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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gürkchen, ja. Aber die Traav bestrafen zu hart und zu schnell. Man kann mit ihnen nicht diskutieren. Wenn ich etwas Unrechtmäßiges getan habe, möchte ich mich wenigstens verteidigen können. Das dulden sie nicht."
    Tostans letzte Worte hatten immer leiser geklungen. Wogende Schmerzen schienen seinen Schädel sprengen zu wollen.
    „O nein! Was kommt denn jetzt wieder aus deinem Gedächtnis hervor? Großer Freund, ich schalte deinen Cybermed auf Katastrophenleistung. Willst du?"
    „Nein, nur nicht!" stöhnte der Terraner. „Er würde mich betäuben. Ich öffne die Tür.
    Aufpassen! Sofort eine gute Deckung suchen! Möglichst eine aus massivem Stahl. Auf den Hintergrund achten! Zu nahe liegende Wandungen reflektieren die Druckwellen. Sie blasen dich aus der Deckung. Daran denken! Verstanden?"
    Das Schott glitt auf. Hinter ihm lag die obligatorische Luftschleuse, die im Fall eines Hangarzugangs besonders massiv gestaltet war.
    Zu Tostans Überraschung wurde die Schleuse leergepumpt. Die Innentüren öffneten sich erst, als ein annäherndes Vakuum erreicht worden war. Demnach war der Hangar luftleer.
    „Auch das noch!" meinte der Swoon erstaunlich sachlich. „Ist das hier üblich?"
    „Warum nicht? Für einen Alarmstart kann es nur vorteilhaft sein. Wertvolle Minuten werden gewonnen. Bei Mammon, hier muß aber einiges los gewesen sein. Sieh dir das Chaos an!"
    Der etwa einen Kilometer lange Großhangar wurde von vier bis zur dreihundert Meter hohen Decke reichenden Querwänden unterteilt. Sie waren aus transparentem Material gestaltet und besaßen pro Einheit separate Luftschleusen.
    Jene aber standen alle offen; und das nicht nur mit einem Schott, sondern mit beiden Verschlußtoren. Man konnte einfach hindurchschreiten.
    „Das darf doch nicht wahr sein!" flüsterte Tostan in seine Tonaufnahme. „Von Sicherheitsvorschriften will ich gar nicht reden, aber das hier ist schon gleichbedeutend mit Selbstmord. Wenn die Außenzelle aufbricht, kommt es zu einer explosiven Dekompression und - nein ..."
    Tostan unterbrach sich und klopfte mit beiden Händen gegen den Helm.
    „Ich rede Unsinn", fuhr er fort. „Ohne Innendruck keine Dekompression. Verrückte Geräte haben alle Schleusen geöffnet. Eines, das noch folgerichtig schalten konnte, hat daher den Gesamthangar entlüftet. Das war ein weiterer Grund für uns, die Flucht zu ergreifen."
    „Energieemission, Fremdkörperortung", tönte die helminterne Robotstimme der Tasterautomatik.
    Tostan sprang nach vorn und hechtete hinter eine Startrampe. Auf ihr stand ein Beiboot auf den Heckflossen. Es war auch für atmosphärische Flüge konzipiert.
    Posy hatte weiter links eine Deckung gefunden. Die Automatpeiler der TSS lieferten auf den inneren Helmrundungen ein Computerbild. Ein zylindrischer Körper von etwa achtzig Zentimeter Durchmesser und fünf Meter Länge wurde detailgetreu gezeichnet.
    „Feldtriebwerk, Metagrav-Zusatzgerät", blendete die Automatik in greller Rotschrift ein.
    Tostan war überrascht. Der Fremdkörper flog genau auf sie zu. Am abgerundeten Bugende waren Ortungstaster erkennbar.
    Das Gefährt wies erhebliche Beschädigungen auf. Das war der Grund, warum Tostan noch zögerte. Dann aber vernahm er eine laute Stimme in seinen Helm-Tonträgern. Der Sender peilte genau auf der Sprechfunkfrequenz der TSS. Jemand sprach ihn gezielt in Interkosmo an.
    „Nicht schießen, Sensenmann, oder du siehst dein Mammon-Kasino auf Lepso nie wieder. Ich rufe Ratber Tostan. Hier spricht Geoffry Abel Waringer, stationiert auf Planet Sabhal. Wenn du meine Stimme hörst, hat dich meine Interuniversalsonde endlich gefunden. Ich hoffe wenigstens, daß sie die psionische Störzone durch die variable, vorprogrammierte Strangeness-Anpassung überwinden und in den KLOTZ eindringen konnte. So nennen wir das Monstrum, das Ende September des Jahres 445 NGZ plötzlich in dieser Fremdgalaxie aufgetaucht ist. Sie gehört zur Mächtigkeitsballung der ESTARTU.
    Den Begriff kennst du noch. Heute schreiben wir den 29. Juni 446 NGZ. Du bist seit neun Monaten an Bord des KLOTZES. Erschrick nicht, deine Zeitmesser müssen wegen der veränderten Psi-Konstante generell falsch gehen. Der Ertruser Taffas Rozoll, fünfhundertzehn Jahre alt, ehemals Imperiumskommandant, hat das Signal LYRA gegeben. Er wartet auf dich außerhalb der Störzone im Leerraum. Die Zone ist nur noch zwei Lichtminuten dick. Sie umschließt das Schiff. Brich rechtwinklig zum Kurs des Fremdschiffs aus. Wir können dir

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