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1320 - Tostan der Spieler

Titel: 1320 - Tostan der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausreichende Grundlagen für eine Hochrechnung erbracht.
    Seine Aufmerksamkeit hatte unter anderem den Wandungsstärken, der Festigkeit aufgefundener Statikverstrebungen und der exakten Vermessung örtlicher Verkehrswege gegolten.
    Die Mächtigkeitsauslegung zentraler Knotenpunkte, die Untergliederung eindeutig erkannter Hauptdecks in Zwischenträgereinheiten und deren statische Verbundanordnungen wiesen in der abschließenden Hochrechnung auf einen Raumflugkörper von wahrhaft riesigen Abmessungen hin. „Mit Sicherheit größer als unsere BASIS", hatte Tostan gegenüber Posy behauptet. „Allein die im Mamositu-Sektor verbauten Materialmassen, die aufwendige Auslegung der autarken Hochstrom - versorgung und der Lebenserhaltungssysteme lassen den Schluß auf ein Raumschiff von normaler Größenordnung keinesfalls zu. Wir befmden uns in einem Giganten."
    Slush-Tosch hüllte seinen zylindrischen Körper in bunte, wallende Kleidungsstücke. Diesmal bedeckte er sogar den vertikal aufragenden Oberkörper. Er schämte sich etwas seiner besonders borkigen, tiefgrauen Rindenhaut.
    Tostan beobachtete den Bewegungsablauf der vier Beine. Sie waren unbedeckt und endeten in von dünnen Knochengerüsten stabilisierten Hautlappen, denen man die enge Verwandtschaft zu Schwimmflossen ansehen konnte. Die Mamositu waren in ihrer Evolution direkt aus Fischwesen hervorgegangen.
    Das schienen auch die unbekannten Konstrukteure dieses Raumschiffs gewußt, vor allem aber beachtet zu haben. In den drei Wohnhallen der Mamositu gab es reichlich Süßwasser. Ihrem Schwimmbedürfnis war Rechnung getragen worden. Die künstliche Vegetation wirkte subtropisch. Eingelagerte Hügelgruppen aus echtem Gestein und Erdreich vermittelten den Eindruck, als befande man sich auf einem Planeten. Die Kunstsonnen in den hohen Hallen verstärkten den Effekt.
    Posys Analyse war daher eindeutig gewesen. Er duldete auch keinen Zweifel an der Richtigkeit seiner Auslegungen, die er nach einer sorgsamen Datenermittlung eingegeben hatte. Er nannte das hochwertige Mikrogerät „Tecnoprinter". „Wesen, denen man konstruktionsmäßig einen derart aufwendigen Komfort zubilligt, sind als extrem wichtig für ein Vorhaben von ebenfalls extrem wichtiger Art einzustufen. Die von uns gefundenen, fellbedeckten Wesen lagen platzsparend gestapelt in einem Tiefschlaf. Im Mamositu-Sektor erlaubten sich die Konstrukteure überschwenglichen Luxus. Welche zu bewegenden Massen dadurch unnötigerweise dem Zellenverbund und den Schubtriebwerken zugemutet wurden, weißt du sehr viel besser als ich. Die Mamositu sind also bedeutungsvoll, und das Schiff, wenn es eins ist, muß tatsächlich riesig sein. Ich glaube immer noch an eine Raumstation."
    Die Analysen der beiden Galaktiker hatten die Mamositu aufhorchen lassen. Hier bot man ihnen exakte Wahrscheinlichkeitswerte an. Die beiden Asylanten waren keine Schwätzer, sondern Fachleute. Ihre Daten überzeugten.
    Der Terraner wußte nur zu gut, daß man ihn und Posy längst aus dem Dorado hinauskomplimentiert hätte, wenn ihre Leistung unzureichend gewesen wäre. Tostan, der seinen Zeitmeßgeräten immer weniger vertraute, hatte ein neues System vorgestellt. Als Bestimmungseinheit für eine tatsächlich vergangene Zeitspanne hatte er seine Schlafperiode und seinen Wachzustand im physischen Leistungsbereich von fünfzig Prozent seiner potentiellen Auslastung gewählt. Dazu boten sich Posys bekannte Eßgewohnheiten als zusätzlicher Koeffizient an. Der Verdauungsrhythmus war eine weitere Funktionsgröße, die zur Hochrechnung herangezogen wurde.
    Nach dreißig Schlaf-WachseinVerdauungsperioden, von Tostan SWV-Faktor genannt, stand es fest, daß sogar die normalerweise unbestechliche Uranzeitmessung falsch war. Das Gerät ging nach. Nach seinen Ergebnissen hätte sein Schlaf nur eine knappe halbe Stunde dauern dürfen. Er ruhte jedoch durchschnittlich sieben bis acht Stunden Standardzeit.
    Es war keine Frage mehr, daß man mit Sicherheit nicht im zu Ende gehenden Jahr 430 NGZ weilte. Eine Zeitdilatation wurde daher als gegebene Größe vorausgesetzt. Hoffnung bot jetzt Posys letzte Analyse. Demnach liefen die Uhren immer schneller. „Wir fliegen ein Anpassungsmanöver an die Normalität", hatte der Terraner dazu behauptet. „Inwiefern das geschieht, kann ich noch nicht ermitteln. Jedenfalls tut sich etwas in positiver Richtung. Das bedeutet, daß demnächst unsere höherwertigen Geräte wieder funktionsklar werden dürften. Ich rechne mit

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