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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugestehen. Und das Gleiche, das Gerard mit ihnen gemacht hat, wird auch mit dir geschehen.«
    Bewusst provozierend fragte Jane: »Soll ich etwa versteinert werden?«
    »Bitte? Versteinert? Nein, da haben wir andere Methoden. Die Besucher denken nur, dass sie versteinert sind. In Wirklichkeit aber haben wir sie in einen Zustand gebracht, der nicht Leben und nicht Tod bedeutet. Es gibt noch etwas dazwischen, und es wird sich kaum ein Mensch finden, der sie daraus erwecken kann. Abgesehen von Gerard, denn er allein besitzt die Salbe, die dafür gebraucht wird.«
    »Eine Hexensalbe?«
    »Ja, hergestellt aus einem uralten Rezept, das der Teufel persönlich geschrieben haben muss.«
    Jane schloss für einen Moment die Augen. Sie kannte diese Hexensalben. Manche waren harmlos und konnten wirklich Geschwüre und Ekzeme heilen, aber es gab auch andere, deren Rezepte besser nicht überliefert worden wären. Und eine solche Salbe besaß Gerard Duval.
    »Hat es dich geschockt, Jane?«
    »Noch ist es nicht so weit.«
    »Hör auf. Warte nicht auf Hilfe.« Bea winkte ab. »Die wirst du nicht bekommen.«
    Da konnte sie sogar Recht haben, und genau das ärgerte die Detektivin. Wäre alles normal gelaufen, hätte John Sinclair sich schon im Museum aufhalten müssen, aber Duval hatte einen Killer geschickt. Jane wollte sich erst gar nicht vorstellen, was da passieren konnte. Nicht der Schwarze Tod oder ein anderer hoher Dämon brachten den Geisterjäger um, sondern ein einfacher Killer, der einfach nur abdrückte!
    Bea Hunt wusste Bescheid. Sie schien in der Mimik der Detektivin lesen zu können. »Merkst du nun, dass du verloren hast? Du hättest deine Nase nicht in unsere Angelegenheiten stecken sollen. Jetzt hast du die Folgen zutragen.«
    »Ja, möglicherweise haben Sie ins Schwarze getroffen. Ich hätte es nicht tun sollen.«
    Die Frau lächelte zufrieden nach dieser Antwort. Sie lag genau richtig. Sie hatte sich hier zusammen mit Duval etwas aufgebaut, doch Jane wusste nicht genau, welche Pläne sie verfolgte. Sie schob Bea auch nicht ausschließlich die Schuld zu. Wahrscheinlich war sie durch Duval in diesen Kreislauf hineingeraten, denn er war derjenige, der alle im Griff hatte und in der Frau so etwas wie eine Muse sah.
    Bea wies auf Janes nackten Körper. »Du brauchst keine Angst zu haben. Es wird nicht mal wehtun. Die Salbe ist wunderbar. Sie gleicht einer Erfrischung, wenn sie aufgetragen wird. Dann aber wird sie ihre volle Wirkung entfalten, und du merkst, dass du dich allmählich veränderst. Du bekommst alles mit, was in deiner Umgebung geschieht. Du bist wild darauf, mit den Menschen in Verbindung zu treten, aber du schaffst es nicht. Die Kraft der Salbe hat dich zu einer anderen Person gemacht, und du weißt nicht mal, ob du noch ein normaler Mensch bist. Die Besucher werden überrascht sein, wenn sie das neue Kunstwerk sehen, das auch nicht in den Katalogen zu finden ist. Ich werde mir noch einen Namen für dich ausdenken, meine Liebe.«
    Obwohl Jane weiterhin unter dem Einfluss der Betäubungsspritze stand, hatte sie jedes Wort mitbekommen. Nur der Körper spielte nicht mit. Er war zu schwach, mit bleischweren Gliedern, an denen zusätzlich noch Gewichte zu hängen schienen.
    »Warum?«, flüsterte Jane, deren Kehle so verdammt trocken war.
    »Warum tut ihr das?«
    »Ganz einfach. Wir wollen der Welt und uns zeigen, was möglich ist. Gerard hat es mal die Magie der Kunst genannt. Und irgendwie hat er damit sogar Recht. Die Magie der Kunst. Dieses wunderbare Erlebnis ist einfach etwas Besonderes. Das zeigen uns die Besucherzahlen, und gerade vor seiner Plastik bleiben sie stehen. Für die Leute ist sie das Allerhöchste. Sie reden darüber, diskutieren, und dieses Kunstwerk lässt sie sogar einen Dali vergessen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, flüsterte Jane und stellte eine nächste Frage. »Wie lange dauert die Starre an? Wann ist sie wieder vorbei?«
    »Ich weiß es nicht. Ich müsste Duval fragen. Ich bin nicht sicher, ob es ein Mittel gibt, um die Hexensalbe zu entfernen. Da muss ich leider passen, so gern ich dir eine Antwort geben würde. Das wird sich alles noch ergeben.« Bea schaute nach rechts, wo der Künstler seine Arbeit beendete. Er hatte die Hexensalbe angerührt. Aus seiner hockenden Haltung schob er sich in die Höhe und warf den Frauen einen knappen Blick zu.
    »Sie ist wieder wach«, meldete Bea nicht ohne Stolz.
    »Sehr gut.«
    Duval fasste den Tonkrug mit dem bestimmten Inhalt unter und

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