah es so aus, denn der Treffer hielt sie davon ab, weiterzugehen. Sie wurde nach rechts geschleudert und sackte dabei ein.
    Wütend kreischte sie auf. Den Oberkörper beugte sie noch weiter nach unten. Sie drehte sich von mir weg, und ich ging ihr nicht nach, weil mich etwas davon abhielt.
    Es waren nicht mal die Puppen, die auch auf mich zumarschierten. Nein, das war dieses innere Gefühl. Diese Warnung, vorsichtig zu sein.
    Das war auch gut so.
    Keine zwei Sekunden später flog sie mit einer Gegenbewegung wieder in die Höhe. Aus ihrem Gewand und sicherlich in einer Tasche verborgen, hatte sie eine Waffe hervorgeholt.
    Eine lange Nadel. Stabil. Man hätte sie auch zum Stricken nehmen können. An der Spitze der Nadel klebte etwas Braunes.
    Das musste das Gift sein.
    Ich sah die verdammte Nadel, doch es war nicht mehr als eine Momentaufnahme.
    Wie von einem Startblock aus Beton abgefedert flog Iris auf mich zu. Und natürlich auch die Nadel. Sie zielte auf meinen Kopf, denn irgendwo dort wollte sie mich treffen.
    Nach hinten konnte ich nicht mehr weg. Nur noch zur Seite.
    Auch darauf verzichtete ich.
    Genau im richtigen Augenblick machte ich mich klein. Iris Freeman sah plötzlich keinen Kopf mehr, dafür nur einen gekrümmten Rücken und darüber huschte die Nadel hinweg.
    Ich war nicht stehen geblieben. Diesmal rammte ich meinen Körper nach vorn und erwischte die Frau in Magenhöhe.
    Ich hörte sie röcheln, und das Geräusch war noch nicht verklungen, als ich sie bereits umwarf.
    Ihr helles Gewand flatterte, als sie zu Boden fiel. Dort glitt sie weiter und rutschte genau in ihre Puppen hinein, deren Reihe sie auseinanderriss.
    Plötzlich herrschte dort ein gewaltiges Durcheinander. Da gab es keine klaren Befehle mehr. Jeder schlug um sich, weil er die Übersicht verloren hatte.
    Iris Freeman machte dabei keine Ausnahme. Auch sie wusste nicht mehr, was sie tat. Sie drehte sich, ich sah ihr Gesicht wie eine graue Maske, und als sie plötzlich zusammenzuckte, war das Gesicht nicht mehr zu sehen, weil sie auf dem Bauch lag.
    Dafür sah ich etwas anderes, und das sorgte bei mir für eine Gänsehaut.
    Aus ihrem Hals ragte etwas hervor.
    Es war eine Metallspitze, die jedoch ihre braune Farbe verloren hatte und so aussah wie die übrige Nadel. Gewollt hatte ich es nicht. Ich hätte sie liebend gern vor Gericht gesehen und sie zuvor noch verhört, um mehr über gewisse Hintergründe zu erfahren.
    Es war plötzlich so still geworden, denn auch die Puppen gaben keine Geräusche mehr ab. Bevor ich Iris Freeman auf den Rücken drehte, schaute ich mir die Spielzeuge an.
    Keine Puppe stand noch auf den Beinen. Keine bewegte sich mehr. Sie alle lagen auf dem Boden. Manche bäuchlings, andere wieder auf dem Rücken. So viel ich sah, steckte auch kein Leben mehr in ihnen.
    Ich drehte Iris auf den Rücken.
    Die verdammte Nadel steckte tief in ihrer Kehle. Sie hatte sie voll durchstochen. Vor kurzem noch hatte ich den Hass in ihren Augen gesehen. Jetzt waren sie glanzlos geworden. So wie es bei einem toten Menschen eben der Fall ist…
    ***
    Der Reihe nach zog ich die Nadeln aus dem Körper des Maklers.
    Ich sprach mit ihm und erklärte, dass

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