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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebildet, die mir nicht aufgefallen war. Eine Creme oder Salbe, die durch mein Kreuz flüssig gemacht worden war.
    Über meine Lippen huschte ein Lächeln. Ich fragte mich, ob ich mich als Sieger fühlen sollte, weil es mir gelungen war, das magische Kunstwerk aufzulösen.
    Die ersten drei Körper hatten den Boden erreicht. Bäuchlings blieben sie liegen. Die anderen folgten langsamer. Sie kippten nach unten und hielten dabei ihre Arme ausgestreckt.
    Mit den Händen stützten sie sich ab. Sie fielen zusammen. Und alles passierte langsam, zeitlupenhaft. Es war nichts zu hören, sie atmeten nicht, sie sprachen auch nicht. Nur das Gebilde löste sich auf, und schließlich sah ich sieben Körper vor mir auf dem Boden.
    Sie blieben nicht still liegen. Sie wälzten sich herum, glitten von einer Seite zu anderen. Sie berührten und streichelten sich. Ihre Hände waren einfach überall, aber sie kontrollierten ihre Bewegungen nicht, den Eindruck hatte ich jedenfalls.
    Sie tasteten sich vor. Sie schienen in einer anderen Welt zu sein, in der sie sich erst noch zurechtfinden mussten. Die Normalität war für sie fremd geworden.
    Das Zeug, das von ihrem Körper geronnen war, breitete sich auf dem Boden aus. Durchsichtig war es. Man konnte den Vergleich mit einem Klebstoff anstellen oder mit einem weichen Gel.
    Wie dem auch war, ich kümmerte mich nicht darum. Wichtiger waren die Frauen selbst, die mich bisher nicht zur Kenntnis genommen hatten und weiterhin mit sich selbst beschäftigt waren. Manchmal kamen sie mir vor, als wären sie aus einem tiefen Schlaf erwacht, so reckten und streckten sie sich.
    Eine Frau hatte es geschafft, denn sie erhob sich aus ihrer liegenden Haltung, aber sie stand nicht auf, sondern setzte sich hin.
    Mit den Händen stützte sie sich auf dem Boden ab. Ihr Blick war auf mich und zugleich ins Leere gerichtet. Ich glaubte nicht mal, dass sie mich wahrnahm. Das dunkle Haar lag struppig geschnitten auf ihrem Kopf, und die Beine hatte sie angezogen.
    Die anderen sechs Frauen lagen noch auf dem Boden. Einige bewegten sich, andere schienen zu Puppen erstarrt zu sein.
    Ich nahm mir die sitzende Frau vor und sprach sie mit leiser Stimme an.
    »Kannst du dich erinnern?«, flüsterte ich ihr zu. »Weißt du, wer du bist und woher du kommst?«
    Ich erhielt keine Antwort.
    »Bitte, kannst du mich hören?«
    Sie reagierte wieder nicht.
    So kam ich nicht weiter. Ich musste es einfach auf eine andere Art und Weise versuchen. In der rechten Hand hielt ich mein Kreuz.
    Durch seine Kraft war es mir gelungen, die Frauen aus der Starre zu holen. Von einer erneuten Berührung sah ich ab, aber ich tat etwas anderes und hielt das Kreuz dicht vor ihre Augen. Sie musste es einfach sehen, auch wenn ihr Blick so starr war.
    Sie sah es!
    Der Körper zuckte.
    Der leise Aufschrei!
    Sofort zog ich das Kreuz wieder zurück. Ich sah das heftige Kopfschütteln, und bevor ich mich versah, sprang sie auf und rannte auf eine Wand zu. Sie prallte dagegen, drehte sich um und lief wieder zurück.
    Ich sah, dass sie aus der Nase blutete, was ihr nichts ausmachte.
    Sie deutete mit dem zuckenden rechten Arm in die Höhe, um mir etwas an der Decke zu zeigen.
    Bevor ich hinschaute, warf ich noch einen Blick auf die anderen sechs Frauen.
    Sie taten das Gleiche.
    Sie starrten ebenfalls gegen die Decke, an der man das Licht mehr ahnen konnte. Wo Licht ist, gibt es auch Schatten, und diese Schatten existierten im wahrsten Sinne des Wortes.
    Sie kreisten dort. Sie bewegten sich, zogen eine Runde. Sie drehten sich unter der Decke und waren schnell, sodass ich Mühe hatte, sie zu erkennen.
    Einen derartigen Schatten hatte ich auch auf der Kühlerhaube meines Autos gesehen…
    ***
    Die Hände und die Salbe! Beides weich wie Butter. Fast schon zärtlich, wie sie an den Beinen der Detektivin in die Höhe strichen. Ab und zu lösten sie sich von ihrem Körper, aber nur um wieder in das Tongefäß einzutauchen, weil sie sich erneut mit frischer Salbe beschmieren wollten.
    Jane lag auf dem Rücken. Sie konnte nicht anders. Noch immer wirkte das verdammte Gift nach. Ihr Kopf war klar, aber zu einer körperlichen Reaktion war sie nicht fähig. Und so merkte sie, wie immer mehr von ihrem Körper verschwand. Dass sie Füße hatte, war für sie nicht mehr zu spüren. Sie hätten auch amputiert sein können.
    Duval machte weiter. Er war in seine Aufgabe vertieft. Was um ihn herum passierte, das sah er nicht. So kümmerte er sich auch nicht um seine Muse Bea, die

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