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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blitzschnell in bessere Deckungen zurück, wo sie nicht gefährdet werden konnten. Die TS-32 hatte sich unterdessen hermetisch abgeschirmt. Der Hallenboden unter ihrer Rumpfwölbung glühte auf.
    „Und was geschieht jetzt?" wollte Posy wissen. „Freund ..."
    „Keine Ahnung, was ich alles angestellt habe. Warum habe ich die Internschleusen zerstört und den Hangar luftleer geblasen? Das muß einen Grund gehabt haben."
    Er erfuhr ihn nur wenige Augenblicke später. Zu dem Zeitpunkt glitten Kampfroboter mit schweren Strahlwaffen durch die intakten Schleusen der Hangar-Außenwandungen.
    „Die Traav erhalten Hilfe!" rief Posy. „Jetzt müssen wir hinaus, oder wir werden gebraten. Großer Freund, höre doch!"
    Ratber Tostan hörte nicht. Statt dessen starrte er zu seinem Schiff hinüber, dessen Steuerbordgeschütze soeben das Feuer eröffneten.
    Drei sonnenhelle Strahlbahnen schlugen in Bodennähe gegen die Panzerwandungen des Hangars. Sie glühten auf, verflüssigten sich augenblicklich, und damit begann das Chaos.
    Die unter Normaldruck stehenden Luftmassen der benachbarten Kraftwerke und Triebwerksräume heulten in das Vakuum hinein. Schon nach wenigen Sekunden wurde das noch dünne Gasgemisch schalleitend. Nochmals Augenblicke später war das infernalische Tosen der mit Taifungeschwindigkeit in den Hangar hineinrasenden Luftmassen nicht mehr zu überhören.
    Draußen wurden Traav und Roboter über den Boden gewirbelt und gegen alle möglichen Hindernisse geschleudert. Noch ehe der Druckausgleich beendet war und das orkanartige Tosen nachließ, schoß aus dem Rumpf des TSUNAMI-Raumers ein leuchtender Gegenstand heraus. Es war ein Dreimann-Beiboot. Sein HÜ-Schirm flammte, und die Automatsteuerung schien Tostans Standort längst eingepeilt zu haben.
    Der Terraner zögerte keine Sekunde. Als das Boot unsanft vor dem Wachbunker landete und der Schirm auf der rechten Seite eine Strukturlücke bildete, war Tostan schon draußen. Posy zappelte in seiner Linken.
    Das Schott des Bootes glitt auf. Tostan sprang hinein und fiel durch den eigenen Schwung auf die Dreier-Sitzbank. Das Innenschott der Minischleuse stand offen, das Boot selbst war luftleer.
    Es startete sofort, jagte durch die Schleuse und erreichte das Schiff. Noch ehe die unversehrt gebliebenen Traav das Feuer eröffnen konnten, schlüpfte der Gleiter durch eine Strukturlücke im großen HÜ-Schirm und war damit in Sicherheit.
    Tostan sah, wie es auf die Magnethalterungen einer der unteren Beiboothallen glitt und darauf blockiert wurde. Atembare Luft zischte aus unsichtbaren Düsen. Die Innentür schwang auf. Der Hangar war mit der internen Schiffsatmosphäre belüftet worden.
    Der Galaktische Spieler ließ seinen Druckhelm zurückklappen und kroch in gebückter Haltung aus dem engen Boot. Posy sprang hinterher.
    „Fabelhaft, ganz und gar fabelhaft!" jubilierte er. „Ich bin ..."
    „Nur ein Tölpel jubelt vorschnell", wurde er unterbrochen. „Noch sind wir nicht in der Zentrale, und noch sind wir nicht aus diesem KLOTZ heraus. Was denkst du wohl, was jetzt bei den sogenannten Projekt-Koordinatoren los ist?"
    „Willkommen an Bord, Kommandant", dröhnte eine Lautsprecherstimme. „Zentral-Hauptpositronik spricht. Bislang luftleere Schiffssektoren sind laut Programmierung mit den einströmenden Gasmassen aufgefüllt worden. Normaldruck steht, Regenerierungssysteme laufen. Den Außenbordgasen wird Feuchtigkeit entzogen.
    Wasserspeicher füllen sich. Nahrungsmittel können nicht geborgen werden.
    Notstandssituation bleibt gegeben. Nimm die Magnetbahn zum zentralen Antigravlift.
    Panzerschotte sind offen bis Eintreffen. Ende!"
    Tostan holte tief Luft. Zwei Wagen der Schnellverbindung zischten in die Beibootschleuse und hielten an.
    Zuerst warf Tostan die Behälter hinein, die er seinem Transportsack entnommen und mühevoll mit sich getragen hatte. Sie enthielten höchstwertige, dehydrierte Konzentrate, die allerdings mit Wasser genußfertig aufbereitet werden mußten.
    „Das reicht für drei Monate", behauptete der Terraner. „Den Mamositu sei Dank! Posy, du solltest in das Gürteletui kommen. Wir dürfen uns nicht aus den Augen verlieren. Ein Zweihundertmeter-Raumer ist gigantischer als manche Leute meinen."
    Die Wagen ruckten an und hielten vor dem zentralen Antigravlift. Er führte hinauf zur Hauptzentrale.
     
    *
     
    Ratber Tostan hatte nicht angenommen, ein intaktes Raumschiff vorzufinden. Dagegen sprachen die von außen erkennbaren Schäden und die

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