1326 - Kampf um die Vampirwelt
Reichweite weggeschoben.
Etwas schlug in meinen Nacken und krallte sich dort fest. Zuerst dachte ich an eine Klammer, doch sehr bald spürte ich die Klaue, die nur aus Knochen bestand.
Es war klar, wer mich da festhielt!
Mit einem Ruck zerrte mich der Schwarze Tod hoch. Er stellte mich wie eine Puppe auf die Beine. Ich merkte selbst, dass ich schwankte, der Schlag gegen den Kopf machte mir noch zu schaffen, doch ich wollte auf keinen Fall schwach werden.
Ich musste mich auf den Beinen halten, um nicht zu einer sicheren Beute für den Schwarzen Tod zu werden. Er ließ mich plötzlich los. Freuen konnte ich mich darüber nicht, denn ich erhielt einen Stoß, der mich zurücktrieb. Dass ich mich dabei noch auf den Beinen hielt, glich schon einem kleinen Wunder.
Die Arme wie Flügel ausgebreitet, fand ich das Gleichgewicht wieder. Aber es war schon pervers, wenn ich meinen Zustand betrachtete und ihn mit dem des Schwarzen Tods verglich.
Er überragte mich in seiner verdammten Siegerpose. Er war der Herrscher, der Gewinner. Er befand sich im Besitz der verdammten Sense, die mich zerteilen konnte.
Es konnte an meiner Verfassung liegen, aber er kam mir in diesem Augenblick noch größer vor. Höllenglut in den Augen. Das schreckliche Knochengesicht, von dem alle Bösartigkeit abstrahlte, die man sich nur vorstellen konnte.
Die Sense pendelte…
Erst nur mit kurzen Schwingungen, aber das änderte sich, denn der Schwarze Tod holte weiter aus, aber behielt alles im Griff, denn die Sense traf mich noch nicht.
Sie huschte vor mir hoch, und nach jeder Bewegung drückte sie sich näher an mich heran.
Ich wich zurück. Es war nur ein zitternder Schritt. Zu mehr war ich nicht in der Lage.
Plötzlich drehte er sich nach rechts. Ich wusste, was das zu bedeuten hatte.
Er würde ausholen und mich von der Seite her vom Erdboden wegpflücken. Das Kreuz! Noch ein Versuch? Ich hatte es noch vor meiner Brust hängen, wollte die Formel schreien, aber es passierte etwas anderes.
Von zwei Seiten jagten seine Feinde heran.
Justine Cavallo hetzte über den Boden. Sie war verdammt schnell, viel schneller als ich, und sie stieß sich dabei genau im richtigen Moment ab.
Sie sprang in die Höhe. Einen Moment später hing sie wie eine Turnerin am rechten Knochenarm des Schwarzen Tods und riss ihn nach unten.
»Hol das Schwert, Sinclair!«
Ich rannte und sah zugleich, was noch passierte. Mallmann hatte sich noch nicht wieder zurückverwandelt. Er griff als Fledermaus an und umkrallte plötzlich den Schädel des Schwarzen Tods, sodass von diesem nichts mehr zu sehen war.
Ich wusste, dass es die letzte Chance war, um diesen Kampf zu gewinnen…
***
Mein Kopf war zwar nicht klar, doch der Wille hatte sich in eine Peitsche verwandelt, die mich vorantrieb. Ich dachte an nichts anderes mehr als nur daran, an die Waffe zu gelangen. Sie lag auf dem Boden. Der goldene Einschluss in der Mitte glänzte mir wie ein Strahl der Hoffnung entgegen, und als ich meine Hände um den Griff gekrallt hatte, schnellte ich wieder in die Höhe. Ich schlug dabei eine Drehung nach rechts. Das Schwert nur nicht loslassen.
Für einen Moment musste ich mir Zeit lassen, um einen Überblick zu bekommen.
Wäre der Schwarze Tod aus Fleisch und Blut gewesen, hätte Mallmann längst einen Biss angesetzt. So hätte er sich seine Zähne brechen können, denn die Knochen waren hart.
Aber er befand sich noch immer am Kopf dieses Monsters. Mit seinen Schwingen hielt er ihm die Augen zu. Er wollte ihn blind machen, und Mallmanns Gesicht hatte sich zu einem breiten Grinsen verzogen. Das D auf seiner Stirn leuchtete noch intensiver als sonst. Er stand mir zur Seite, ebenso wie die Cavallo.
Nie hätte ich dies für möglich gehalten. Es konnte sich auch wieder drehen, doch jetzt war ich froh darüber, dass es so gekommen war.
Die Blonde hielt noch immer den Arm des Dämons fest. Sie hatte sich mit ihrem gesamten Gewicht darangehängt und zog ihn nach unten, damit er seine Waffe nicht einsetzen konnte.
Mir war klar, dass sie sich nicht lange würde halten können. Aber die Zeit reichte vielleicht für einen gezielten Angriff von meiner Seite aus.
Ich besaß das Schwert. Ich ging auf den Schwarzen Tod zu. Es war kein normales Gehen. Zu stark kämpfte ich noch gegen die Nachwirkungen des Treffers.
Und dann wehrte sich der Schwarze Tod!
Plötzlich fegte sein rechter Arm hoch. Dabei war es egal, ob Justine noch an ihm hing oder nicht. Er hatte sich sammeln können und
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