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132 - Entführt!

132 - Entführt!

Titel: 132 - Entführt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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tarnten sie zusätzlich.
    »Wennich die scheiß Winzlinge nomal unner die Augen krieg, hau ich ihn den Schädel ein«, hörte Aruula.
    »Wieso warste auch so dumm, se nicht gleich aufzuschlitzen?«
    »Ich? Jetzt bin ich also Schuld, oda was?! Ey, Scheiße, Mann…!«
    »Irgendeiner muss Schuld sein, oda? Un ich war’s bestimmt nich!«
    »Schnauze halten!«, raunzte der dritte Hillbiis. »Was könn die Halben schon ausrichten?«
    Honeybutt sah Aruula vielsagend an. Sollen sie sich ruhig streiten, uns kann das nur Recht sein.
    Als die vier Kerle an ihnen vorbei waren, erhob sich Aruula vorsichtig. Sie waren nicht entdeckt worden. Wudan sei Dank!
    »Still!«, rief in diesem Augenblick der blonde Hillbii, und Aruula erstarrte.
    »Wasis?«
    »Still, verdammich!« Er drehte sich um und starrte fast genau in die Richtung, in der Aruula und Honeybutt sich verbargen. Dann glitt seine Hand in die weite Tasche seiner Hose. Die Steinschleuder kam zum Vorschein.
    »Er hat uns gesehen«, raunte Honeybutt. Aruula sah, wie die Muskeln ihrer Beine sich anspannten.
    »Dann würde er nicht zögern«, widersprach sie ebenso leise.
    »Er kann uns nicht sehen. Er vermutet nur etwas.« Aruula ging langsam wieder in die Knie.
    »Das war ‘n blödes Tier«, meinte einer der anderen Hillbiis zu dem weiterhin wachsamen Blonden.
    »So? Siehste hier vielleicht Tiere, hä?«
    »Eben nich!«
    »Dann red kein Unsinn! Hier gibt es keine größeren Tiere, das weißt du genau.«
    »Is mir egal, wasde machst. Ich geh jetzt rein. Die Schnallen warten auf uns, schon vergessen?«
    »Ich vergess nie was«, meinte der Blonde und fasste sich in den Schritt. »Hat mich verdammt hart erwischt, das Weibchen. Hat noch was gut bei mir.«
    »Un ich besorgs der Braunen«, verkündete ein anderer. »Hat mir ‘n Kopf volle Kanne unters Kinn gedonnert. Hab Blut gespuckt wegen der Braunen. Hab sogar gedacht, ich muss ‘n Zahn rausspucken.«
    Aruula sah Honeybutt zufrieden grinsen.
    Doch der Blonde ließ sich nicht gänzlich überzeugen. »Geht schoma vor, ich guck erst nach. Da is was! Und wehe, ihr fangt ohne mich an!«
    »Dann könn wir auch gleich mitgehn.« Die anderen murrten zustimmend.
    Geschlossen näherten sich die Vier erneut.
    Aruula drehte den Kopf. Ihr Herz schlug heftiger. »Wir rennen. Da drüben liegt mein Schwert.« Sie deutete in Richtung der Ruine, deren Mauern nur einen halben Speerwurf entfernt in den grauen Himmel ragten.
    Honeybutt nickte.
    »Jetzt!«
    Sie sprangen auf und hetzten los.
    ***
    Eng stehende Zweige peitschten auf ihren Körper ein, und unter ihren Füßen zerbrachen knackend Zweige. Honeybutt bemerkte mit Schrecken, dass sie langsamer voran kamen als ihre Verfolger. Die Muskelmänner verfügten über größere Körperkräfte und preschten ohne auszuweichen durch Gebüsch und Schneewehen. Wie EWATs wälzten sie unaufhaltsam vorwärts.
    Die beiden Frauen gingen ebenfalls nicht zimperlich vor, doch hin und wieder mussten sie dickeren Ästen der hohen Verwehungen ausweichen. Einmal verfing sich Honeybutts Fuß in einer Luftwurzel; sie strauchelte und verlor dadurch einige wertvolle Sekunden.
    Hinter ihnen schlossen die Verfolger immer mehr auf. Sie hielten es nicht einmal für nötig, Atem zu sparen, und redeten unermüdlich.
    »Wie sin die Schnallen bloß rausgekomm?«, fragte einer von ihnen keuchend und eher enttäuscht als wirklich verärgert.
    »Die Halben waren’s, wetten?«, wurde ihm geantwortet.
    »Scheiß Halbe!«
    Endlich war das dichte Gestrüpp zu Ende. Eine unebene Wiese schloss sich an, und dahinter konnten sie die Ruine des ehemaligen Lustschlösschens sehen.
    »Die wolln zur Burg«, outete sich einer der Muskelmänner, die gleichfalls den Rand des Geästes erreichten, als architektonische Niete.
    »Los! Hinnerher!«
    Die Frauen erreichten die verwinkelten Mauerreste. Aruula stoppte ihren hastigen Lauf unvermittelt und langte in einen Spalt zwischen zwei Steinquadern. Als sie die Hand wieder zurückzog, hielt sie ihr Schwert darin. »Besser«, sagte sie knapp. »Viel besser! Dann wollen wir ihnen die Suppe mal kräftig versalzen.« Den Spruch hatte sie von Maddrax gehört.
    Er traf wohl genau auf das zu, was sie vorhatten.
    In dieser Sekunde zischte ein Stein dicht an Honeybutts Kopf vorbei und prallte gegen die Mauer. Steinsplitter flogen nach allen Seiten. »Gehen wir in Deckung«, meinte die junge Rebellin.
    Die Mauerreste waren zum Teil von dürrem Gestrüpp überwuchert und verteilten sich, soweit sie es

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