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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handschrift."
    „Zentralpositronik spricht", dröhnte eine Robotstimme auf. „Fluchtprogramm ist abgeschlossen. Großantigrav fertiggestellt. Eingabekorrekturen laut Programm möglich.
    Kommandanten-Vorrang, Koco-Interpreter Posy Poos eingeschlossen. Individualimpulse registriert, an Ausführungsorgane als befehlsberechtigt eingespeist. Ende."
    Tostan zwang sich, die Grübeleien einzustellen. Es war zwecklos, zu diesem Zeitpunkt Daten aus der Vergangenheit ergründen zu wollen.
    Auf der halbrunden Panoramagalerie war der Großhangar zu sehen. Die Turbulenzen waren längst abgeklungen. Reparaturroboter arbeiteten an den Beschussschäden der Torschaltungen.
    Jählings überfiel Tostan ein seltsames Gefühl. Er kannte es als Instinktwarnung. Wenn er, der Logik folgend, nicht darauf gehört hatte, war ihm stets Unheil widerfahren.
    Seine Finger schalteten. Er tat es mit traumhafter Sicherheit und so schnell, daß Posy einen Begeisterungsruf ausstieß.
    Tief im Innern des Schiffes begann es zu grollen. Zahllose Kontrollgeräte erwachten aus dem mechanischpositronischen Schlaf.
    Die Sicherheitsgurte der Andrucksessel legten sich über die beiden Körper. Mit durchschlagenden Vibrationen mußte immer gerechnet werden. Posy saß neben Tostan in seinem Spezialsitz. Er mußte von Swoon-Spezialisten gebaut und neben dem Kommandantensessel auf der Alpha-Schaltempore installiert worden sein. Vor dem Kleinen lag eine halbmondförmige Schaltkonsole, deren Minitasten Tostan kaum sehen, geschweige denn identifizieren konnte.
    „Wir starten das Schiff mit nur zwei Mann", erklärte Tostan mit gewohnter Bestimmtheit.
    „Es wäre gelacht, wenn Galaktiker unserer Art nicht den dritten Mann ersetzen könnten.
    Triebwerke auf Anlaufwert, Drosselphase konstant, Schubsynchronisation auf Leistungsforderung, Totalangleichung schalten. Keine faulen Kompromisse dulden, Kleiner, oder uns fliegt ein Schwarzschildreaktor um die Ohren."
    Posy schaltete mit vier Händen und so schnell, daß es ein menschliches Auge nicht im Detail wahrnehmen konnte. Er übernahm die Aufgaben des fehlenden dritten Kosmonauten zusätzlich.
    Die Zentralebeleuchtung dunkelte auf Rotlicht ab. Die zuckenden Kontrollanzeigen waren besser zu sehen. Die Automatiken der Sekundärschaltungen waren ebenfalls in Ordnung, das bewies die plötzlich über Tostans Kopf gleitende Wulsthaube der Schallschutzsicherung. Ein Mikrophon schwebte vor seine Lippen.
    „Saubere Arbeit, Gürkchen", lobte Tostan. „Programm an Rundstrahlsender eingeben.
    Er läuft mit Endstufen-Höchstleistung sofort nach Brennschluß an. Klartext für den Ertruser Taffas Rozoll. Bei Anpassungsmanöver Kodesignal auf UHF-Frequenz USO-NLS geben. Wortlaut ist typischer Gruß eines Ertrusers. Den kennt außer unseren Leuten keiner. Zusatzeingabe mit Aussage, daß bei falschem Kode Feuer eröffnet wird. Dann sieht er klar. Hast du es?"
    „Ist programmiert. Sender bestätigt Empfang."
    Tostan nahm noch einige Sonder-Schaltungen vor. So gebot er den Automatiken, das große Beibootschott sofort nach Eingang des Identifizierungsimpulses zu öffnen und den HÜ-Schirm abzuschalten.
    Dann kam die Klarmeldung der Hauptpositronik. Die Triebwerks-Schubsynchronisierung war in Totalangleichung hergestellt.
    Das Donnern wurde gleichmäßiger. Das beim Anlaufen hörbar gewesene Stottern klang ab. Die Andruckneutralisatoren meldeten ebenfalls klar. Dort arbeitete eine Reservepositronik, die von den Traav nicht als solche erkannt worden war. Sie hatten überhaupt viele Dinge nicht erkannt.
    Unter der TS-32 glühte der meterstarke Stahl der Landeplattform. Als letzte Maßnahme schaltete Tostan den Normalsender auf die bekannte Funkfrequenz der Traav.
    „Tostan, der Spieler, spricht! Mein Schiff ist startklar. Ich fordere die Öffnung der großen Außenschleuse."
    Er war nicht sonderlich überrascht, als eine melodische Stimme hörbar wurde. Ein TV-Bild erhielt er jedoch nicht. Der Bildschirm zeigte nur verwaschene Linien.
    „Du wirst den Hangar nicht verlassen", erklärte die Stimme. „Dein Schiff ist fluguntauglich. Wir kennen die schweren Schäden. Schalte die wenigen Restaggregate ab, mit denen du ein Funktionieren vortäuschen willst. Du bist willkommen."
    „Wer bist du? Du kannst mich sehen, du aber verbirgst dich."
    „Ich bin Mitglied der Projekt-Koordinatoren. Ergib dich, Tostan! Wir sind bereit, deine schädlichen Maßnahmen als Krankheitssymptom zu tolerieren."
    „Wen immer du repräsentierst", stellte der

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