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1339 - Der Blutengel

1339 - Der Blutengel

Titel: 1339 - Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alet-les-Bains in Frage kam, lag auf der Hand. Wir wären auch am liebsten im Kloster geblieben.
    Das allerdings wäre mit Problemen verbunden gewesen. Die Explosion hatte die Versorgung lahmgelegt. Es gab keinen Strom, und der Nachschub an Wasser würde auch nicht funktionieren. Das nahmen wir jedenfalls an. Und deshalb wollten wir uns zwei Zimmer in einem Hotel nehmen, ohne allerdings das Kloster zu vergessen.
    Der Morgen war frisch. Er war klar. Ein weiter Himmel lag über dem Land.
    Nicht klar, sondern schon von Wolkenschatten bedeckt, die aussahen wie Himmels-Lagunen.
    Um diese Stunde herum war noch nicht viel los in der kleinen Stadt. Das Leben lief erst an. Da tuckerte der Motor noch im Leerlauf, aber das würde sich ändern.
    Das Laub an den Bäumen hatte bereits eine andere Farbe bekommen. Erste Blätter lösten sich, wenn die Zweige oder Äste von den Windstößen getroffen wurden. Sie sanken flatternd zu Boden, blieben liegen und schimmerten in zahlreichen Farben. Vögel strichen durch die Luft. Ihre Bewegungen waren träge, und sie schienen sich der Kühle angepasst zu haben.
    Das Gespräch mit unserem Templerfreund hatte uns nicht deprimiert, sondern einen Push gegeben. Wir beide wollten nicht, dass die andere Seite gewann. Noch waren wir da. Noch würden wir dafür sorgen, dass es zwei Menschen gab, die sich so leicht nicht vernichten ließen.
    Das hatte auch Suko beim Einsteigen in unseren Wagen versprochen. »Es wird mir nicht noch mal passieren, dass dieser Saladin mich unter seine Kontrolle bekommt.«
    »Was willst du dagegen tun?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber ich halte die Augen offen.«
    »Lieber nicht.«
    »Wieso?«
    »Du musst sie schließen, wenn er dich ansieht.«
    Suko schaute mich an, als wollte er mich auffressen, eine lockere Bemerkung wie diese konnte er nicht vertragen. »Das ist wirklich nicht komisch gewesen, Alter.«
    »Ich weiß, sorry.«
    »Kollege Eric Bleu hat es mit dem Leben bezahlt.«
    »Ja.« Ich spürte, dass sich der Kloß in meinem Magen zusammenballte. Unser französischer Kollege hatte wirklich alles gegeben, aber er war noch nie zuvor mit diesem Phänomen konfrontiert worden und war damit ins offene Messer gelaufen.
    Wir würden auch noch bei den französischen Kollegen vorbeifahren. Zuvor aber mussten wir mit unserem Chef, Sir James, in London sprechen. Das taten wir bei den Kollegen, die allesamt aussahen, als würden sie in den nächsten Minuten zur Beerdigung gehen. Es hatte sich natürlich herumgesprochen, was mit Bleu geschehen war. Er war gestorben, er hatte in dieser Notwehrreaktion getötet werden müssen, denn er war nur noch äußerlich Eric Bleu gewesen. Nur eine Hülle. Innerlich jedoch hatte er voll und ganz unter der Kontrolle einer anderen Person gestanden. Er war zu einem Werkzeug des Hypnotiseurs Saladin geworden. Er hatte nicht gewusst, was er tat, und so hatten Justine und ich ihn ausschalten müssen. Wenn dies nicht geschehen wäre, hätte ich mein Leben verloren.
    Sein Vertreter hieß Marcel Dubois. Er war ein noch recht junger Mann mit blonden kurzen Haaren und einem Körper, dem man auch unter der Kleidung ansah, dass er des Öfteren ein Fitness-Studio von innen sah. Er wusste natürlich Bescheid über die Ereignisse und stand uns ebenso skeptisch oder leicht feindlich gegenüber wie die anderen Mitarbeiter.
    Noch einmal erklärten wir, dass wir keine andere Chance gehabt hatten, als so zu handeln. Sie mussten begreifen, dass ihr Chef nicht mehr der Gleiche gewesen war.
    »Was immer auch geschehen ist«, sagte ich mit großem Nachdruck. »Es muss noch nicht vorbei sein, verstehen Sie? Richten Sie sich auf unglaubliche Dinge ein. Es kann etwas passieren, von dem Sie denken, dass es so etwas überhaupt nicht gibt. Aber Sie irren sich. Diese Welt ist verdammt vielfältig. Es gibt das Grauen aus einer anderen Sphäre, und es findet leider immer wieder Menschen, mit denen es zusammenarbeiten kann. Das ist ja durch den Tod Ihres Kollegen bewiesen worden.«
    Aus dem Hintergrund meldete sich eine Stimme. »Ich habe ja immer gesagt, dass die Templer ein Übel sind. Dabei bleibe ich auch jetzt.«
    Ich hatte keine Lust, mich mit ihm zu streiten. Für mich war wichtig, dass ich mich an Marcel Dubois halten konnte, und ich fragte ihn, ob wir in sein Büro gehen könnten.
    Er war damit einverstanden. Wir betraten nicht sein Büro, sondern das des toten Eric Bleu, hinter dessen Schreibtisch Marcel auch seinen Platz fand. Als er sich niederließ, sah ich, dass

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