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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machte sich auf den Weg. Seine Augen glänzten in einer Vorfreude.
    Die Lippen hatte er zu einem breiten Lächeln verzogen, und einige Male leckte er über sie hinweg. In seiner dunklen Kleidung wirkte er wie ein unheimlicher Schatten, der soeben einen düsteren Wald verlassen hatte.
    Bea Hunt trat zur Seite, um ihm Platz zu schaffen.
    Er stellte seinen Tonkrug ab. Danach schaute er Jane an. Seine Blicke glitten über ihren nackten Körper hinweg, aber man konnte sie nicht als gierig bezeichnen. Es waren keineswegs die Augen eines lüsternen Menschen, die sie musterten, man konnte den Blick als berufliches Interesse einstufen. Trotzdem schämte sie sich und hätte wer weiß was gegeben, um sich verstecken zu können.
    »Es tut nicht weh«, versprach er mit seidenweich klingender Stimme. »Es ist einfach nur ganz anders als sonst, verstehst du? Wenn ich anfange, wirst du dich freuen, denn die Salbe ist ein gutes Mittel gegen diese verdammte Hitze hier.«
    Er konnte sagen, was er wollte, Jane glaubte ihm kein Wort. Klar, die Salbe würde sie kühlen, aber sie würde ihr auch das nehmen, was für sie wichtig war. Ihren freien Willen, ihre Bewegungsfreiheit und das Menschsein.
    Duval tunkte seine Hände in die Salbe. Wieder war das schmatzende Geräusch zu hören, als er seine Hände darin bewegte.
    Dann zog er sie langsam wieder hervor.
    Die Salbe war farblos. Als dünne Schicht klebte sie an den Händen des Künstlers, der sich jetzt auf seine Aufgabe konzentrierte. Er würde Janes Körper einsalben, und es stellte sich nur die Frage, wo er beginnen würde.
    Duval hatte sich die Füße der Detektivin ausgesucht. Mit beiden Händen umfasste er sie, und Jane zuckte zusammen, als sie das kühle Gel auf ihrer Haut spürte. Für einen Moment zog sich ihr Körper zusammen, und sie musste sich Beas Kommentar anhören.
    »Ist es nicht wunderbar kühl?«
    Ja, das war es. Aber Jane hätte darauf verzichten können und lieber weitergeschwitzt.
    Sanfte Hände. Wie die eines Masseurs, wenn seine harte Massage vorbei war. Sie umschmeichelten Janes Füße, rieben sie völlig ein und wanderten dann höher zu den Knöcheln hin.
    Die Detektivin wollte nicht mehr den Künstler sehen und hielt die Augen deshalb geschlossen. Für sie war etwas ganz anderes wichtig. Es ging einzig und allein um die Wirkung der Salbe.
    Die bekam sie mit.
    Die Füße waren kalt geworden. Und diese Kälte blieb nicht nur, sie nahm zu. Jane merkte, dass sich etwas von Sekunde zu Sekunde veränderte. Ihr wurde die Wärme entzogen, und als die Hände in Richtung ihrer Waden hochglitten, da kam es ihr vor, als wären die Füße schon nicht mehr vorhanden.
    Es gab kein Gefühl mehr in ihnen. Sie waren starr und steif geworden.
    Jane hielt den Atem an. Ihr Herz klopfte überlaut. Noch konnte es klopfen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis es aufhörte, weil es dann von der Kälte umschlossen wurde.
    Was würde danach kommen?
    Jane wusste es nicht. Etwas aber stieg immer stärker in ihr hoch.
    Es war die Angst vor dem Ende…
    ***
    Plötzlich löste sich die Verschlingung der Körper auf. Im gleichen Moment gab auch mein Kreuz einen knappen Lichtblitz ab, und ich trat unwillkürlich zurück.
    Waren sie wirklich zum Leben erwacht, oder waren sie erst gar nicht tot gewesen?
    Ich konnte die Frage nicht beantworten, aber dass die Gestalten so etwas wie ein neues Leben erhalten hatten, war unbestreitlich.
    Als Zuschauer blieb ich zunächst in einer gewissen Entfernung stehen und beobachtete, wie sich die Körper entschlangen. Es begann mit der nackten Frau, die so etwas wie einen Mittelpunkt des Totenschädels bildete. Ihre Arme lösten sich von den Seiten, der Körper kippte nach vorn und beugte sich dann dem Erdboden entgegen. Er strich an dem Rücken der beiden anderen entlang, und die wollten jetzt auch ihre Positionen verlassen. Nur noch die Außenkörper hielten, aber sie hatten Mühe, dies zu tun, denn ihnen fehlte die Unterstützung, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammenbrachen.
    Die Faszination dieses Vorgangs hielt mich gefangen. Ich hatte in meinem aufregenden Leben schon einiges erlebt, das hier war mir jedoch neu.
    Und mir fiel noch etwas bei genauem Hinschauen auf. Von der Haut löste sich eine Flüssigkeit. Sie rann in Bahnen und dicken Tropfen ab und sickerte wie Öl nach unten.
    Nein, das war kein Schweiß. Das drang auch nicht aus den Poren, wenn ich es richtig sah. Das war zuvor auf der Haut gewesen und hatte dort eine Schicht

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