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1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Schmerz saß tief in ihm. Er fraß in ihm. Ich fasste nach seiner Hand und spürte das Zittern.
    Auch Suko ging die Reaktion des Templers nahe. Er hatte den Kopf gesenkt und schaute auf den Boden. Sein Gesicht war starr.
    Die Lippen hielt er aufeinander gepresst.
    Es dauerte natürlich seine Zeit, bis Godwin sich wieder gefangen hatte und sprechen konnte.
    »Was ist mit den verletzten Freunden?«
    »Sie werden gut behandelt.«
    »Und die anderen?«
    »Haben auch Unterschlupf gefunden. Nur werden sie das Kloster nicht aufgeben. Sie machen weiter. Sie werden den Schutt wegräumen und das Kloster wieder aufbauen. Der Kampf ist nicht beendet, und es gibt keine endgültige Niederlage. Auch du wirst wieder auf die Beine kommen und das Kloster übernehmen…«
    »Falls es van Akkeren nicht schon vorher geschafft hat. Er ist nicht mehr allein. Er hat sich Helfer suchen können, die im Hintergrund agieren. Er ist ein Mensch, der alles wegräumt, was sich ihm in den Weg stellt. Er betrachtet sich schon jetzt als Großmeister der Templer, und davon wird man ihn nicht abbringen können.«
    »Noch sind wir da, und du wirst auch wieder auf die Beine kommen, Godwin.«
    »Ich versuche es. Aber ich weiß schon jetzt, dass ich nicht mehr die Kraft haben werde wie früher. Das kann ich gar nicht, das ist vorbei und…«
    »Die Zeit heilt Wunden«, mischte sich Suko in unseren Dialog.
    »Das musst du mir glauben.«
    Das Tränenwasser war aus den Augen unseres Freundes verschwunden. Er schaute uns jetzt klar an. »Glaubt ihr wirklich daran?«, fragte er mit leiser Stimme.
    »Ja.«
    Ich war ehrlich, denn ich selbst hatte es erlebt. Auch mir waren Niederlagen beigebracht worden, doch ich hatte sie überstanden.
    Da brauchte ich nur daran zu denken, wie meine Eltern umgebracht worden waren und auch meine gute und alte Freundin Sarah Goldwyn, was noch nicht lange zurücklag.
    Ihr Tod hatte bei meinen Freunden und mir einen schmerzhaften Riss hinterlassen, aber dieser Riss war auch wieder zusammengewachsen und hatte mir neue Energie gegeben. Es konnte und durfte einfach nicht sein, dass die andere Seite auf breiter Front gewann.
    Dagegen wehrte ich mich mit allem, was in mir steckte. Und ich hatte es geschafft. Dem Schwarzen Tod und seinen Helfern war es nicht gelungen, einen endgültigen Sieg zu erringen.
    »Ich werde versuchen, dieses Krankenhaus so schnell wie möglich zu verlassen«, sagte Godwin mit Flüsterstimme. »Ich will auch Auskünfte haben, was mit mir geschehen ist. Anders geht es nicht. Ich muss wieder in den Kampf eintreten.«
    »Das wirst du.«
    Es war ein Versprechen. Godwin vertraute uns. Er sprach noch von seinen toten Freunden und wünschte sich, dass sie eine würdige Beerdigung bekamen. Wenn eben möglich, wollte er an ihr teilhaben, obwohl er wusste, dass er unter einer Schwäche litt, denn etwas war mit seinem Rücken passiert. Die Ärzte hatten ihm zunächst striktes Liegen verordnet. Wir wussten, dass dies dauern konnte, nur sagten wir ihm das nicht, weil wir ihm die Hoffnung nicht nehmen wollten.
    Als wir uns von Godwin de Salier verabschiedeten, glitzerte es wieder in seinen Augen, und er stellte uns noch eine Frage.
    »Wie, bitte, sieht die Zukunft aus? Was könnt ihr dazu sagen? Könnt ihr mir Hoffnung machen?«
    »Wir haben es noch immer geschafft«, antwortete Suko.
    »Ist das deine ehrliche Meinung?«
    »Ja.«
    Um Godwin zu überzeugen, stimmte auch ich zu. Suko und ich sahen, dass er tief durchatmete und sich dabei etwas entspannte.
    »Es tut einem Menschen gut, wenn man Freunde wie euch hat«, erklärte er mit leiser Stimme. »Ich glaube euch auch. Ja, ich glaube euch. Es muss einfach so sein. Die andere Seite darf nicht gewinnen. Unser ganzes Dasein kann einfach nicht auf den Kopf gestellt werden. Sollte das passieren, ist das Ende der Welt nicht mehr weit.«
    Seine Stimme sackte ab. Das lange Sprechen hatte ihn angestrengt. Hinzu kam unser Besuch, der für ihn auch nicht eben eine Entspannung gewesen war.
    Trotzdem schaffte er ein Lächeln. Ein schwaches nur, aber immerhin. Der Templerführer wollte uns zeigen, dass er an die Zukunft glaubte. Nur das zählte.
    Als wir die Zimmertür erreichten, drehten wir uns noch mal um.
    Unser Freund Godwin de Salier hielt die Augen geschlossen. Dieser ruhige Anblick zeigte uns, dass er eingeschlafen war, und wir hofften beide, dass dies seiner Genesung gut tat…
    ***
    Suko und ich hatten uns keine Gedanken darüber gemacht, wo unser Platz sein würde. Dass dafür

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