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1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Normallichtbereich arbeitenden Massentaster und Fremdstrahlungspeiler."
    Der Swoon sprach ausnahmsweise kein überflüssiges Wort.
    „Woher willst du das wissen? Das sind Techniken der alten Solaren Flotte, die wir selbst bei modernen Hanseschiffen eigener Herstellung nur noch vereinzelt anwenden."
    „Das ist eben der Fehler. Altbewährtes sollte man wenigstens als Notausrüstung mitführen."
    „Woher du wissen willst, daß es hier so etwas gibt?" drängte Posy.
    Tostan fuhr sich mit dem Handrücken über die tief in den Höhlen liegenden Augen.
    „Gürkchen, ich sehe die Schalt- und Konstruktionspläne in organischer Netzhautausdruckung. Du weißt, daß meine MTS-Daten bildlich und in Farbe auf meinem Augenhintergrund erscheinen. Das darf nicht wahr sein! Dieses - dieses System habe ich konstruiert und in das Schiff einbauen lassen."
    „Deine Sinne sind verwirrt", zirpte Posy angsterfüllt.
    Tostans Blick klärte sich. Die wirren Linien verschwanden. Er gewahrte wieder die in Panik flüchtenden Mamositu, die Schutz in ihren Häusern suchten.
    „Ich war seit dem Erwachen noch nie so klar bei Sinnen, Kleiner", sprach er gelassen in das Armband-Kombigerät. „Ich habe es tatsächlich konstruiert! Jene, die das Riesenschiff planten, haben mich zu Rate gezogen. Nun behaupte nicht noch einmal, seit unserem Grigoroff-Unfall wäre erst ein Monat Standardzeit vergangen. Wir leben mit Sicherheit nicht mehr am Ende des Jahres 430 NGZ! Aber darüber zermartere ich mir jetzt nicht das Gehirn."
    „Darüber reden wir später. Der Zentralreaktor läuft mit Notleistung. Du solltest schnell kommen."
    „Natürlich läuft er mit Notleistung", behauptete Tostan. „Er bringt jetzt vierzig Gigawatt ins Bordverbundnetz ein. Eine Leistungssteigerung um hundert Prozent ist kurzfristig verantwortbar. Siehst du auf den Bildschirmen der Außenbordaufnahme ein grünliches Flimmern? Es verzerrt das einfallende Sternenlicht."
    Das Gurkenwesen bemühte sich um eine sachgerechte Auskunft.
    „Ja, ich bin ganz und gar schockiert."
    „Bleibe es, denn dann handelst du folgerichtig. Das ist die modifizierte Abart eines HochenergieÜberladungsschirms, in dem Fall aber rein vierdimensional orientiert. Viel taugt er nicht, aber er ist besser als die uralten Magnetfeldschirme. Bei Mammon, das habe ich den Unbekannten ebenfalls aufgeschwatzt! Warum habe ich das getan? Wieso habe ich ihnen keine echten HÜ-Projektoren konstruiert? Wahrscheinlich war ich vorsichtig. Genug davon, Kleiner, ich komme."
    „Und die Mamositu? Sie waren sehr lieb zu uns."
    „Lieb? Ohne meine Anpreisungen über Alleinvertriebsrechte neuester Geräte hätten wir von ihnen keinen Schluck Wasser bekommen. Halte mir die große Verladehalle sauber.
    Ich will nicht in das Feuer von aufgeschreckten Primitivrobotern hineinfliegen. Die Händler haben ab sofort für sich selbst zu sorgen. Unsere Lage hat sich verändert."
     
    3.
     
    Ratber Tostans Flug durch die Warenkontore der Mamositu hatte einem fluchtartigen Rückzug geglichen. Die Wohnhallen der Händler, die ihm noch vor etwa fünfundvierzig SWV-Faktoren als Wunschziel erster Größenordnung erschienen waren, hatten ihren Wert verloren.
    Dem Terraner war infolge der erwiesenermaßen viel zu langsam laufenden Zeitmeßgeräte keine Wahl geblieben, als nach einer relativ verläßlichen Methode zu suchen, den realistischen Zeitablauf zu bestimmen. So war er auf die Idee gekommen, seine und Posys Schlaf-, Wachsein- und Verdauungsperioden als Meßeinheit zu verwenden. Er hatte sie SWV-Faktor genannt.
    Die reaktivierten Verlade- und Registratureinrichtungen der Giganthallen hatten ihren Dienst erneut eingestellt. Niemand hatte ihn daran gehindert, die Kontore mit Hilfe seines TSS zu durchfliegen. Der neuprogrammierte Nachfolgespürer seines großen Transportbehälters arbeitete zuverlässig. Unerschütterlich folgte er ihm mit seinem autarken Antigravfluggerät.
    Weit vor Tostan wurde die turmhohe Beladungsschleuse des vorderen Kontors erkennbar. Er unterbrach den Vortrieb des intermittierenden Mikro-Impulstriebwerks und senkte den Kampfanzug so weit zum Boden ab, daß er jederzeit die Füße hätte aufsetzen können.
    Dicht über dem Stahlbelag des Verbindungsgangs schwebend, schaute er argwöhnisch nach vorn. Hinter ihm verhielt der Transportsack. Ohne seinen Inhalt wäre ein Überleben kaum möglich gewesen, denn die Mamositu hatten nach Beweisen für die versprochenen Alleinvertriebsrechte verlangt. Die entsprechenden

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