1327 - Das Geheimnis der Wissenden
Verbindung Zwischen ihr und den Wissenden.
Flammen. Sie loderten hell auf, und Poerl Alcoun könnte die Hitze deutlich spüren. Aber über die Flammen hinweg könnte sie die Wissenden sehen, klarer als je zuvor. Es war; ab sei sie bei ihnen im Schiff: Sie erkannte, Woran das lag.
Die Wissenden hätten den Punkt erreicht, an dem sie sich ganz und gar auf ihr Vorhaben konzentrieren mußten. Sie hatten es für die letzten Augenblicke aufgegeben, sich abzuschirmen.
Das war die Chance, auf die Poerl gehofft hätte. Sie riß sich los, löste ihre Gedanken von denen dort drüben im Kreis und spürte, wie die Hitze verschwand. Aus dem Lautsprecher drangen Stimmen. Die Gleiter befanden sich auf der Flucht, und sie waren schnell.
Poerl Überlegte, Wie viel Paratau den Wissenden zur Verfügung stand. Würden sie die Siedlung ihrer Vorfahren gleich mitvernichten, die Spur endgültig tilgen? In der Verfassung, in der sie sich jetzt befanden, würde es ihnen nichts ausmachen, auch die Beiboote der Galaktiker samt deren Insassen in die Luft zu jagen.
„Verdammt!"
Das war Nikki Frickels Stimme.
Poerl sah auf den Bildschirm, Ein Lichtpunkt erschien da, wo das Schiff der Kartanin stand. Er vergrößerte sich, explodierte.
Die Wissenden hatten aufgehört zu existieren.
Aber sie hatten nur sich selbst und ihr Schiff vernichtet. Die Galaktiker in den Gleitern, von Poerl Alcoun rechtzeitig gewarnt, waren der Katastrophe entkommen. Selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre - es hätte nur wenige Opfer gegeben. Keines der Beiboote hatte etwas abbekommen, und bei den Schiffen draußen im Weltraum war alles in Ordnung.
Die Wissenden hatten darauf verzichtet, ihre Feinde mit sich mden Tod zu reißen.
Warum?
Sie hatten keinen Grund zur Rücksichtnahme.
Poerl fühlte sich erschöpft und ausgelaugt. Dennoch fand sie keine Ruhe. Sie hatte das Gefühl, daß sie sich beeilen mußte. Sie mußte das Rätsel lösen, und zwar schnell, solange sie noch auf Nyrello waren und die Spur noch heiß war.
Die Wissenden hatten die Galaktiker verschont. Und die Galaktiker waren Zeugen des Untergangs der Wissenden. Das paßte nicht zusammen.
Wie war das gewesen, in den letzten Augenblicken vor dem Ende?
Poerl hatte die Wissenden deutlich gesehen, alle achtzehn. Und die Abschirmung existierte nicht mehr.
Achtzehn Wissende. Achtzehn Greisinnen. Keine einzige junge Kartanin war darunter gewesen.
Poerl richtete sich ruckartig auf, als ihr klar wurde, was das bedeutete.
Dao-Lin-H'ay lebte noch.
Und Dao-Lin-H'ay kannte das Geheimnis der Kartanin.
*
„Bist du sicher?" fragte Nikki Frickel.
Poerl Alcoun nickte.
„Wenn eine der Wissenden falsch war, dann waren es die anderen vielleicht auch", überlegte die Chefin der PIG. „Das sähe diesen Leuten ähnlich. Sie haben uns auf eine falsche Spur gelockt. Darum haben diese angeblichen Wissenden uns auch nicht angegriffen. Sie konnten es gar nicht. Ihre Macht reichte nicht aus, um uns zu vernichten."
Die Tefroderin schwieg. Der Verdacht, den Nikki da aussprach, drängte sich zwar auf, aber Poerl mochte ihn nicht hören. Sie wollte sich nicht vorstellen, daß die Kartanin zu einer solchen Tat fähig waren.
Es fiel ihr schon schwer genug, sich mit dem Gedanken abzufinden, daß sie eine alte Kartanin geopfert hatten und daß Dao-Lin dieses Spiel mitgemacht hatte.
Abgesehen davon unterlag Nikki Frickel einem Irrtum, wenn sie glaubte, daß die Wissenden - ob sie nun falsch oder echt gewesen waren - nicht die Macht gehabt hätten, die Galaktiker ins Unglück zu stürzen. Sie hätten es durchaus gekonnt. Es war nur nicht in ihrem Plan enthalten gewesen.
„Wir müssen Dao-Lin finden", sagte Nikki Frickel. „Was in dem Schiff auch vorgegangen sein mag - sie ist jetzt allein auf diesem Planeten. Niemand kann ihr zu Hilfe eilen, und wenn meine Vermutungen richtig sind, dann hat sie noch nicht einmal Waffen bei sich. Sie sitzt mit einem Minimum an Ausrüstung hier auf dem Planeten fest, denn sie durfte nichts mitnehmen, was von unseren Ortern erfaßt werden könnte. Eine bessere Gelegenheit wird sich uns kaum noch bieten, Wir müssen sie fassen."
„Wir wissen noch nicht einmal, ob sie überhaupt an Bord war", sagte Poerl nüchtern. „Ich habe bis jetzt geglaubt, daß die anderen sie abschirmten und ich sie deshalb nicht aufspüren konnte. Aber die Wissenden sind tot, und ich kann noch immer nichts von Dao-Lin entdecken. Wenn sie auf Nyrello ist, dann hat sie inzwischen gelernt, sich selbst
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